Als wir beide mit dem Essen fertig waren, bezahlte James und wir machten uns wieder auf den Weg zum Dach. Er half mir bei den Treppen, indem ich mich bei ihn halten durfte. Der Abend war wirklich sehr angenehm. Die kalte Luft und der dunkle klare Himmel, der mit Sternen ausgestreut wurde, begrüßte uns sofort, als wir nach draußen gingen. Doch wir liefen nicht zum Helikobter, sondern zum Rand des Daches Richtung Stadt. Es wehte eine kleine Priese, welche mich erschaudern ließ. Der Anblick des warmen glitzernden Lichtes an der Erdkugel und die strahlenden kalten Sterne am Himmel machten dieses Nachtparnorama perfekt.
James legte mir sein Jackett über und zog mich an der Taillie zu sich rann. Mein Kopf bettete an seinen Körper und wir schauten schweigend auf die Lichter vor und über uns. Ich konnte den großen Wagen erkennen. Als ich klein war und ich bei Onkel Victor war, hatte sich das Sternenbild bei mir eingebrannt. Ich liebte es. Denn immer wenn ich im Winter nach Hause ging, war es genau über unseren Haus. Wie ein Wächter der auf uns in der kalten Jahreszeit aufpasste. Dieses Zeichen zu sehen gab mir ein Gefühl davon, zu Hause zu sein. In Sicherheit zu sein.
"Es ist fast ein halbes Jahr her, dass wir uns das erste mal getroffen haben."
"Es ist sehr viel passiert..."
"Ja das stimmt." Ich spürte seine leicht kalten Lippen auf meiner Stirn.
"Ich bereue aber nichts davon." Um noch mehr von seiner Wärme abzubekommen lehnte ich mich mehr an den volltattoowierten.
Über der Stadt explodierte eine Rakete. Die bunten Funken verteilten sich gleichmäßig um die kleine Explosion. Der Schall von dieser kam jedoch kaum zu uns. Nur leise konnte man ihn höre. Der Wind trug ihn in die entgegengesetzte Richtung.
"Da bist du nicht der einzige. Es gibt nichts, was ich gegen die Zeit und gegen meine Zukunft eintauschen würde." Gestand ich ihn.
Vor einen halben Jahr, war ich noch komplett versunken im Menschenhandel, Stockholmsymdrom, Enführungen, Versklavung, Vergewaltigung und Mord, was alles von Psychos ausgeführt wurde. Das was damals für mich so weit entfernt war, so weit, dass ich fast vergaß, dass es das wirklich gab, das war für mich nun Alltag.
"Selbst wenn es nicht die Zukunft ist, die du ursprünglich wolltest?" Hakte der Mann nach.
"Sobald man sich Pläne für die Zukunft macht, fällt das Schicksal lachend vom Stuhl, meinst du nicht auch?"
Ein leicht amüsierter Ton entwich ihn. Noch eine Rakete flog in den Himmel. Es folgen immer mehr.
"Da hast du wahrscheinlich recht. Was ist schon im Leben so, wie man es haben will."
Seine Arme legten sich enger um mich.
"Doch, wenn ich eins weiß, dann das ich mir nicht gerne vom Schicksal was gefallen lasse...."
Als er eine Pause einlegte, legte ich meinen Kopf leicht in den Nacken um ihn ansehen zu können.
"...ich bin ein Mann an dessen Seite man keine Frau sehen will. Man meint es mache Schwach, würde ablenken...."
Ein großer Feuerwerkskörper explodierte und ganz leicht wurden wir vom roten Licht beleuchtet. Für einen kurzen Augenblick.
"....ich war auch der Meinung. Und wahrscheinlich haben die Leute Recht. Eine Frau die sich nicht wehren kann, die schwach ist und dann auch noch recht verpeilt, die könnte ich nicht gebrauchen. Man braucht jemanden den man alleine in den Krieg schicken könnte. Oder jemanden den man geheim hält."
Ich hatte ein mulmiges Gefühl, zusammen mit der Kälte war mir unwohl geworden. Mein Herz schlug wie wild, doch ich hörte weiter still zu.
"Ich werde niemals das sagen können was ich will, nicht vor jeden. Ich muss aufpassen und muss jemanden beschützen. Es macht nicht Schwach, wenn alles klappt. Wenn alles klappt schaffe ich es eine starke Frau im geheimen zu entwickeln. Eine Frau die Schmerz kennt und auch Dreckarbeit machen würde um sich den nötigen Resprekt zu verdienen. Es tut mir leid, dass ich in dich so große Erwartungen setze, doch so ist es das beste."
Ich wollte etwas sagen, doch James Hand legte sich auf meine Wange. Und er Hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Ich will mit dir daran arbeiten. Dich zu einer starken Frau machen. Ich will, dass du dich in dieser Welt selbst beweisen kannst wenn es sein muss. Es mag egoistisch klingen, doch ich will der Welt ein mal zeigen können, wie sehr ich dich liebe, ohne dass du zur Zielscheibe wirst. Es tut mir leid, dass ich das ohne dich beschlossen habe mein Engel." Hauchte er.
Es war als würde die Welt stehen bleiben. Sogar die flackern Straßenlaterne, die man von hier nicht sah, schien aufgehört haben zu flackern. Das Feuerwerk in der Stadt erlosch. Es wehte kein Wind, keine Priese, strich meine Haut. Es kam niemand und es ging niemand. Alles schien wie eingefroren. Alles außer ich. Mein Herz schlug wie wild. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Das blau darin wirkte plötzlich sehr glasig, was man trotz des Lichtes der Straßenlaternen kaum sehen konnte. Es war dunkel und zeitgleich angenehm hell. Ich fror, meine Finger taten weh, doch diesen Moment, diesen einen Moment im hier und jetzt, den wollte ich nicht enden lassen. Ich konnte es einfach nicht. Unserer beider Atem, der sich wie kleiner Rauch zwischen uns bildete, vermischte sich. Sanft Stich er mir die Träne weg, welche über meine linke Wange rollte. Ein Zeichen, dass nicht nur ich diesen Moment erlebte. Ich war bereit den Weg, den James ausgesucht hatte zu gehen.
Alles war eingefroren. Die Zeit hielt still. Nur wir beide waren hier. Warum im jetzt. Und ich suchte sie. Suchte die Worte. Suchte das, was andere so leichtfertig niederschreiben, suchte das, was andere so leichtfertig sagten, ohne die Auswirkung zu kennen. Doch als ich sie fand. Als sich die Worte aus meinen Mund wagten, war es nicht mehr als ein leises Hauchen.
"Ich liebe dich, James."
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Just ask me, little one III
RandomRenn! Lauf! Schau nicht zurück! Ich musste aufpassen wo ich hintrat. Meine Füße, Beine und meine Lunge brannten. Ich umgriff die kalte Hand der Frau. Ich musste rennen, wir mussten so schnell wie möglich hier weg. Ich bildetet mir ein, dass ich mein...