Es war beängstigend. Fast schon verstörend. Die Mauer, welches die Sklaven im Grundstück halten sollte, bemerkte ich erst, als wir in das Grundstück hineinfuhren. Zwei Wachleute standen am Tor und schlossen es hinter uns, als wir hineingefahren waren. Gut sechs Meter hoch, sehr dick und aus Steinen gebaut. Am oberen Rand befanden sich Stacheldrahte, doch ich glaubte, dass diese unter Stom standen. Ich richtete mich auf und sah nach draußen. Es wirkte alles wie ein Gefängnis, eine Anstalt und wenn ich übertrieb, etwas wie die Konzentrationslager im dritten Reich. Doch ich war noch nie in einen, wusste nicht wie es da war und deshalb schüttelte ich diese Vergleich dann ab. Das Grundstück war beleuchtet, da es schon langsam dunkel wurde. Die Schneeflocken waren groß und fielen langsam auf die Erde.
Menschen, in braunen Klamotten, aneinandergekettet, standen alle in Reih und Glied da. Auf ihren Schultern und auf ihren Kopf lag schon eine dünne schicht vom Schnee. Ihre Klamotten schienen nicht für die Temparaturen geeignet. Ihre Haut war bleich, bläulich und ihre Lippen alle dunkelviolett. Um sie herum standen Männer, sie hatten ihre Waffen im Anschlag. Schienen jeden zu erschießen, die sich nicht an die Regeln halten würden. Diese Personen waren nicht die einzigen hier draußen. Es gab auch welche, die Schnee schippten und auch wenn diese ebenfalls Sklaven zu sein schienen, so waren sie dicker angezogen, wie die, deren Strafe es war, hier im Schnee zu stehen.
Plötzlich flog etwas gegen die Scheibe, weshalb ich zusammenzuckte. Mein Blick ging zu der andern Seite und ich sah Kinder, welche eine Schneeballschlacht machten, auch waren ein paar Schneemänner zu sehen. Doch sie schienen ihre Schlacht zu unterbrechen, als jemand das Auto getroffen hatte. Jedoch wichen die Kinder nicht zurück, sondern rannten zu den Auto hin, welches nun vor den Anwesen stehen blieb. Groß, protzig, sogar fast zu groß für alles. James meinte, sein Haupptsitz sei in Spanien, doch das hier alles, das war viel größer. Nachdem wir gehalten hatten, öffnete sich die Tür des Anwesens und es kamen ein paar Frauen raus. Die Tür wurde für James geöffnet, welcher mich am Handgelenk festhielt und mich hinter sich aus den Auto zog. Die Frauen holten alle Taschen und gingen wieder ins Haus. Bevor meine Füße auf den Schnee trafen, hob mich der volltattoowierte im Brautstil hoch.
Nun waren auch die ganzen Kinder bei uns angekommen und sie schienen ihren Herren freudig zu begrüßen. Es schien nicht so, als hätten sie Angst vor ihn, was mich ehrlich gesagt wunderte. Doch noch wurden sie alle von ihn ignoriert und der Mann trug mich in das Anwesen. Die Eingangshalle war riesig, in der Mitte befand sich eine Art Käfig, in welcher Mitte eine Stange war. Die Treppe hier war riesig und schien wie aus einen typischen Märchenschloss. Ich wurde auf den Boden runtergelassen und der Exhäftling wurde nun komplett von den Kindern in Angriff genommen.
"Geht es Ihnen gut?"
"Wieso waren Sie so lang weg?"
"Waren Sie neue Orte besuchen?"
"Nehmen Sie mich irgendwann mal mit nach Spanien?"Zehn Kinder. Vom Verhalten her konnte man ja fast glauben, dass sie James als ihren Vater ansahen.
"Die Anfahrt hat lange gedauert. Ich werde euch Morgen was erzählen, doch jetzt leg ich mich hin."
Man würde denken, dass die Kinder enttäuscht sein würden, ihn anbetteln würden, ihnen jetzt alles schon zu erzählen. Doch so war es nicht. Sie schienen richtig begeistert, dass man ihnen Morgen was erfahren würden.
"Zieht eure Sachen aus, sonst dürft ihr gleich putzen!" Ertönte plötzlich eine sehr herrische, weibliche Stimme.
Mein Blick wanderte zu der Frau. Sie war elegant gekleidet. Die Kinder zucken sofort zusammen und stimmten zu. Ich sah zu James, auf dessen Lippen sich ein Lächeln gebildet hatte. Ich zog meine Augenbrauen hoch.
"Tatjana, darf ich dich auch mal sanft erleben?" Scherzte der Mann und schloss die Frau in seine Arme, dabei drückte er ihr einen Kuss auf den Scheitel.
Ich wusste nicht, wie es dazu kam, doch mir war die Frau unsympathisch. Ob es daran lag, dass sie hier eindeutig arbeitete oder das James sie scheinbar mochte, wusste ich nicht. Doch ich wusste, dass ich mir hier falsch vorkam. Noch immer war das hier nicht meine Welt. Ich würde mich wohl hier auf ewig unwohl fühlen.
"Du bist nicht meine Frau, du hast kein Grund, mich mal sanft zu sehen." Schüttelte sie ab.
Frau? Die beiden lösten sich von einander, der Blick von Tatjana ging zu mir. Sie hatte platinblondes langes welliges Haar und eiskalte blaue Augen, welche sehr hervorstachen. Doch ich wand trotz ihrer Schönheit meinen Blick schnell von ihr ab. Ich fühlte mich mit einen mal wie das hässliche Entlein.
"Du hast dir ein neues Spielzeug angeeignet?" Hakte die Frau nach und kam auf mich zu.
"Ohne sie würde ich wohl immernoch im Gefängnis sitzen. Doch ich bin müde. Schau sie dir ein anderes mal an, wenn es dich so interessiert."
"Bist du Lesbisch oder Bi?" Fragte die Frau, woraufhin ich den Kopf schüttelte.
"Dann interessiert sie mich auch nicht." Schüttelte sie ab und verließ uns wieder.
Ich konnte sehen, wie James seine Augen verdrehte. Ich folgte ihn unsicher, als er nach oben ging. Der Weg war weit, das Anwesen schien mir wie ein halbes Labirynt.
"Eifersüchtig?" Fragte er plötzlich.
"Was?! Nein!" Stritt ich wohl etwas zu schnell und zu genervt ab.
"Ich hab deinen Blick bemerkt. Dir sollte doch klar sein, dass du mich nicht anlügen brauchst." Er holte im Laufen einen Schlüssel raus.
"Ich bin nicht Eifersüchtig. Es gibt nicht mal einen Grund wieso ich es jemals sein sollte." Stritt ich weiter ab.
Das war gelogen, natürlich war es das. Ich hatte niemand anderen bis auf ihn. Wenn er das Interesse an mit verlor, jemand anderes sein Interesse mehr weckte, wie ich es tat, so würde ich alleine sein. Doch ich war nicht Eifersüchtig. Ich hatte einfach Angst.
"Tatjana ist lesbisch. Wenn schon muss ich aufpassen, dass sie dich nicht auf die andere Seite holt." Er schloss eine Tür auf. Die Türen lagen auf dieser Etage sehr weit auseinander und auch wenn das Ende des Ganges noch zehn Meter entfernt war, so was dies hier die letzte Tür.
Doch als ich das Zimmer betrat wusste ich wieso es so war. Wir traten sofort in ein sehr gemütliches und trotzdem modernes Wohnzimmer. Die Küche war offen zum Wohnzimmer. Links und rechts gab es noch jeweils zwei Türen. Beeintrugt sah ich mich um.
"Auf dieser Etage sind Wohnungen. Klein aber fein. Einige meiner Angestellten sind nicht nur Monateweise hier, sondern leben hier richtig. Da ich nie weiß, wie lange ich bleibe und ich der Eigentümer des ganzen bin, habe ich natürlich meine eigene Wohnung." Erklärte der Mann.
Ich sagte nichts, nahm seine Worte einfach so hin. James ging zu einer Tür und schloss sie gleich hinter sich. Als er aus den Badezimmer kam, truger nicht mehr wie Boxershorts. Es war frisch hier, scheinbar hatte niemand geheizt. Ich ging ebenfalls ins Badezimmer, ging auf Toilette, machte mich frisch und suchete dann James. Eine Tür stand offen und ich beschloss in den Raum zu linsen. Das Schlafzimmer war dunkel eingerichtet. Die Rolleden wurden schon runtergelassen und zusätzlich ein Vorhang vor das Fenster gezogen. Ich schloss die Tür hinter mir. Das Zimmer wurde nur noch von einer kleinen Lampe in ein warmes Licht erleuchet.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog ich mich komplett aus, nahm die Boxer, welche am ende des Bettes lag und legte mich zu James, welcher noch was in seinen Handy rumtippte. Ich konnte erkennen, dass es am Ladekabel hing. Ich legte mich nicht einfach so neben James, sondern zwängte mich zwischen seine Arme, versuchte uns so gut wie es ging zuzudecken und sah kurz ins Handy, nur um zu sehen, dass er es auf russisch gestellt hatte. Ich schloss meine Augen und merkte schon nach wenigen Minuten, wie er das Handy weglegte, das Licht ausschaltete und uns richtig zudeckte. Als seine warmen Arme sich beschützerisch um mich legten, merkte ich, wie meine Muskeln sich endlich entspannten und ich langsam in den Schlaf trifftete.
DU LIEST GERADE
Just ask me, little one III
РазноеRenn! Lauf! Schau nicht zurück! Ich musste aufpassen wo ich hintrat. Meine Füße, Beine und meine Lunge brannten. Ich umgriff die kalte Hand der Frau. Ich musste rennen, wir mussten so schnell wie möglich hier weg. Ich bildetet mir ein, dass ich mein...