Clayden's P.o.V :
Ich bin genervt. Alle gehen mir auf den Sack. Lissy redet nicht mehr mit mir, seit ich mit Jesse geschlafen hab. Kiki hat versagt bei dem Auftrag, herauszufinden warum Jesse sich mit Kyle geschlagen hat. Cole ist nur am jammern, er benimmt sich wie ein nerviger Welpe.
Und Jesse? Jesse ist ein einziges Mysterium. Mit dieser seltsamen Grippe hat es angefangen. Wölfe können nicht krank werden! Und dann rastet sie auch noch Tine gegenüber aus!
Außerdem macht mein Vater Druck, er will Jesse unbedingt kennenlernen. Klar, es liegt in seinen Genen, die Zukunft des Rudels zu sichern. Trotzdem, mir wäre es lieber wenn ich noch etwas Zeit hätte, um Jesse darauf vorzubereiten.
Aber wer fragt schon mich? Ich bin ja nur der Alpha. Angepisst schlage ich auf meinen Schreibtisch.
»Hoh brauner. Mach nicht schon wieder was kaputt, so langsam werden deine Wutanfälle teuer«
Sagt Cole, der gerade mein Büro betreten hat. Ohne anzuklopfen, wohl bemerkt.
»Derjenige der das bezahlt bin immernoch ich also kann ich auch so viel kaputt machen wie ich will!«
Gott, jetzt klinge ich wie ein kleines Kind. Ich finde mich manchmal selbst einfach nur anstrengend. Warum muss auch gerade nur alles schiefgehen?
Zu alledem klingelt jetzt auch noch das Telefon. Auf dem Display steht die Nummer meines Vaters. Auf den habe ich jetzt gar kein Bock.
Allerdings wird er mich so lange nerven, bis ich rangehe und dann kann ich mir was anhören weil ich nicht erreichbar war.
Seufzend gebe ich mich geschlagen und gehe ran. Cole sieht mich mitleidig an.
»Clayden, was dauert denn immer so lange? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!«
Keift er scharf und ich presse kurz meine Lippen aufeinander. Nicht ausrasten!
»Entschuldige, Vater. Ich werde mich bemühen dass es nicht wieder vorkommt.«
« Es reicht nicht wenn du dich immer nur bemühst, ich möchte Verbesserungen sehen!«
»Ja, Vater.«
»Nun gut, kommen wir zu meinem Anliegen. Ich werde nächste Woche bei deinem Rudel eintreffen. Deine Mutter bleibt hier, sie hat viel Arbeit.«
«Gut, Vater. Ich werde dafür sorgen dass dir ein Zimmer zurechtgemacht wird. Wie lange wirst du bleiben?«
»Du willst mich wohl wieder loswerden, was? Ich entscheide spontan, wann ich wieder abreisen werde. Je nach dem wie viel es in deinem Rudel zu richten gibt.«
Angespannt halte ich die Luft an. Dieser Bastart will mir in mein Rudel reinpfuschen! Nicht mit mir!
»Ist gut, Vater. Ich werde dich nicht enttäuschen.«
»Sag das nicht zu früh, mein Sohn. Wir wissen beide, dass mich zu enttäuschen deine liebste Beschäftigung zu sein scheint.«
»Bis nächste Woche, Vater.«
Würge Ich ihn ab und lege einfach auf. Bei jedem weiteren Wort von ihm wäre ich jetzt eskaliert.
Stöhnend vergrabe ich meinen Kopf in den Händen. Noch eine Woche, dann wird mein Rudel auf den Kopf gestellt.
Plötzlich habe ich das Bedürfnis zu Jesse zu gehen. Ich habe die letzten Tage viel über uns nachgedacht und ich bin zu einem Schluss gekommen, von dem ich nicht weiß was ich davon halten soll.
Ich vermisse sie. Nicht nur den Sex, auch wenn der echt gut war. Ich vermisse es, sie bei mir und mit mir zu haben. Ich vermisse die kurze Zeit, vor vier Jahren, zu der wir so vertraut miteinander waren.
Ohne sie bin ich anders. Mit ihr bin ich besser. Auch wenn wir beide impulsiv, sturköpfig und etwas unberechenbar sind, passen wir in meinem Kopf doch perfekt zueinander.
Kein Wunder, wir sind Mates. Wir sind füreinander geschaffen aber warum sieht sie das nicht?
Jesleys P.o.v :
Mal wieder liege ich mit meinem Bett. In der Hand halte ich ein Bild vom Ultraschall, das mir Dave gegeben hat. Ich bilde mir ein, dass es gewachsen ist, seit ich das letzte mal bei Dave war.
Eine Träne rollt mir über die Wange. Wie gerne würde ich diesen Moment jetzt mit jemandem teilen, den ich liebe. Jemand wie...
Nein, ich liebe ihn nicht. Ich kann ihn nicht lieben. Es ist Falsch. Unsere Geschichte ist viel zu verkorkst, das würde niemals funktionieren.
Wahrscheinlich will er gar kein Kind mit mir. Ich habe ihn zu oft vor den Kopf gestoßen. Am liebsten hätte ich ihn jetzt hier, bei mir.
Keine Ahnung ob das die Hormone sind oder ich einfach spinne, aber ich vermisse ihn.
Von einer eigenen Familie hab ich immer geträumt. Mit einem Partner, den ich liebe und für den ich sterben würde. Mit Kindern, denen ich alles geben würde was ich habe und noch viel mehr. Denen ich das beste Leben ermögliche. In Sicherheit, Frieden und einer harmonischen Familienatmosphäre.
Das alles wird mein Kind jetzt verpassen. Sobald mein Bauch anfängt zu wachsen werde ich von hier weggehen. Ich werde Clayden verlassen. Schon wieder. Mittlerweile habe ich aufgehört zu zählen, wie oft ich schon vor ihm weggelaufen bin.
Das Kind werde ich behalten aber Clayden wird nie etwas davon erfahren. Es ist besser so. Für uns und das Kind.
Ich möchte nicht, dass es in einem Rudel aufwächst und ich möchte auch nicht, dass es Claydens Nachfolger wird. Ich will meinem Kind das alles ersparen.
Es soll eine ganz normale Kindheit haben, unter Menschenkindern aufwachsen, in die Pubertät kommen, sich das erste Mal verlieben, irgendwann auf eigenen Beinen stehen und jemanden finden, den es liebt und mit dem es den Rest seines Lebens verbringen will.
Schuldgefühle überrollen mich. Clayden hat ein Recht dazu, es zu erfahren. Es ist genauso sein Kind wie es meins ist. Und das Kind hat ein Recht darauf, seinen Vater kennenzulernen.
Verdammt, warum muss das alles so kompliziert sein?? Ich brauche unbedingt Luke's Rat. Er weiß immer, was zu tun ist. Noch nie hat er mich hängen gelassen und ich weiß, dass er für mich da ist. Genauso wie ich für ihn da sein würde, wenn er meine Hilfe annehmen würde.
Entschlossen springe ich aus dem Bett und muss mich erstmal kurz festhalten, da schwarze Punkte vor meinem Auge tanzen. Notiz an mich: langsamer aufstehen.
Energisch gehe ich zur Tür und reiße sie auf, fast wäre ich in Clayden reingerannt, der mit erhobener Hand zum Klopfen davor steht. Wie angeeurzelt bleibe ich stehen und sehe ihn an.
Sein Blick fällt auf das Ultraschallbild, das ich immernoch in meiner Hand halte. Seine Augen werden riesig. Eilig versuche ich es hinter meinem Rücken zu verstecken aber es ist zu spät. Er hat es gesehen.
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Hayoo,
Die nächste Zeit kommen wieder regelmäßiger Kapitel, hab dauernd kreative Anfälle haha.
Have fun und schönes Wochenende euch.
Peace out,
Neli :)
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One wolve here and a half wolve there [2]
WerewolfFortsetzung von "one and a half wolves", der erste Teil ist relevant um die Story zu verstehen. Jesley und Clayden. Mates. Sie ist schon Markiert, bereit die neue Luna zu sein. Aber sie hat wiedermal die Flucht ergriffen. Nun leben die Mates irgendw...