Ich saß wieder vor den Fernseher, hatte eine Decke um meine Beine gewickelt und einen heißen Kakao in meiner Tasse, an welcher ich meine Hände wärmte. Ich hatte vorhin die Wohnung durchgelüftet, dem entsprechend war es noch etwas frisch. Zudem müsste ich heute abend mal wieder duschen müssen. Doch wem interessierte es eigentlich? Ok mich, ich hatte erst gestern das Bettzeug gewechselt. Mitlerweile war ich mir sicher, dass sobald ich schlief jemand hier was machte. Der Müll wird rausgebracht und der Kühlschrank aufgefüllt. Doch bisher hatte ich nie gemerkt, dass jemand da war.
Ich sah an die Decke. Der Fernseher lief nur um Musik zu spielen. Ich dachte wieder mal nach. Über alles und nichts. Mitlerweile langweilte mein eigener Kopf mich, ich hatte Augenringe, keine Motivation und sah im allgemeinen recht fertig aus. Diese ständige Ruhe, dass niemand da war stresste mich ungemein. Selbstgespräche sind normal geworden. Mitlerweile unterhielt ich mich mit mir, als wäre ich zwei Personen. War sogar manchmal verwirrt, ob das eine ich oder das andere ich gesagt hatte.
"Ich wäre fürs Meer." Meinte ich.
"Wozu? Berge wären doch auch was. So richtig schon mit Nebel." Wiedersprach ich mir.
"Ne, Nebel ist kalt. Zudem sieht es nur schön aus. Aber Kälte ist ekelig."
"Und schwitzen ist besser?"
"Find ich schon. Vielleicht frag ich James mal, ob wir mal ans Meer können. Egal wann, Hauptsache ich kann es wieder sehen." Beschloss ich.
"Wenn er überhaupt noch mal kommt."
"Stimmt." Gab ich mir recht.
"Denkst du, er hat mich ersetzt?"
"Ich weiß es nicht. Wenn nicht, dann sollte er mal wieder kommen oder? Doch er kommt nicht. Ich glaube, er hat uns sitzen gelassen. Wahrschienlich lässt er uns hier, bis wir durchdrehen." Lachte ich.
Daraufhin sagte ich nichts mehr. Ich hatte meine Beine angezogen und spürte die Tränen, die in meinen Augen brannten. Doch ich wollte nicht, dass sie über meine Wangen liefen. Ich wollte nicht schon wieder weinen. Ich wollte keine Heulsuse werden. In den letzten Wochen liefen die Tränen zu oft, zu oft hatte ich geweint, bis ich müde wurde, zu oft hatte ich mich in den Schlaf geweint. Ich wollte jetzt nicht schon wieder Flüssigkeit verbrauchen.
Als ich den Mann hörte, stand ich wie gewohnt auf und ging zur Tür. Mitlerweile war es Rutine geworden.
"James?" Fragte ih den Mann, welcher mich ansah.
Er war der einzige, der mich jeden Tag sah. Er war derjenige, der sehen konnte, wie meine Augen immer mehr zerbrachen, wie ich aufgab, dass er kam und trotzdem immer nach ihn fragte. Die letzten Tage hatte er immer mit den Kopf geschüttelt, was wie ein Schuss direkt ins Herz war.
"Do not worry. He will come back today." Es war das erste mal, dass ich ihn reden hörte.
Ich konnte seine Worte nicht wirklich realisieren, sah ihn einfach an. Sah in seine braunen Augen, welche fast schwarz zu sein schien. Er drückte mir das Tablett in die Hand und nahm das vom Vortag. James kommt. James kommt wieder. Ich spürte, wie die Hoffnung in mir aufleuchtete und mein Herz vor Freude anfing zu rasen. Er kommt, er kommt wieder! Ich.....Gott, endlich! ich konnte es gar nicht in Worte fassen, es noch nicht einmal richtig glauben! Doch ich wollte es glauben, wollte, das es endlich so weit war, dass diese Einsamkeit, diese unendliche Einsamkeit endlich endete! Es war mitlerweile Ende Februar, er hatte mich einen Monat alleine gelassen. Doch heute sollte sie enden.
Ich begann zu warten und mit jeder Sekunde hoffte ich mehr, dass er kam. Mit jeder Minute hoffte ich mehr, den Schlüssel im Schloss zu hören. Doch mit jeder Stunde, fragte ich mich, ob es sich überhaupt lohnte zu hoffen. Ob es nicht naiv war, den Wortes des Mannes zu gauben, welcher mir einen Monat lang essen gebracht hatte. Es wurde spät. Die Zeit schien nicht rumzugehen und zeitgleich zu rennen. Ich saß da, alleine. Aß spät Abendbrot, alleine Und dann wartete ich wiedr. Mein Herz hüpfte träge vor sich hin dann, dann schaltete ich den Fernseher aus, sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon kurz vor Mitternacht war. Nachdem ich duschen war, nahm das Tablet hervor, welches ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr angerührt hatte und fing an zu schreiben. Ich hatte nie Lust gehabt und auch jetzt fehlte sie mir.
Doch bis auf das Tippen auf der Tastatur blieb es ruhig. Im Flur war nichts zu hören, noch nicht mal, das jemand irgendwie vorbei lief. Ok die Wohnung lag ja auch ganz hinten im Gang. Als die Hoffnung dann vollkommen schwand, ich realisierte, dass er nicht kommen würde und mein Blick auf die Uhr ging, war es halb zwei. Ich klappte das Tablett zusammen und legte es auf die Couch. Ich stand auf, spürte die Enttäuschung, die sich in mir ausbreitete un die pessimistische Stimme in meinen Kopf, die mir von anfang an sagte, dass er nicht kommen würde. Es war das erste mal, dass mich diese eine Emotion packte, ein mal, kurz, aber wirkungsvoll.
"Fick dich doch!" Fluchte ich, schmiss den Couchtisch um, nahm ein Kissen von der Couch und warf es quer durch den Raum, wodurch es eine große Dekovase umwarf, welche mit einem lauten Krachen umviel und zerbrach.
Auch die Kerze, die auf den Tisch stand war zerbrochen, sowie die Tasse aus der ich heute morgen Kakao getrunken hatte. Tränen rannten über meine Augen und ich ging einfach ins Schlafzimmer. Er würde nicht kommen. Er würde mich weiterhin hier vereinsamen lassen. Gott ich dreh hier doch noch durch! Ich zog die weiche Jogginghose und den Pollover aus und legte mich ins Bett. Ich umarmte das Kissen, wärend ich heulend im Bett lag. Ich schrie hinein und schlug in die Matratze. Irgendwann hatte ich mich aber beruhigt. Es gab keine Träne mehr, die wegen Wut und Trauer hervorkommen wollte, keine Aggressionen, die rausgelassen werden wollten. Es gab nur mich, sie verheult in einem großen Bett lag und der Platz neben ihr Leer war.
Doch dann war etwas zu hören. Ich öffnete meine Augen, doch rührte mich nicht. War das Einbildung? Leise konnte ich Schritte hören, doch ich blieb liegen, vielleicht waren es auch diejenigen die manchmal aufräumten. Ich wusste es nicht, doch ich war nicht motiviert genug um es herrauszufinden. Als sich die Schlafzimmertür öffnete und das Licht der Nachttischlampe angemacht wurde, drehte ich mich jedoch um. Mein Herz blieb für einen Moment stehen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich glaube ich hatte mich noch nie so schnell aufgerichtet. Der Mann mir gegenüber sah mich an, er schien gestresst, erschöpft.
"Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so lange alleine lassen sollen." Hauchte er.
Mir war es egal, mir war es egal, was er sagte, was er dachte. Ich glaube ich war noch nie so schnell bei ihn gewesen. Ich schmiss mich förmlich um seinen Hals. Tränen rannten nun über meine Wangen, wobei ich doch der festen Überzeugung war, dass für heute alle ausgetrocknet waren."Nie wieder! Lass mich nie wieder alleine!" Schluchzte ich.
Die bekannten beschützerischen Arme legten sich um mich und ich konnte was an seiner Stimme hören, was mich innerlich zerbrechen ließ.
"Nie wieder, mein Engel, versprochen."
Ich drückte ihn leicht von mir, sah in seine glasigen Augen. Noch nie hatte ich ihn so gesehen, noch nie so zerbrechlcih. Sachte wischte ich die Träne weg, welche sich langsam an seiner Wange hinunterbewegte. Eine Träne, eine einzelne. Nicht mehr. James, der harte, kalte, charmante Kriminelle hatte vor mir eine Träne verloren. Hatte wegen mir eine Träne verloren. Dieser Moment schien so unrealistisch. Ich hatte Angst, dass es nur ein Traum war. Doch in dieser Nacht schlief ich in den Armen von ihn ein. Ich schlief in den Armen von den Exhäftling ein. Es war lange her, dass ich so gut geschlafen hatte.
Guten Morgen,
ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen!
Leider komme ich mit einer eher schlechteren Nachicht, denn ich werde auch diese Geschichte vorerst in eine Pause schicken. Ich bitte um Verständnis.
LG Lis
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Just ask me, little one III
De TodoRenn! Lauf! Schau nicht zurück! Ich musste aufpassen wo ich hintrat. Meine Füße, Beine und meine Lunge brannten. Ich umgriff die kalte Hand der Frau. Ich musste rennen, wir mussten so schnell wie möglich hier weg. Ich bildetet mir ein, dass ich mein...