Jesleys P.o.v :
Genervt lasse ich mich auf einen Sessel im Eingangsbereich sinken. Nachdem ich aufgewacht bin, wollte ich mir einfach nur einen Kaffee holen und mich dann mit einer Tüte Gummibärchen und Netflix in mein Bett verschanzen.
Allerdings ist mir auf dem Weg in die Küche Kiki begegnet und jetzt rennt sie mir die ganze Zeit hinterher.
»... Auf jeden Fall fände ich es voll cool wenn wir mal zusammen shoppen gehen könnten oder so. Ich brauche unbedingt neue Schuhe.«
Seufzend schaue ich auf mein Handy.
»Ich hasse shoppen.«
»Oh okay, dann könnten wir vielleicht zusammen ins Kino?«
»Nein«
»Wie wärs mit Eis essen?«
Genervt lege ich mein Handy weg und sehe sie an.
»Was willst du eigentlich von mir? Vorhin konntest du mich noch nicht leiden und jetzt machst du einen auf beste Freundin?«
»Ich versuche nur nett zu sein!«
Protestiert sie entrüstet und ich widme mich wieder meinem Handy. Endlich hält sie kurz die Klappe.
»Ach fuck, ich kann das nicht. Okay, Clay hat mir aufgetragen rauszufinden warum du dich mit Kyle geschlagen hast also erspar uns beiden einfach dieses nett sein und erzähl mir irgendwas was sich glaubhaft anhört.«
Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. So ein Arschloch. Also Clayden.
»Sag mal, kriechen eigentlich alle Clayden so in den Arsch?«
»Er ist der Alpha. Das Oberhaupt.«
»Ja und? Er ist unreif, hat ein aggressions Problem und keine Perspektive und ihr macht alles was er sagt.«
»Wie gesagt, er ist der Alpha. Er mag vielleicht manchmal kindisch oder gefühlsüberwältigt sein, aber das Rudel geht ihm über alles. Er liebt jedes einzelne Mitglied und würde für das Rudel in den Tot gehen. Das ist das, was einen richtigen, guten Alpha auszeichnet.«
Kiki sieht mich abwartend an, ich schweige. Von dieser Seite hab ich das ganze noch die betrachtet. Clayden weiß, dass ich mich nicht mit ihm verbinden werde, dass er keine Nachkommen bekommt und so die Blutlinie ausstirbt. Aber trotzdem gibt er nicht auf, er bewahrt die Fassung.
»Ich werde nicht sagen, dass du dich mit Clayden verbinden sollst, weil ich will dass er glücklich ist. Natürlich, er wäre mit dir glücklich aber du nicht mit ihm. Und wenn du nicht glücklich bist, kannst du glaube ich ziemlich ungemütlich werden und das will ich ihm nicht antun«
Kiki grinst mich an, ich lächle zurück. Sie ist mir vielleicht ein bisschen sympathisch.
»Okay, sag Clayden dass Kyle mich mit meiner Menschlichen Seite aufgezogen hat und ich deswegen ausgerastet bin. Wär nicht das erste Mal dass das passiert also wird er es dir glauben.«
Gebe ich mich geschlagen, nicke ihr zu ud drehe mich dann um.
»Hey Jesse, warte! Ich finds gut, dass du ihn nicht wieder verlassen hast.«
Ruft sie mir noch hinterher. Ich bleibe kurz stehen und halte inne. Dann lächle ich, nicke ihr kurz zu und gehe weiter.
Nach kurzer Überlegung beschließe ich, mal wieder den Wolf rauszulassen. Meine letzte Verwandlung ist schon so lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann und langsam werde ich unruhig.
Zielstrebig jogge ich auf den Wald zu und suche mir ein paar dicht beieinander stehende Büsche. Dann ziehe ich mich bis auf die Unterwäsche aus und verstecke meine Klamotten so gut es geht, da sie bei meiner Verwandlung reißen würden.
Ich sammele mich kurz und schließe dann die Augen um mich besser zu konzentrieren. Der Wolf in mir wurde langsam immer präsenter und präsenter, bis er die Oberfläche durchbrochen hatte und die Verwandlung einsetzte.
Meine Knochen verschieben sich und einige von ihnen brechen, aber es tut kein bisschen weh. Im Gegenteil, es fühlt sich unfassbar befreiend und gut an. Eine wohlige Wärme umschließt mich und meine Sinne werden verstärkt.
Letztendlich lande ich auf meinen vier weißen Pfoten und öffne die Augen. Überwältigt von meinem scharfen Blick brauche ich einige Augenblicke, um mich wieder daran zu gewöhnen.
Nachdem ich mich kurz neu orientiert habe spüre ich den starken Bewegungsdrang in jedem einzelnen Muskel und die energetische Anspannung. Mit einem Satz springe ich über den Busch und presche im Zickzack quer durch den Wald.
Der Wind streicht mir mein schneeweißes Fell aus dem Gesicht und meine Nase ist stets leicht nach oben gereckt. Meine Muskeln arbeiten ununterbrochen, meine Pfoten tragen mich federleicht über den Waldboden.
Das Gefühl, das ich gerade spüre ist das Beste, dass ich je erleben konnte. Freiheit.
Euphorisch werde ich immer schneller und schneller, schlage Haken und lege mich in die Kurven. Ich springe über Bäume, Bäche und Äste hinweg, jage einem Fuchs hinterher bis der in seinem sicheren Bau verschwindet und halte trotzdem nich an.
Aus der Euphorie ist schon längst Übermut geworden und so nehme ich viel zu schnell Anlauf für den nächsten Bach der vor mir liegt. Allerdings bemerke ich außerdem nicht den anderen Wolf, der von der gegenüberliegenden Seite genau zu dem selben Zeitpunkt abspringt wie ich.
Unsanft prallen wir aufeinander und landen nebeneinander in dem Bach. Glücklicherweise kann der Sturz durch ein paar Äste und Zweige abgefangen werden, auch wenn diese mir ein paar unangenehme Kratzer bringen.
Benommen und klitschnass hocken der andere Wolf und ich also in dem Bach und versuchen ohne auf den glitschigen Steinen auszurutschen aus dem Bach zu kommen.
Nachdem wir endlich triefend nass und jetzt auch schlammbedeckt die kleine Böschung hinaufgekrabbelt sind, lassen wir uns ins weiche Gras fallen und atmen durch.
Zum ersten Mal sehe ich den andern Wolf genauer an. Silbergraues Fell. Ozeanblaue Augen. Clayden. Na toll.
Er scheint mich auch erkannt zu haben, jedenfalls rollt er genervt mit den Augen und knurrt mich leicht an, ich knurre schnippisch zurück. Er hätte mich genauso gut sehen können.
Plötzlich wird sein Blick besorgt und er stupst mit seiner feuchten Nase auf meine linke Vorderpfote.
Ein etwas tieferer Schnitt zieht sich darüber und das Blut, das aus der Wunde austritt färbt mein weiß braunes Fell rot.
Dave wird sich freuen, mich schon wieder bei sich begrüßen zu dürfen. Mittlerweile könnte ich bei ihm einziehen.
Clayden sieht mich mit leidendem Gesichtsausdruck an und beginnt, die Wunde sauber zu lecken. Es brennt ein bisschen aber ist aushaltbar.
Plötzlich nehme ich ein glitzern in seinen Augen wahr. Weint Er? Tatsächlich, eine einzelne Träne tritt aus seinem Auge aus und tropft auf die Wunde.
Ein angenehmes Kribbeln durchfährt die Stelle und überrascht bemerke ich, wie sich die Wunde schließt, bis nur noch eine winzige Narbe zu sehen ist.
Claydens Träne hat mich geheilt! Das ist noch nicht möglich!
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Aloha ihr Menschen da draußen in Freiheit,
Ich hab seit ner Woche Corona und bin zu Hause in Quarantäne... Wo sind meine Mitleidenden?
Viel schreiben konnte ich trotzdem nicht weils mir ein paar Tage lang ziemlich ekelhaft ging... Hat sich aber zum Glück relativ schnell gebessert.
Naja However, wenn alles gut läuft kann ich morgen Abend wieder raus jeyyyyyyyy
Also viel Spaß mit dem neuen Kapitel, hauts rein und bleibt gesund
Peace out,
Neli:)
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One wolve here and a half wolve there [2]
WerewolfFortsetzung von "one and a half wolves", der erste Teil ist relevant um die Story zu verstehen. Jesley und Clayden. Mates. Sie ist schon Markiert, bereit die neue Luna zu sein. Aber sie hat wiedermal die Flucht ergriffen. Nun leben die Mates irgendw...