Nach mehreren Stunden Fahrt und zwischendurch zwei Fahrerwechseln kommen wir endlich bei unserem neuen Rudelhaus an. Noch sind wir allein, doch in den nächsten paar Stunden sollte auch der Rest des Rudels eintreffen.
Ich krame den Belegungsplan des Hauses aus meiner Hosentasche, fotografiere ihn mit meinem Handy ab und schicke das Bild in die Rudelhaus WhatsApp Gruppe, in der alle Wölfe drin sind, die ein festes Zimmer im Rudelhaus haben.
Dazu zählen Ich, Cole und Kiki, die Brüder Jeremy und Nick, Lissy, Tine und Dave. Eigentlich sollte auch Mary in das neue Rudelhaus einziehen, allerdings ist die frisch achtzehn gewordene mit ihrem Mate in den Alpen unterwegs und will sich anschließend ihr eigenes Rudel in der Schweiz gründen. Sie war schon seit Jahren nicht mehr zu Besuch, das letzte Mal kurz vor dem zweiten Angriff der Klippenwölfe.
Wie auch immer, jedenfalls scanne ich kurz das große Gebäude von außen und gehe dann zügig ins Innere, orientiere mich kurz und gehe dann die Breite Wendeltreppe hinauf in den ersten Stock, in mein neues Heim.
Das Zimmer, das ich mein Reich nennen darf ist sehr groß, es ist unterteilt in den vorderen Bereich mit begehbarem Kleiderschrank, geräumigem, angrenzenden Badezimmer und einer großen Garderobe. Im Hinteren Bereich steht ein riesiges Boxspringbett, eine Sessellounge und nach draußen kann man wundervoll durch die große, von außen verspiegelte Fensterfront auf den hübschen Rosengarten sehen.
Sicher, das Zimmer ist wundervoll und viele würden mich darum beneiden, jedoch kommt es mir allein so riesig vor. Das Zimmer ist definitiv für zwei Leute vorgesehen, unter Umständen sogar mehr. Es ist das perfekte Familienzimmer. Für eine Familie, die ich niemals haben werde.
Mal wieder schlecht gelaunt gehe ich nach draußen und treffe dort auf eine Menge Autos mit Rudelmitgliedern, die auf dem Weg in unser Dorf bestehend aus kleinen Einfamilienhäusern eijnen Abstecher zum nahe gelegenen Rudelhaus machen und sich ihr neues zu Hause ansehen wollen.
Aus einem der vielen Autos steigt auch Lissy aus, Schultert ihren Rucksack, winkt dem Fahrer noch einmal lachend zu und kommt dann fröhlich grinsend auf mich zu.
»Hey Clay, was guckst du denn schon wieder so böse? Cole sagt auch, du sollst mal etwas freundlicher schauen, sonst rennen noch alle vor dir weg!«
Wie kann ein elfjähriges Mädchen nur so nervtötend sein?!? Haben die einen Ausschaltknopf oder so?
»Halt die Klappe, Liz, du bist keine große Hilfe. Jetzt geh und richte dich in deinem Zimmer ein, ich hole dich zum Essen, alles klar?«
Grummele ich, meine kleine Schwester funkelt mich beleidigt an.
»Kann man dich noch zurückgeben? Du bist wirklich unausstehlich geworden!«
Mit diesen Worten rauscht die Kleine an mir vorbei und ich beiße mir auf die Lippen. Sie hat Recht. Cole hat recht. Alle haben sie recht, ich bin unausstehlich und unausgeglichen. Das muss sich dringend ändern. Sofort.
Mit diesem neuen Vorhaben gehe ich auf das Rudel zu und beginne tatkräftig beim Auspacken zu helfen.
Ein Tag später
»Lissy! Wo zum Teufel bleibst du denn?!? Wir müssen wirklich los!«
»Stress mich nicht, heute muss ich doch eh nicht mehr in den Unterricht!«
Schreit Lissy von oben zurück. Ungeduldig klimpere ich mit den Autoschlüsseln. Eigentlich habe ich gar keine Zeit, allerdings muss Lissy auf ihrer neuen Schule angemeldet werden.
Hoffentlich geht die Anmeldung schnell über die Bühne und ich kann zügig wieder zurück zum Rudel, es gibt noch einiges zu tun und komplett reibungslos ist der Umzug auch nicht verlaufen.
»Okay, wir können«
Sagt Lissy und rutscht auf dem Treppengeländer nach unten.
»Wenn es dich mal auf die Schnauze legt komm nicht heulend angekrochen, das sag ich dir«
Warne ich sie, Lissy verdreht nur die Augen.
Während der Fahrt erschleicjt mich auf einmal ein komisches Gefühl, was ausnahmsweise nichts mit dem fehlenden Gesangstalent meiner Schwester zu tun hat, die voller Inbrunst die Lieder im Radio mitquäkt.
In meiner Herzgegend macht sich ein Ziehen breit und ich werde plötzlich total hibbelig. Verwirrt schüttele ich den Kopf. Das kann nicht sein.
An der Schule angekommen fragen wir uns zum Sekretariat durch, zum Glück läuft die sechste Stunde noch.
»Elisabeth, richtig? Willkommen an deiner neuen Schule. Das Schuljahr ist zwar schon fast vorbei, allerdings freuen wir uns, dich schon jetzt hier begrüßen zu dürfen, dann kannst du schonmal deine Klassenkameraden kennenlernen und bist nicht ganz allein wenn das nächste Schuljahr anfängt«
Säuselt die Sekretärin und wirft mir anzügliche Blicke zu, während sie Arschwackelnd um Lissy herumscharwenzelt.
»Ich sehe much etwas um. Du kommst klar, Liz? «
Sage ich abweisend, Lissy nickt und ich verlasse das Sekretariat. Ist ja nicht zum aushalten mit der Barbie.
Gelangweilt schlendere ich durch die Gänge und sehe mir die ausgestellten Kunstprojekte an, da Klingelt es. Unzählige Schülerinnen und Schüler in allen Altersklassen strömen an mir vorbei, Richtung Cafeteria.
Auf einmal nehme ich einen einmaligen Geruch war und drehe mich blitzschnell um. Ein dunkelbrauner Haarschopf lässt sich gerade an einem der Tische in der Cafeteria nieder. Wie erstarrt bleibe ich stehen und glotze das Mädchen von hinten an.
Ich bin unfähig mich zu bewegen. Das Mädchen isst ihren Salat und unterhält sich dabei mit dem Typen, der neben ihr an dem Tisch sitzt. Ich möchte ihm Augenblicklich die Eier ausreißen, er darf sich mit ihr nicht ohne meine Erlaubnis unterhalten!
Plötzlich steht sie auf und kommt etwas in meine Richtung, bis sie urplötzlich stehenbleibt, zusammenzuckt und ihr Tablett fallen lässt. Ihre Augen suchen die Menge ab und treffen schließlich auf meine. Das Eisblau trifft auf Haselnussbraun, unsere Blicke verketten sich. Sie ist es wirklich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir uns einfach nur in die Augen gestarrt und den Lärm und die Leute im uns herum ignoriert haben, kommt sie zuerst zögerlich, dann aber sehr entschlossen auf mich zu.
»Verschwinde!«
Knurrt sie und funkelt mich wütend an. Sie ist wütend? Moment, ich bin derjenige der Grund hätte, wütend zu sein!
»Ich meine es ernst Clayden, verschwinde von hier! Halt dich von mir fern!«
Wiederholt sie böse, mir entweicht ein leises Knurren.
»Ich bin nicht wegen dir hier, bilde dir mal nichts ein. Im Übrigen kann ich sein wann ich will und wo ich will. Komm klar damit oder mach was du an besten kannst, nämlich vor mir wegrennen. Nur zur Info, das wird nicht nötig sein. Ich brauche dich nicht!«
_________________________________________
Heyheyyyyy it's Nöliiiii
Leute, haltet euch fest! Ich werde ab jetzt jede Woche updaten!!!!
Okay, realistisch gesehen halte ich das eh nicht lange durch haha aber eyyy ich versuchs zumindest.
Das wars aber auch schon wieder von mir heute, hauts rein und bleibt geschmeidig.
Peace out, Neli :)
DU LIEST GERADE
One wolve here and a half wolve there [2]
WerewolfFortsetzung von "one and a half wolves", der erste Teil ist relevant um die Story zu verstehen. Jesley und Clayden. Mates. Sie ist schon Markiert, bereit die neue Luna zu sein. Aber sie hat wiedermal die Flucht ergriffen. Nun leben die Mates irgendw...