Jesleys P.o.V:
Autsch, das hat gesessen. Ob ich es nun zugeben will oder nicht, ich kann für mich nicht leugnen, dass er mir noch etwas bedeutet. Beschissene Markierung!
Aber selbst wenn es nicht in seinem Interesse liegt, mich zurück zu holen, stört es mich trotzdem, dass er da ist. Ich habe mir viel Mühe gegeben ein Leben ohne ihn, ohne Rudel und ohne meine Wölfische Seite aufzubauen, seine Anwesenheit könnte Ärger bedeuten.
»Was willst du dann hier? Mir auf den Keks gehen?«
Frage ich unfreundlich, er grinst spöttisch.
»Das hättest du wohl gern. Falls es in deinem Interesse liegt demnächst umzuziehen würde ich dir dringend dazu raten, hier ist nämlich unser neues Revier.«
Ist nicht sein Ernst!?! Ich werde mein Leben nicht einfach aufgeben, und schon gar nicht werde ich ihn gewinnen lassen!
»Das kannst du vergessen! Das hier ist jetzt mein zu Hause und ich werde es nicht verlassen! Spielt ihr ruhig großer böser Wolf im Wald aber lasst bloß mich und die Stadt in Ruhe!«
Drohe ich und verschränkt angepisst meine Arme vor der Brust. Eine Sekunde lang wandern seine Augen von meinem Gesicht eine Etage tiefer aber im nächsten Moment hat er sich schon wieder gefangen.
»Dann werden wir wohl mit der Anwesenheit des jeweils anderen Leben müssen. Übrigens, Lissy geht hier zur Schule. Ich hoffe du begegnest ihr nicht allzu schnell, das könnte böse für dich enden, HALBWOLF!«
Er bringt mich zur Weißglut. Er hat meinen wundesten Punkt erwischt und er weiß das auch genau! Das bedeutet Krieg!
»Verzieh dich oder du endest wie Kyle damals, nur dass mich hier keiner aufhalten kann! Ich sage es nicht noch einmal!«
Knurre ich bedrohlich, meine animalische Seite ergreift mehr und mehr Besitz von mir und es wird immer schwieriger sie unter Kontrolle zu behalten.
Mit einem letzten vernichtenden Blick dreht sich Clayden um und geht in die entgegengesetzte Richtung davon. Erleichtert atme ich auf. Das kann doch wirklich nicht wahr sein. Warum passiert das nur ständig?
Erschöpft drehe ich mich um, binde mein Haar zu einem unordentlichen Dutt zusammen und gehe zurück in die Cafeteria, wo Luke bereits meinen Salat weggeräumt hat.
»Sagst du mir was da eben los war oder ist das eins von deinen vielen Geheimnissen?«
Fragt er und hebt eine Augenbraue. Ich muss grinsen und schüttle leicht den Kopf.
»Das war nur mein Ex«
Murmele ich und spiele mit meiner Armbanduhr herum. Luke nickt und widmet sich dem Rest seines Sandwiches.
Ich habe ihm viel vorenthalten, genau genommen weiß Luke gar nichts über mich. Er weiß, dass ich Jesley heiße und hat mir den Spitznamen Ley gegeben, weil mir der Name Jesse nicht mehr gefällt.
Er weiß ebenfalls, dass ich alleine wohne und außer meinem Vater, der vor zwei Jahren weggezogen ist, keine Familie habe. Das wars. Nix Wolf, nix Mate, nix sonst irgendwas.
Und ich bin glücklich damit, er ist der erste, der mich nimmt wie ich bin. Er stellt zwar Fragen, akzeptiert es aber auch wenn ich sie nicht beantworten möchte. Wie gerade eben. Er ist der beste Freund, den ich mir vorstellen kann.
»Also wenn dir der Kerl so sehr in deinen Gedanken herumspukt muss er dir wirklich wichtig sein«
Bemerkt er und mustert mich aus seinen grünen Augen, von denen ich immer behaupte, dass sie wie eine Mischung aus Moos und einer Kröte aussehen.
So viel zum Thema keine Fragen stellen. Anscheinend interessiert er sich doch ganz schön für mein Leben.
»Tja was soll ich sagen, er ist Vergangenheit. Ich hätte einfach nicht erwartet ihn in meinem Leben noch einmal zu sehen. Das ist alles.«
»Und ist alles geklärt zwischen euch?«
Nein. Nichts ist geklärt.
»Absolut alles. Er schaut nach vorne und ich sowieso schon lange und jetzt werden wir uns wirklich nie wieder sehen. Ganz sicher.«
Luke sieht mich noch einmal prüfend an, dann nickt er und wendet sich ab. Hätte er mein Gehör würde er meinen beschleunigten Herzschlag und die unterdrückte Atmung hören. Mein Körper signalisiert mir, dass ich ihn, Clayden und mich selbst belüge.
Wie auch immer, ich versuche die Gedanken so gut es geht beiseite zu wischen. Ich bin über ihn hinweg und schaue nach vorne. In mein neues Leben.
»Miss Kendrick, kommen sie doch bitte einmal mit ins Direktorat.«
Vernehme ich plötzlich die Stimme der Sekretärin neben mir. Ich schaue prüfend in ihre ekelige Schminkfresse.
»Und warum? Ich hab seit Wochen nichts mehr angestellt!«
Protestiere ich. Zugegeben, in meiner Anfangszeit und eigentlich auch darüber hinaus habe ich sehr viel Scheiße gebaut. An irgendwas musste ich ja den Kummer, den ich definitiv nicht wegen Clayden hatte, ja auslassen.
»Bitte folgen sie mir einfach, alles weitere wird ihnen der Schulleiter mitteilen.«
Säuselt sie, lässt ihren Blick einmal Abschätzig an mir auf und wieder ab wandern und stöckelt dann voraus.
Genervt stöhnend erhebe ich mich, schüttelte schulterzuckend meinen Kopf in Luke's Richtung und gehe der blöden Kuh hinterher.
Im Direktorat angekommen klopft die Sekretärin am Büro des Schulleiters. Nach einem herein öffnet sie die Tür und lässt mich mit einem hämischen Grinsen vorbei, die Tür fällt hinter mir ins Schloss.
»Jesley Kendrick. Bitte setzen Sie sich doch.«
Der Schulleiter Mr. Hollis deutet auf einen der Besucherstühle, auf den ich mich misstrauisch plumpsen lasse.
Dieser Mann ist mein persönlicher Alptraum. Von Tag eins an hat er mich gehasst, was definitiv auf Gegenseitigkeit beruht. So oft es geht wischt er mir eins aus. Sei es Nachsitzen, lästige oder peinliche Strafarbeiten wie die Toiletten der Jungs zu putzen oder einfach nur eine miese Bemerkung am Rande, er lässt wirklich keine Gelegenheit aus.
Ich bin heilfroh, ihn in ein paar Wochen nie wieder sehen zu müssen und ich bin mir sicher, dass es ihm genauso geht. Er wird mich mit wehenden Fahnen aus dem Schulhaus begleiten. Oder wohl eher mit einem Arschtritt rausbefördern.
»Am besten mache ich es kurz und schmerzlos für uns beide, denn nicht nur sie werden die Nachricht die ich ihnen überbringe nicht besonders gut heißen, ich tue es auch nicht.«
Kann der mal zum Punkt kommen? Ich habe verdammt nochmal Hunger und nur noch zehn Minuten Pause, soll er mich doch wenigstens im Unterricht holen!
»Bei der Korrektur Ihrer Abiturprüfung in dem Fach Mathematik ist ein Fehler im Computersystem unterlaufen. Es hat sich herausgestellt, dass sie unter der benötigten Punktzahl liegen und somit durchgefallen sind. Sie werden dieses Schuljahr wiederholen müssen.«
Fuck.
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Ratatatammmmmmmmm
Ja guuut da hat se wohl n weng verkackt würd ich sagen gell...
Ich hab gerade Ferien aber trotzdem echt wenig Zeit zum schreiben, noch komme ich ganz gut hinterher aber es wird schon eng...
However, was ist euer Hassfach in der Schule/ - gewesen?
Meins definitiv Gemeinschaftskunde, dicht gefolgt von Mathe.
However, habt schöne Restferien oder ein erholsames Wochenende.
Peace out, Neli :)
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One wolve here and a half wolve there [2]
WerewolfFortsetzung von "one and a half wolves", der erste Teil ist relevant um die Story zu verstehen. Jesley und Clayden. Mates. Sie ist schon Markiert, bereit die neue Luna zu sein. Aber sie hat wiedermal die Flucht ergriffen. Nun leben die Mates irgendw...