*13* Liebeskummer und Clubgeschichten

950 38 6
                                    

Immernoch geladen vor Wut knalle ich meine Wohnungstür hinter mir zu, schmeiße achtlos den Schlüssel auf den Boden und stapfe in mein Zimmer, nur um sofort wieder rückwärts hinaus zu taumeln und meinen Hintern mit dem Boden bekannt zu machen. In meinem Bett liegt jemand.

»Aaaaaahh!!!«

Schreie ich und rapple mich wieder auf. Seit wann bin ich so ein Angsthase.

»Ley?«

Schluchzt es aus den Kissen und ich senke verblüfft meine erhobenen Fäuste.

»Luke?«

Frage ich nach. Mein bester Freund schält seinen Kopf mit komplett zerstrubbelten Haaren aus meinem Kissen. Er hat blutunterlaufene, geschwollene Augen und Tränen im Gesicht. Neben meinem Bett stehen drei leere Nutellagläser und das vierte, noch halb volle, hält er mit einem Löffel in der Hand.

Sofort ist bei mir Alarmstufe rot. Wenn Luke weint und so viel Nutella auf einmal isst, ist wirklich etwas schlimmes passiert. Ich ignoriere die mir auf der Zunge brennende Frage, wie er jn meine Wohnung gekommen ist und kuschele mich schnell zu ihm unter die Decke.

»Hey Mäuschen, was ist denn passiert?«

Frage ich sanft und streichle ihm über den Kopf. Er schnieft theatralisch auf und drückt mir eine Handvoll Papierschnipsel in die Hand. Ich erkenne, dass die Schnipsel von einem Bild von ihm und seinem jetzt anscheinend Ex-Freund stammen.

Wortlos nehme ich die Schnipsel und werfe sie auf den Boden, dann umarme ich meinen besten Freund so fest ich kann. Er vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter und fängt wieder an zu weinen.

Als er sich halbwegs beruhigt hat lässt er von mir ab und ich drücke ihm ein Taschentuch in die Hand. Nachdem er seine Nase geputzt hat sehe ich ihn fragend an.

»Schinkennudeln?«

Er nickt und lächelt sogar leicht. Mit Schinkennudeln kann man ihn immer locken. Aufmunternd Lächelnd gehe icb in meine Küche und beginne alles vorzubereiten. Kurz nach mir kommt Luke in den Raum geschlurft.

Er trägt eine ausgewaschene, viel zu große Jogginghose und einen Pulli der überall Nutellaflecken hat.

»Kind, du siehst wirklich scheiße aus. Du brauchst unbedingt Ablenkung.«

Beschließe ich und kippe die Nudeln ins kochende Wasser.

»Du, Ich, Club. Heute Abend. Und wir suchen uns beide jemanden zum Aufreißen.«

Luke lässt sich unmotiviert auf einen Stuhl fallen.

»Ich hab kein Bock. Und wenn ich das mache komme ich rüber wie die größte Bitch der Stadt.«

»Nö, die bin ja ich schon also ist das okay. Und du weißt dass Diskussion sinnlos ist, wir zwei gehen heute aus.«

Damit beende ich das Thema und Luke lässt genervt seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Er weiß, wenn er verloren hat.

Am Abend betreten Luke und ich unseren Stammclub. Ihn habe ich in eine helle, zerrissene Jeans und ein Weißes basic Shirt gesteckt, das seine Haare betont, die ihm locker in die Stirn fallen. Ich selbst habe ein eng anliegendes, Auberginfarbenes Kleid an, das meine Kurven perfekt umschmeichelt. Mein Haar liegt in Wellen über meinen Schultern.

Zu aller erst steuere ich zielstrebig auf die Bar zu und ziehe den immernoch etwas unmotivierten Luke hinter mir her. Zuerst ein Shot, dann folgen Cocktails.

Hin und wieder unterhalten wir uns mit Bekannten aus der Schule, sonst halten wir uns aber noch zurück.

»Also so langsam merke ich was«

Brüllt mir Luke nach dem dritten Cocktail zu und ich nicke.

»Shotrunde und dann tanzen?«

Frage ich ihn, er nickt. Eilig Kippen wir die brennende Flüssigkeit hinunter und begeben uns auf die Tanzfläche.

Ausgelassen werfe ich mein Haar in den Nacken und bewege mich rhythmisch zur Musik. Luke ist dicht neben mir und tanzt ebenfalls, allerdings nicht so ausgelassen wie ich.

Hin und wieder werde ich von hinten angetanzt, allerdings wimmele ich alle wieder ab. Der eine ist zu klein, der andere ist blond, der nächste hat eine komische Nase... Seit wann bin ich denn so wählerisch? Noch vor ein paar Wochen hätte ich wahrscheinlich jeden von Ihnen genommen. Aber ich habe mich verändert. Ich erkenne mich beinahe selbst nicht mehr. Seit Clayden da ist.

Verdammt, was hat er denn jetzt damit zu tun?!? Ich will nicht an dieses Arschloch denken, schon gar nicht in n dem Zusammenhang!

So in meinen Gedanken vertieft habe ich gar nicht gemerkt, dass ich schon wieder angetanzt werde. Aber diesmal lässt sich der Kerl nicht so leicht entfernen. Besitzergreifend grabscht er an meinen Arsch und zieht mich an der Hüfte zu ihm.

Empört drehe ich mich um. Ein sturzbesoffener Mann Mitte vierzig grinst mich gierig an.

»Also dein Arsch war ja schon geil aber dein Gesicht ist auch nicht schlecht«

Lallt er unverständlich woraufhin ich ihm eine Knalle. Er wird wütend und packt grob meinen Arm.

»Geht's noch du schlampe? Ich schwöre dir, du wirst...«

» Was wird sie? Pfoten weg von meiner Freundin du perverses Schwein oder es scheppert gleich richtig und jetzt verpiss dich!«

Ertönt Luke's Stimme hinter mir und er schlingt beschützend seine Arme um meinen Bauch.

»Als ob so ne Pfeife wie du so ein hottes Ding wie sie abbekommt!«

Pöbelt der Perversling woraufhin ich mich umdrehe und Luke meine Lippen auf den Mund presse und ihn leidenschaftlich küsse. Dann drehe ich mich wieder zu dem Kerl um und funkle ihn an.

»Glauben sies jetzt? Wagen sie ja nicht, noch einmal mich oder ein anderes Mädchen aus diesem Club gegen ihren Willen anzufassen oder ich schwöre ihnen, ich bringe sie um!«

Gegen Ende baue ich mich bedrohlich vor ihm auf, Luke's Hand bleibt dabei ruhig auf meiner Taille liegen.

Der Kerl nickt erschrocken und zieht sich zurück. Erleichtert drehe ich mich zu meinem besten Freund um.

»Danke«

Murmele ich erschöpft und umarme ihn. Er grinst mich frech an.

»Kein Ding fürn King. Du weißt doch, du kannst dich auf mich verlassen wenns um solche geht. Ist ja eine riesenehre dich, also das hotteste girl der Stadt zu küssen.«

Bevor ich etwas erwidern kann wird Luke plötzlich auf den Boden gerissen und jemand schlägt brutal auf ihn ein. Ich schreie erschrocken auf und die Leute um uns herum werden leise. Auf einmal kommen drei weitere Gestalten und ziehen Lukes Angreifer mit Müh und Not von ihm runter, sofort stürze ich zu ihm und nehme zitternd seinen Kopf in meine Hände. Scheiße.

_________________________________________

Aloah und guten Morgen,
Ich bin müde und unkreativ, viel Spaß mit dem neuen Kapitel, nen schönen Tag und ein erholsames Wochenende.

Peace out,
Neli :)

One wolve here and a half wolve there [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt