Kapitel 4

3.2K 97 12
                                    

Die Toilette war sehr sauber und es roch nach Reinigungsmittel. Etwas war ich überrascht, da ich bei Toiletten, die nicht bei jemanden zu Hause waren, immer an die Toiletten in der Schule denken musste. Wieso es so war wusste ich nicht. Wahrscheinlich, weil ich sonst nicht so viele anderen Toiletten kannte und auch nie wirklich darauf achtete. In der Schule war es nun einmal wichtig, in welche Kabine man ging. Es gab meistens nur ein oder zwei, die sauber waren und auch noch die Spühung funktionierte. ansonsten musste man aufpassen, man wollte nicht auf einer vollgepissten oder vollgebluteten Klobrille sitzen. Das die Toiletten zugeschissen waren, war eher weniger der Fall. Ich ging gleich in die erste Kapine und so wie es hier roch, so war es auch, es war sauber.

Durch das offene Fenster war es zwar recht frisch, aber das störte mich eher weniger. Als ich wieder aufstand, beschwerten sich meine Beine wieder und ich verzog etwas mein Gesicht. Meine Füße fühlten sich an, als wurden sich kleine spitze Steine andauern in sie bohren, obwohl da nichts war. Ich zog die beiden Leggins und die Jeans wieder richtig an und verließ dann die Kabine. Es war sehr still, doch das stöhrte mich nicht wirklich. Erst am Waschbecken, als zu der Stille das Geräusch des Wassers dazukam, störte es. Ich triftete ab, konnte gar nicht wirklich was dafür. Es war doch kalr, dass sobald ich etwas Ruhe hatte, dass das hier passieren würde. Jetzt, wo alle Aufregung vorbei war. wo ich nicht mehr fror und laufen musste.

Vor meinem geistigen Auge spielte es sich ab. Ich bildete mir ein, seine Hände auf meinem Körper spüre zu können, seinem Atem in meinem Nacken. Auf meinem Körper bildete sich Gänsehaut, Ich war plötzlich nicht mehr in der Lage mich zu bewegen. Obwohl seine Augen offen und auf den Wasserstrahl gerichtet waren, so hatte ich das Gefühl nichts sehen zu können. Als würde mein Gehirn das Bild, welches meine Augen aufnahmen einfach ignorieren. Die Hände wanderten meinem Körper entlang. Der Druck auf mmeinem Hals war so realistisch, dass mein Atem flach und ruhig wurde. Die andere Hand wanderte zu meiner Mitte, doch als ich sie auf meinem Venughügel spürte, zuckte ich zusaammen und drehte mich ruckartig um.

Wie zu erwarten war da nichts. Niemand. Noch immer war ich alleine auf der Damentoilette. Mein Atem ging hektisch und ich drehte mich wieder zu dem Waschbecken um. Im Spiegel, welcher darüber hing, konnte ich meine Tränen sehen. Was war das bitte? Kommt das öfter? Warum hat es sich so echt angefühlt? Wüsste ich nicht, dass sich ein Kloß in meinem Hals gebildet hätte, so wäre ich wohl in den Glauben, diese imaginären Hände immernoch auf meinem Hals liegen würden. Ich nahm mir schnell Papierhandtücher und trocknete damit nicht nur meine Hände, sondern auch meine Wangen ab. Ich musste zurück, vielleicht warteten die anderen beiden schon auf mich. Als ich nach dem Türgriff greifen wollte, sah ich, wie sehr meine Hand zitterte. Tief atmete ich ein und aus, zwang mich selbst so gut es ging zur Ruhe, tatsächlich schaffte ich es, kamm tatsächlich runter. Das Zittern wollte zwar nicht aufhören, doch es war besser als nichts.

Ich verließ die Toiletten und trat auf den Flur, welcher deutlich wärmer war. Meine Füße trugen mich zurück zum Büro. Ich hörte Stimmen, natürlich verstand ich nichts. Aber als jemand von ihnen anfing zu reden, blieb ich stockend stehen. Das kann nicht sein. Bitte sagt mir, dass es nicht er ist. Was machte er hier? Was tat jemand wie er auf einer Polizeistation? Sollte er, ein Krimineller, welcher vor gut drei Wochen noch selbst in einem Gefängnis steckte, sich nicht fern von solchen Orten halten? Ich schaute vorsichtig um die Ecke, musste einfach sichergehen, ob er es wirklichwar. Und Tatsächlich da stand er, redete mit den Polizisten, als wären es seine Handlanger. Ich konnte es einfach nicht fassen. Das gab es doch gar nicht! Mein Blick viel auf jemand anderes und ich entschied, dass die Mafia eindeutig zu viel mit meinem jetzigen Leben zu tun hatte. Alejandro stand da, natürlich mit Begleitschutzt, wobei ich mir nicht sicher war, ob er diesen überhaupt benötigte, seine Ausstrahlung war furchteinflösend genug, wenn er alleine war, da brauchte er doch sowas nicht zusätzlich.

Meine Beine trugen mich so schnell und leise wie möglich in das Büro, wo Franzi noch alleine war. Ich ging ohne zu zögern um den Schreibtisch herum, hoffte das das, was Victor mir mal erzählt hatte, auch hier bekannt und gebrauch war.

"Hey, was wird das? Sina, du kannst doch nicht einfach im Schreibtisch eines Polizisten rumwühlen!" Zischte die erwachsene Frau.

Ich fand das was ich suchte und hob es hoch. Auf Bildern und in den Filmen sah es immer so leicht aus, doch in Wirklichkeit hatte es schon ein ganz schönes Gewicht. Ich sah zu Franzi, welche gechockt auf die Waffe sah. Fassungslos sah sie in mein Gesicht. Meine blauen Augen waren wässrig. Angestrengt versuchte ich die Tränen zurückzzuhalten.

"Er ist hier, mit der Mafia. Wir müssen hier weg, jetzt!" Es war schwer, richtig anstengend sogar, die Worte auszusprechen.

Franzi nickte, trank ihren Tee auf ex aus stand auf. Sie zog ihren Pollover an, welchen sie ausgezogen hatte. Alle ihre Sachen war schlicht, grau oder beige. Ich nahm ihre Hand und spähte vorsichtig durch den Flur, ehe wir rausgingen. Schritt waren zu hören und sie kamen Näher, also gingen wir in die entgegengesetzte Richtung. Weg von James.

Just ask me, little one IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt