*11* Hass?

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Jesleys p.o.v :

Stumm und unauffällig mustere ich meinen mate, der ohne Shirt neben mir steht und vorsichtig eine Mullkompresse auf meine verletzte Hand drückt.

Auch wenn ich deswegen wirklich wirklich sauer bin, hat mir dieser Anblick ein wenig meine Wut genommen. Gewissermaßen schäme ich mich sogar.

Ich hab es ihm wiedermal verdeutlicht. Ich bin schwach. So schwach, dass ich sogar Probleme bekomme wenn ich gar nichts mache. Einfsch nur weil ich bin wie ich eben bin. Es ist so unfair.

»Hey. Es tut mir leid, Jesse. Ich hab nicht daran gedacht, dass so etwas passieren könnte. Ich wollte dich nicht verletzen.«

Murmelt Clayden leise und sieht mir mit Hundeblick in die Augen. Ergeben seufze ich auf. Ich habe absolut keinen Bock mich jetzt mit ihm rumzustreiten.

»Warum machst du sowas denn überhaupt? Hast du n Aggressionsproblem oder so?«

Frage ich noch leicht angepisst. So einfach mache ich es ihm nicht.

»Nein! Ich wusste wirklich nicht dass sowas passiert! Ich würde dich nie absichtlich verletzen, das musst du mir glauben.«

Ich schüttele verärgert den Kopf.

»Das war nicht meine Frage, hör mir besser zu. Ich habe gefragt warum DU das gemacht hast? Irgendeinen Auslöser muss es ja gegeben haben, dass du dir selbst sowas antust. Das hat ja nicht nur mir weh getan.«

Sage ich bestimmt. Claydens Blick wird erst erstaunt, dann weich und zerbrechlich. So, als hätte ihm noch nie jemand eine solche Frage gestellt.

»Warum interessiert dich das? Ich dachte du hasst mich«

Fragt er leise und fast schon andächtig. Ich lege den Kopf schief.

»Wenn ich dich hassen würde lägst du schon tot unter der Erde. Ich verspüre nur eine tiefe Abneigung dir gegenüber.«

Kleinlaut senke ich meinen Blick. Er glotzt mich unentwegt an und sagt kein Wort. Ob er sich jetzt über meine Aussage freut oder ärgert kann ich nicht erkennen, also beiße ich mir auf die Lippe und konzentriere mich auf Dave, der mit einer Nierenschale voller angsteinflößendem Besteck wiederkommt.

»Also, am besten du siehst gar nicht hin, ich mache so schnell ich kann und gebe mir Mühe dass es nicht wehtut okay?«

Sagt der Arzt beruhigend während er sein Besteck sortiert. Unsicher nicke ich. Mir ist ganz und gar nicht wohl bei der Sache. Nicht, weil ich Angst vor Schmerzen oder so habe, genau genommen weiß ich gar nicht warum.

»Hey, schau mich an. Schau mich an!«

Höre ich Clayden's Stimme wie durch einen dichten Nebel und spüre seine Wärme, die meine unverletzte Hand umgibt. Langsam schaue ich auf, in seine braunen Augen.

Auf irgend eine Art und Weise geben sie mir Sicherheit, das Gefühl angekommen zu sein. Unsere Blicke verhaken sich ineinander und wie hypnotisiert starren wir uns gegenseitig an, während Dave an meiner Hand herumdoktort.

Ich habe alles um mich herum ausgeblendet. Ich kann nichts hören, nichts riechen nichts spüren. Ich kann einfach nur seine Perfektion sehen und das angenehme Kribbeln in meinem Inneren fühlen.

Die Mondgöttin hat mir ein riesiges, vollkommenes Geschenk gemacht, das weiß ich. Aber dieses Geschenk ist eine Nummer zu groß für mich um es in meinem Besitz zu haben.

»So, das wärs. Komm am besten alle zwei Tage vorbei, damit ich es mir anschauen kann. Verwandeln kannst du dich ganz normal. Hast du gut gemacht, Jesse.«

Reißt mich Dave aus meinen Gedanken. Verwirrt schaue ich erst ihn an, dann auf die Uhr. Es sind fast fünf Minuten vergangen, seit Dave angefangen hat. Mittlerweile ziert ein weißer Verband meine verletzte Hand.

»Ähem... Ja... Danke?«

Stammele ich völlig überfordert, lächele ihn flüchtig an und verlasse dann überstürzt das Krankenzimmer.

Verwirrt gehe ich im Stechschritt durchs Rudelhaus, zur Tür hinaus, Richtung Wald. Das einzige was mir jetzt helfen kann ist ein ausgiebiger Sprint durchs Unterholz.

Ungehalten stürme ich los, den Wind in den Haaren. Der Wald kommt von Sekunde zu Sekunde Näher. Kurz bevor ich ihn erreiche drücke ich mich kräftig vom Boden ab und verwandle mich im Sprung. Sicher Lande ich auf allen vier Pfoten. Noch einmal werfe ich einen kurzen Blick zurück, dann verschwinde ich in den Tiefen des Waldes.

P.o.V unbekannte/-r:

»Boss? Das Rudel wär dann soweit.«

Ohne meine Augen zu öffnen nicke ich. Obwohl ich in meiner Nach-dem-Essen-Pause normalerweise keinerlei Störung dulde, lasse ich meinen Mitarbeiter mit allen Gliedmaßen wieder mein Büro verlassen. Bei guten Nachrichten zeige ich mich manchmal gnädig.

Da ich jetzt sowieso nicht mehr ruhig liegen kann schlage ich langsam die Augen auf und erhebe mich von meinem gemütlichen Sessel.

Wie ein Raubtier schlendere ich an meinem Schreibtisch vorbei und ziehe dabei einen Finger auf der Tischplatte hinterher. Ein glückseeliges Lächeln ziert mein Gesicht. Schon bald wird mein Rudel an der Spitze sein.

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Haiiiii, ja ich lebe noch. Wie der ein oder andere von euch vielleicht bemerkt hat hatte bzw habe ich eine kleine Schreibblockade. Deshalb ist dieses Kapitel etwas kürzer als die anderen. Des Weiteren weiß ich nicht, wann die nächsten Kapitel kommen werden.

Was denkt ihr, wer der/die Unbekannte/-r ist?

Peace out,
Neli:)

One wolve here and a half wolve there [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt