*37* Kaiserschnitt

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Bevor ich noch etwas sagen kann öffnet uns jemand die Tür des Rudelhauses und Jesse geht einen Schritt hinaus.

Ein erstauntes Raunen geht durch die Reihen der Wölfe, dann bricht Applaus aus. Ja, das Rudel liebt sie.

Jesse steht Lächelnd da, die Hände auf ihrem Bauch ruhend, und wartet bis der Beifall ein wenig abgeebbt ist. Dann beginnt sie zu sprechen.

»Es freut mich, dass ich noch einmal vor der Geburt der Zwillinge die Möglichkeit habe, mit euch zu sprechen. Ich finde es wichtig, euch daran teilhaben zu lassen, was in Zukunft mit eurem Rudels passiert. Mir und den beiden geht es sehr gut. Wir brauchen aktuell viel Erholung und Schlaf, aber ich werde mir Mühe geben, trotzdem für euch da zu sein.«

Erneuter Beifall ertönt. Stolz lächle ich meine Mate an. Sie hat ein Händchen für ihren Job.

»Ich möchte euch noch ein paar Dinge mitteilen. Die Geschlechter der Kinder wissen wir selbst noch nicht, haben allerdings schon für alle Optionen Namen ausgewählt. Diese werden wir euch...«

Plötzlich gerät sie ins Stocken und macht einen kleinen Ausfallschritt zur Seite. Sofort bjn ich neben ihr und Stütze sie. Sie sieht blass aus.

»Hey. Hey, mach langsam. Ist alles okay?«

Verkrampft nickt sie und richtet sich halbherzig wieder auf.

»Diese werden wir euch allerdings erst nach der Geburt der beiden... «

Murmelt sie angestrengt und sackt wieder in sich zusammen. Ein erschrockenes Raunen geht durch die Menge.

»Ich glaube das war zu viel. Komm, ich bring dich ins Bett.«

Versuche ich sie zu beruhigen. Stur schüttelt sie den Kopf und krallt sie Hände in meinen Arm um sich zu halten.

»Nein ich schaffe das...«

Flüstert sie kraftlos, dann schließt sie die Augen und bricht endgültig zusammen. So gut ich kann versuche ich sie abzufangen, ohne dass die Zwillinge oder sie etwas abbekommen.

Panisch sehe ich mich um. Um mich herum ist ein unfassbares gewusel entstanden. Es wird sich gekümmert.

Hastig widme ich mich wieder meiner Mate, die blass und kraftlos auf mir liegt. Eine meiner Hände hat ihre fest umschlossen, die andere streicht unentwegt ihren Bauch.

Warum ist sie nur zusammengebrochen? Sie hat mir gesagt dass sie es schafft und sie würde niemals etwas tun was die Gesundheit der kleinen riskieren könnte.

Plötzlich steht Dave neben mir und macht seine Arbeit. Zitternd hebe ich meine Mate in den Armen. Ich werde sie nie wieder aus den Augen lassen.

»Blutdruck fällt... Puls unregelmäßig... Atmet flach... Monitor... Babys...«

Wortfetzen dringen in mein Bewusstsein aber ich kann nicht begreifen was sie bedeuten. Ohne auf die Absprachen der anderen zu hören hebe ich Jesse mit Unterstützung von Dave auf eine Liege und greife wieder nach ihrer Hand.

Ich weiche keinen Zentimeter von ihrer Seite, als sie irgendwohin geschoben wird. Auch nicht, als sie von der Liege in ein Krankenbett gehoben wird und sie an sämtliche Kabel und Schläuche angeschlossen wird.

»Clayden, es tut mir wirklich leid aber du musst uns Platz machen. Du hilfst ihr im Moment am meisten wenn du uns unseren Job machen lässt und nicht unnötig hier herumstehst.«

»Nein. Ich gehe nicht! Ich lasse sie nicht alleine! Sie braucht mich jetzt!«

»Wir müssen einen Not Kaiserschnitt machen, du bist wirklich gerade im Weg! Es geht hier um Jesses Leben und um das der Kinder! Willst du das riskieren?«

Redet Dave eindringlich auf mich ein. Widerwillig lasse ich sie los und werde von Dave sofort aus der Tür geschoben. Draußen stehen Cole und Kiki und sehen mich erwartungsvoll an.

»Die Babys. Sie machen einen Kaiserschnitt. Ich kann ihr nicht helfen.«

Gestresst raufe ich mir die Haare und gehe unruhig auf und ab.

»Hey Clay, sie ist in den besten Händen. Dave ist ein hervorragender Arzt und ich kenne niemanden der stärker ist als Jesse. Sie schafft das.«

Versucht mich Kiki zu beruhigen und aufzumuntern.

»Vielleicht gehen wir einfach in die Küche und trinken einen Tee«

Schlägt Cole vor doch ich schüttele den Kopf. Ich werde sobald ich kann wieder zu Jesse gehen.

Seufzend lassen sich mein Beta und seine Mate auf dem Boden nieder, ich laufe weiter auf und ab. Ruhe kann ich jetzt definitiv nicht finden.

Es kommt mir vor als ob eine Ewigkeit vergeht, dabei sind es laut meiner Armbanduhr nur etwa zwanzig Minuten bis etwas passiert.

Dave reißt die Tür auf und winkt mich herein, sofort stürme ich ihm hinterher. Drinnen sucht mein Blick sofort nach Jesse. Sie liegt noch immer bewusstlos auf einer Liege.

Von der Seite kommt eine Wölfin mit zwei Babys auf dem Arm. Aufmunternd lächelt sie mich an und legt mir eines der Kinder in den Arm.

Ich bin so überwältigt, dass ich nichts sagen kann. Da liegt tatsächlich mein Kind in meinem Arm. Das Kind, das noch vor kurzem in Jesses Bauch war.

Es hat noch ein etwas verknittertes Gesicht und die Augen hält es geschlossen. Ein kleiner Flaum Haare ziert sein Kopf. Es sieht unfassbar süß aus.

Das zweite Baby wird mir gereicht. Es sieht dem anderen unfassbar ähnlich. Die Nasen haben die beiden definitiv von Jesse. Die Gesichtsform erinnert mich eher an mich.

Dave tritt zu mir und sieht sich die beiden an.

»Glückwunsch zu zwei kerngesunden Söhnen, Alpha.«

Ungläubig Blicke ich ihn an. Er nickt mir zu. Dann fällt mein Blick wieder auf Jesse. Noch immer ist sie übersäät von Kabeln und Schläuchen.

»Was ist mit Jesse? Wie geht es ihr?«

»Sie ist stabil. Wegen dem Kaiserschnitt mussten wir sie sedieren. Es dauert sicher nicht mehr lange bis sie aufwacht. Gleich wird sie in ein richtiges Bett verlegt und wenn sie wach ist kann sie auch versuchen die beiden zu stillen. Aktuell sind sie aber bestens versorgt.«

Erleichtert atme ich auf. Dann fällt mein Blick wieder auf die Kinder in meinem Arm. Dave schiebt mich sanft zu einem Sessel, auf den ich mich setzen kann.

»Und? Wisst ihr schon wie ihr sie nennen wollt?«

»Denkst du wirklich ich verrate dir das? Du kannst schön auf die Verkündung warten, wie alle anderen auch.«

Grinse ich. der Doc stöhnt auf, doch ich bleibe hart. Es bleibt dabei, ich werde nichts verraten.

Von der Seite kommt wieder die Krankenschwester und räuspert sich kurz.

»Entschuldigung, ich möchte sie nicht stören aber sie wacht gerade auf.«

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Hayo Leuds,

Neues Kapi whuuu

Sorry, bin gerade sehr Beschäftigt mit Proben. Für alle die aus dem Main-Tauber-Kreis oder naher Umgebung kommen, holt euch gerne Karten für das Freilichttheater im Tempele Niederstetten.

Nächsten Mittwoch ist Premiere und ich darf dieses Jahr die 12 Shows mitspielen jeyyyyyy.

Peace out,
Neli :)

One wolve here and a half wolve there [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt