Kapitel 13

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"Verstanden, Herr" Hauchte ich zurück, konnte immernoch nicht fassen, dass er das wollte.

James löste mit einer lockeren Bewegung die Leine vom Halsband. Ich zittererte nicht, wobei, wenn man von einen rasenden Herzen anfangen konnte zu zittern, so wäre ich wohl einen erfrierenden Hund sehr nahe, was das anging. Aber von außen konnte man es nicht sehen und es war gut so. Ich kletterte auf den Tisch und machte ungefähr die Mitte aus. Ich drehte mich zu James, sodass ich notfalls ihn ansah undd kniete mich dann hin, den Blick stehts auf den dunklen Holztisch gerichtet. Ich spürte die brennenden Blicke der Menschen auf mir.

"She has really soft skin." Meinte die Frau neben James, welche scheinbar meinen Rücken angefasst hatte.

"If not bad, you don't think so too?"

Daraufhin lächelte die Frau nur. Es wurde geredet und so sehr ich mich auch bemühte etwas zu verstehen, so klappte es nicht. Da alle in diessen Raum fließend spanisch sprachen, wurde recht schnell wieder zu dieser Sprache gewechselt. Ich schielte zu James, welcher aber mich schon warnend ansah, weshalb ich meinen Blick wieder senkte. worüber geredet wurde, wieso ich jetzt hier knien musste, ich würde es gerne wissen, würde den Sinn dahinter gerne verstehen. Doch wollte ich solche Menschen wirklich verstehen? Ihre Handlungen? Ihre Denkweise? So sehr es mich interessierte, so sehr mir Fragen auf der Zunge brannten, ich denke nicht, dass ich es wirklich wollen würde. Menschen wie sie zu verstehen, würde die Grausamkeiten, wozu sie in der Lage wären, erklären. Ich wollte nicht wissen, nicht verstehen, weil ich sonst ihre Taten noch nachvollziehen und vielleicht auch verteidigen würde. Dabei gibt es keine Erklärung für solche Handlungen.

"Quiero echarles un vistazo más de cerca."

Es war still. Ich war verwirrt. wann war ich das denn auch mal nicht? Gab es einen Tag hier an dem ich nicht verwirrt war?

"Sina, geh zu den Mann rechts von dir, er wird dich zu sich winken." Half James weiter.

Ich sah nach rechts, der Mann, welcher links von den Zwillingen war, hob seine Hand. Er schien aus den Westen zu kommen, also asiatische wurzeln zu haben. Ob diese chinesisch, japanisch, koreanische oder so waren, konnte ich nicht wissen. Mir wurde Platz gemacht, dass ich von den Tisch runter kam. Als ich auf dem Boden stand, senkte ich meinem Blick. Der Mann ging um mich herum, sein Blick brannte auf jeden Fleck auf meinem Körper. Dieser Blick war brennend und ich merkte, wie Baron sich verspannte, als er diesen erkannte.

"Dos millones." Meinte der Mann plötzlich.

James, welcher gerade aus seinem Wasserglas getrunken hatte, verschluckte sich und hustete erst einmal.

"Qué?!" Fragte er noch halb hustens.

"Te doy dos millones por ella. Como es ella ahora. No me importa si todavía está en formación o no sabe mi idioma. Ella aprenderá en un tiempo."

"Olvídalo. No los vendo, puedes ofrecerme toda tu riqueza."

Eine Diskussion entstand, aber sie wurde nicht wirklich laut. Ich wich zurück, fühlte mich einfach fehl am Platz. Zeitgleich war ich aber auch wütend, frustriert und am liebsten würde ich jeden hier zussammenschreien, dass sie doch gefälligst deutsch reden sollten.

"Kannst du deutsch?" Fragte James den Mann plötzlich.

Dieser schien von den plötzlichen Themenwechsel irriteirt. Nickte aber dann doch.

"Gut. Sina, vergiss mal das, was ich dir beigebracht." Forderte James.

"Was?" Ich sah verwirrt zu den volltattoowierten.

"Regel die Sache selbst."

"Worum geht es überhaupt?!" Rede doch mal Klartext.

Doch der Blick des volltättoowierten sagte doch alles. Sei frech, zeig ihn, dass du es dir nicht gefallen lässt.

"Was soll das? Bekommst du nicht mal selbst was auf die Reihe? Lässt du jetzte deine Angelegenheiten von einer Hure von Sklavin lösen?" Höhnte der Mann.

"Wie hast du mich gerade genannt?" Mein Kopf schoss zu den Mann.

Im Augenwinek sah ich, wie James sich zurücklehnte. Oh James, das ist nicht dein Ernst oder? Du willst mich doch verarschen. Sag mir jetzt nicht, dass ich es richtig verstanden habe.

"Halt gefälligst die-"

Ich spürte förmlich, wie die Leute hier die Luft anhielten. Spürte, wie alle Blicke auf uns lagen, als der Kopf des Mannes zur Seite flog. Meine Handfläche brannte etwas.

"Hör mir mal zu, ich weiß ja nicht, was ihr euch alle einbildet, dass ihr denkt, mit Geld alles zu machen. Aber ich werde mich nicht als sowas bezeichnen lassen, nur weil dir Lust dannach ist. Du kannst mich genauso gut Sina nennen, oder bist du zu dumm, dir einen einfachen Namen zu merken?" Ich hasste es die ganze Aufmerksamkeit zu haben.

Das hier war deutlich was anderes, als vor der Klasse mit dem Lehrer zu diskutieren. Der Mann schien deutlich überfordert zu sein und ich verstand nicht wirklich, wieso James wollte, dass ich so war. Was dachte er sich denn dabei?

"Hat es dir die Sprache verschlagen oder was? Bist es nicht gewohnt, dass dir jemand wiederspricht oder wie? Und jemand wie du erlaubt es sich, den Begriff in den Mund zu nehmen? Verwechselst du bdsm hiermit oder was?" Ja es machte mehr Spaß eine Standpauke zu halten, wo man eine Grund dafür hatte.

Der Mann war überracht, überfordert mit der ganzen Situation. Doch bevor ich noch etwas sagen konnte, pfiff James plötzlich. Ich drehte nich zu ihn um und er hielt einen Finger nach oben und wank mich zu sich. Ich ging zu ihn und wurde auf seinen Schoß gezogen. Die Leine wurde wieder an mein Halsband festgemacht und ich senkte meinem Blick, nachdem ich den Exinsassen verwirrt angesehen hatte.

"Was sagt man denn dazu. Nach dem was ich weiß, hast du dich als Sklavenhändler hier vorgestellt. Ich würde ja sehr gerne wissen, wie du angeblich so gute Einnahmen und so einen guten Ruf hast. Du schaffst es ja noch nicht ein mal die Gusche aufzubekommenm, wenn jemand sein Wort dir gegenüber erhebt." James hatte einen Arm um mich gelegt und streichelte meine Taillie. Fast automatisch lehnte ich mich an den Mann.

"Ich glaube, es ist kein Geheimnis mehr, was du machst. Sklaven für einen viel zu hohen Preis für ihren Wert erwerben und ihnen die unverdiente Freiheit schenken. Das ist nicht gut fürs Geschäft, wenn man plötzlich ehemalige Sklaven auf der Straße rumlaufen sieht. Es gab schon viele Zwischenfälle mit der Polizei und diese sollen in Zukunft verhindert werden." Meinte einer der, der einen Sklaven mithatte.

Der Mann sah die Leute an, wusste sich nicht rausreden zu können. Die Leute, dessen Geschäft es nicht war, hielten sich raus und waren auch gar nicht daran inteessiert. Nur Sklavenhalter und Sklavenhändler, welcher neben James nur ein weiterer Mann waren, hörten zu. Also hörten vielleicht vier Mann nicht zu. Der Asiate griff in seine Jackentasche, blitzschnell zog der Hausherr eine Waffe.

"Natürlich ist es gefährlich sowas alleine zu machen, aber selbst wenn du sie anrufst, dann denke doch bitte daran, dass wir keine halben Sachen machen." Der Alte saß seelenruhig da, seine Hand zitterte kein bisschen.

"Ihr habt sie getötet." Hauchte der Mann erkennend.

"Oder sie sind noch dabei getötet zu werden, kommt ganz darauf an." Gab der Mann zu.

Ich war wie erstarrt. Natürlich war es nicht gut für deren Geschäft, doch war es denn wirklich richtig, nur deswegen Leute sterben zu lassen? Das konnte einfach nicht richtig sein. Es war doch rein moralisch, nichts schlechtes daran. An dem was seine Gruppe getan hat, war absolut nichts falsch, nicht, dass sie so etwas verdient hätten. Der Mann schien zu verstehen, was gleich auf ihn zukommen würde. Wenn es ging, so verspannte er sich noch mehr.

"James, Vanc, wollt ihr ihn?" Fragte der Mann die beiden Händler.

James hielt mir die Ohren zu. Ich hatte Tränen in den Augen. Sie wussten es. Selbst wenn ich nicht nach James Befehl hin den Mund aufgemacht hätte, sie hatten es gewusts. Und trotzdem gab ich mir selbst die Schuld. Lautlos entschuldigte ich mich, kniff die Augen zusammen und kurz darauf war ein Schuss zu hören. 

Just ask me, little one IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt