*1* Aufbruch

1.4K 53 9
                                    

Vor 7 Stunden

Claydens P.o.V:

»Cole! Beweg deinen Arsch mal ein bisschen schneller, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!«

Brülle ich ungeduldig durch die Wohnung. Genervt wippe ich auf und ab, mit der gepackten Tasche in der Hand.

Es ist endlich so weit. Das Rudel zieht in ihr neues Quartier. Ungefähr drei Jahre lang leben wir jetzt schon in der Nähe des Landhauses. Beziehungsweise, haben dort gewohnt.

Nachdem Jesse einfach ins nirgendwo verschwunden ist ist viel passiert. Die Klippenwölfe haben ein zweites Mal angegriffen. Ich war zu dem Zeitpunkt verletzlich, weswegen sie die Schlacht auch gewonnen haben. Viele Wölfe mussten im Kampf von uns gehen.

Nach diesem tragischen Vorfall hat sich das Rudel verteilt und ist in kleinen WGs von drei bis acht Wölfen in die Nahe Kleinstadt. Dort haben wir bis jetzt gelebt.

Ich hatte mit Cole eine WG gegründet, bis irgendwann Kiki, Coles Mate aufgetaucht ist. Die zwei so glücklich zu sehen hat mich schier verrückt gemacht, weswegen ich mir ein kleines Büro zwei Straßen weiter gemietet und unter dem Vorwand viel Arbeiten zu müssen auch meist dort geschlafen habe.

Die beiden haben natürlich ihre Zweisamkeit in vollen Zügen genossen und sind mittlerweile fast nicht mehr voneinander zu trennen. Anders als Jesse und ich.

Unser Kontakt hat aprupt abgebrochen. An dem Morgen, an dem sie nicht mehr da war hat sie kurz bei Tine angerufen und mir ausrichten lassen, dass sie nicht die Luna meines Rudels sein will und wenn sie es noch könnte, mich ablehnen würde.

Natürlich hätte ich sie wieder suchen können und versuchen können sie zu überzeugen, aber dafür war und bin ich selbst zu sauer auf sie. Ich habe wirklich alles getan, bin zwei Jahre lang durch die halbe Welt gereist um sie zu finden nachdem sie das erste Mal geflohen ist, habe mir alle Mühe gegeben, ihren Erwartungen zu entsprechen und gleichzeitig meinem Rudel gerecht zu werden und sie wirft mir das alles achtlos und ohne Erklärung vor die Füße und macht, was sie am besten kann. Wegrennen.

Ich würde gerne sagen, dass ich sie hasse, aber das kann ich dank der Markierung nicht. Ich empfinde nur noch Schmerz, wenn ich an sie denke, es macht mich traurig, wütend und enttäuscht, aber hassen kann ich sie nicht.

Wie auch immer, jetzt, wo langsam wieder Ruhe im Rudel einkehrt ist der beste Zeitpunkt gekommen, um von hier wegzugehen. Einfach alles hinter sich zu lassen, was mit dem Leben hier zu tun hat. Einen kompletten Neuanfang starten.

Nach endlosen Verhandlungen mit anderen Rudeln konnten wir uns ein Revier etwa vier Autostunden von hier entfernt erhandeln, mit Kapazität in einer Kleinstadt und einem neuen Rudelhaus im Nahegelegenen Wald.

»Komme ja schon, was hastn schon wieder für ne scheiß Laune man?«

Meckert Cole gestresst und fliegt beinahe auf die Fresse, während er in seine Sneaker schlüpft. Zwar hat definitiv Kiki die Hosen bei den beiden an, allerdings ist Cole durch sie nochmal ein Stück selbstbewusster und zu meinem Leidwesen auch frecher geworden. Man sollte meinen, mit 23 sollte er langsam mal erwachsen werden. Fehlanzeige.

Allgemein ist die Stimmung zwischen uns oft angespannt, was durchaus daran liegen könnte, dass er fast ausschließlich mit Mate zu sehen ist und ich auf diesen Anblick irgendwie allergisch zu reagieren scheine. Zumindest bekomme ich immer schlechte Laune wenn ich ein glückliches Paar sehe.

»Na also wenn du mich schon s hetzt musst du aber dringend mit dem Tagträumen aufhören, Alpha!«

Genervt knurre ich ihn an und gehe einfach nach draußen, Cole seufzt ud folgt mir. Einen Großteil unserer Sachen wurde schon vor Tagen von einem Umzugstransporter abgeholt und nach unseren Anweisungen im neuen Rudelhaus platziert, wie müssen nur noch die letzten persönlichen Dinge mitnehmen.

Schweigend steige ich in mein Auto, warte bis Cole sein Zeug endlich verträumt hat und eingestiegen ist und fahre los.

Die ersten paar Kilometer herrscht eisige Schweigen, ich bin so angespannt dass sich meine Fingerknöchel weiß gefärbt haben.

Irgendwann dreht Cole seinen Kopf zu mir und räuspert sich kurz.

»Alpha, so geht es nicht weiter. Die Verbindung zwischen uns hat sich verändert. Du arbeitest rund um die Uhr, und das alleine. Du beziehst mich in keine Entscheidung mehr mit ein. Ich habe ein Recht darauf, ich bin dein Beta. Und neben bei gesagt dein bester Freund, falls es dir noch nie aufgefallen ist.«

So unauffällig wie möglich atme ich auf. Er hat recht. Aber ich kann nicht mehr Zeit mit ihm verbringen als unbedingt nötig ist. Es macht mich mental fertig.

»Du bist viel beschäftigt. Du hast eine Mate, die viel Zeit beansprucht. Sicher plant ihr eine Familie. Übernimmt dich nicht, ich mach das schon«

Murmele ich, den Blick starr auf die Straße gerichtet. Cole seufzt verzweifelt.

»Clay, du kannst mir nichts vormachen. Ich weiß, du machst das nur wegen ihr. Aber du kannst dich nicht auf ewig von mir fernhalten, du musst über sie hinwegkommen. Sie ist nicht mehr da und sie wird auch nicht zurück kommen. Jesse ist weg.«

»WAGE ES NICHT IHREN NAMEN IN DEN MUND ZU NEHMEN! ICH WILL IHN NICHT MEHR HÖREN, NIE WIEDER!!!«

Brülle ich aufgebracht und lege eine Filmreife Vollbremsung hin. Wenn ich ihren Namen höre brennen bei mir alle Sicherungen durch.

»Tut mir leid. Aber merkst du, was das für ein Problem darstellt? Du bist unausgeglichen und das tut weder dir noch dem Rudel gut.«

»Cole, halt einfach deine verfickte Klappe, alles klar?!? Ich weiß wie ich meine Probleme zu händeln habe, du bist vielleicht mein Beta aber nicht meine Mutter! Und was das Rudel angeht, ich führe es so wie es meine Eltern mich gelehrt haben. Wir sind auf dem Weg alles Böse der letzten Jahre zurück zu lassen. Alles wird sich ändern. Es wird besser werden.«

»Wenn du das sagst. Ich vertraue dir, Alpha. Du weißt was du tust.«

Ich nicke und fahre weiter. Die restliche Fahrt über herrscht wieder Schweigen, zwar nicht so eisig wie anfangs, aber immernoch distanziert.

_________________________________________

Hiiiiii

oh mein Gott ich merke gerade dass ich einfach viel zu fertig dazu bin, mir was gescheites hierfür einfallen zu lassen, was daran liegt dass ich die letzten Nächte nur seeeeeehr wenig Schlaf hatte.

Ich glaub ich geh lieber mal ne Runde pennen und wünsch euch viel Spaß beim ERSTEN KAPITEL OH MEIN GOTT WHUUUUUUUUUUU

okayyyyy reicht dann auch wieder.

Btw Dankeeeeeeee für über 30k reads beim ersten Teil!!!!

Also dann, hauts rein Leuds

Peace out, Neli :)

One wolve here and a half wolve there [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt