*12* Lachflash und verletzende Worte

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»Kind, da bist du ja. Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht«

Überfällt mich Tine, als ich einige Stunden später wieder in die Küche komme um ihr bei der Zubereitung des Abendessens zu helfen.

Lächelnd nehme ich das Schneidebrett und Küchenmesser entgegen und beginne das Gemüse zu schneiden.

Eine Weile lang herrscht Schweigen, dann sieht mich Tine durchdringend an.

»Nun sag schon, was hast du auf dem Herzen?«

Erstaunt hebe ich meinen Blick.

»Mach mir nichts vor Jesse, ich sehe es wenn du nachdenkst. Hab ein Gespür dafür.«

Seufzend lege ich das Messer beiseite. Tine kann man wirklich nichts vormachen.

»Ich weiß auch nicht. Ich denke manchmal ob es ein Fehler war hierher zu kommen. Wegen Clayden und der Mate Sache.«

»Hm. Ich weiß ja nicht genau was damals deine Gründe waren abzubauen, aber ich bin sicher du hattest welche. Warst du denn glücklich, da wo du die letzten Jahre warst?«

Kurz muss ich nachdenken. War ich glücklich? Sicher, ich habe mich befreit gefühlt, schwerelos und ungezwungen aber ist das das selbe wie Glücklichsein?

»Ich... Ich weiß nicht genau. Zumindest war ich glücklicher als davor... Glaube ich.«

Tine hält kurz inne und denkt nach, dann widmet sie sich wieder dem Herd.

»Hast du schonmal darüber nachgedacht, was das sein könnte was dich glücklich macht? Ist es die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft also dem Rudel, ist es die Gesellschaft von gewissen Bekannten, ist es die Kommunikation oder der Umgang mit einer bestimmten Person? Vielleicht solltest du dir darüber klar werden um herauszufinden was du möchtest.«

Darauf erwidere ich gar nichts mehr. Ich wüsste auch gar nicht was ich sagen sollte, ich bin einfach von Tines Weisheit überwältigt.

»Du hast gar nicht gesagt, dass du Philosophin bist, Tine«

Ertönt plötzlich Coles Stimme aus dem Türrahmen. Erschrocken wirbele Ich herum und werfe dabei aus Versehen das Messer in Coles Richtung, das kurz darauf zwei Zentimeter neben seinem Gesicht in der Wand steckt.

»Sag mal spinnst Du?!? Langsam glaube ich echt, dass du mich umbringen willst!«

Meckert er los und zieht das Messer aus der Wand.

»Tschuldigung, war keine Absicht. Echt.«

Noch leicht genervt nickt er und lässt sich dann auf die Eckbank fallen, Tine schmunzelt amüsiert vor sich hin.

»Grins nicht so Tine, diese Frau ist Gefährlich! Ich würde ihr an deiner Stelle keine Messer mehr geben! Du kennst doch den Spruch: Messer, Schere, Feuer, Licht sind für kleine Jesleys nicht.«

»An deiner Stelle wäre ich vorsichtig mit meiner Wortwahl, solange ich das Messer noch in der Hand habe, Cole. Wie du gesehen hast bin ich ziemlich treffsicher«

Warne ich den Beta aus Spaß und grinse ihn feurig frech an.

»Ey, ich hab ja nix dagegen dass du ihn mal in den Arsch trittst oder so aber wäre schön wenn du ihn für mich am Leben lassen könntest, besten Dank«

Ertönt plötzlich Kikis Stimme hinter Cole, der sich sofort umdreht und seine Mate innig küsst. Ich grinse sie verschmitzt an.

»Keine Sorge, ich halte mich zurück... Meistens«

Cole fängt plötzlich an heftig zu Husten. Oder zu Lachen? Ehrlich gesagt keine Ahnung, das komische Geräusch das er von sich gibt ähnelt dem Paarungsschrei einer Seerobbe.

Kiki und Tine scheinen das ähnlich zu sehen, jedenfalls schauen wir drei ihn an als hätte er drei Köpfe.

»Tschuldigung, als Jesse das mit der Zurückhaltung gesagt hat hab ich irgendwas in den Hals bekommen. Ich glaube es war sowas wie Ironie... Ist ja auch egal«

Unterbricht er sich selbst, als mein Blick immer drohender wird. Übertrieben lieb lächelt er mich an, ich äffe seinen Blick spaßeshalber nach.

»Kinder, Kinder, seid lieb zueinander. Das ist ja das reinste Chaos mit euch, ihr seid doch keine fünf Jahre alt sondern Erwachsene Personen.«

Clayden betritt die Küche und ich beginne zu lachen.

»Was ist denn so lustig? Hab ich was im Gesicht?«

Fragt er verwirrt und ich schüttele immer noch lachend den Kopf.

»Nein, dein Timing ist nur mehr als perfekt. Wo man es grad von Kindergartenkindern hat kommt das Alpha Baby rein. Zu geil«

Kiki prustet los und auch Cole fängt an breit zu grinsen, zu dritt lachen wir den beleidigten Alpha aus, während Tine sich Lächelnd und kopfschüttelnd wieder dem Herd zuwendet.

Als wir uns nach ein paar Minuten immer noch nicht von unserem Lachflash erholt haben verschränkt Clayden angesäuert die Arme.

»Ist gut okay, so witzig wars nicht.«

»Komm schon Clay, lass uns doch mal ein bisschen Spaß«

Kichert Cole und wischt sich Lachtränen aus dem Gesicht.

»Nein, ich lasse mich doch nicht von jemandem veräppeln der körperlich nicht auf meinem Nievau spielt! Ich hab kein Bocn mehr darauf immer nur die Witzfigur zu sein, alles klar?!?«

Schlagartig verstumme ich. Ich weiß genau worauf er anspielt. Er provoziert mich, indem er mich schwach nennt. Weil ich ein Halbwolf bin.

Auch Cole hört auf zu kichern und blickt seinen Alpha erschrocken an. Tine hört auf in den Töpfen herumzurühren und Kiki schaut verwirrt zwischen uns hin und her.

Nach einem Schreckmoment knalle icb wortlos das Messer auf die Arbeitsfläche und gehe zur Tür.

»Jesse warte, ich... «

Unterbricht mich Clayden und hält mein Handgelenk fest. Geladen vor Wut reiße ich mich los.

»Was, Clayden? Heh? Kannst du mich nicht festhalten? Obwohl ich so schwach bin?!?«

Bedrohlich funkle ich ihn an und komme ihm gefährlich Nahe.

»Ich sag dir mal was. Du hats recht, ich bin nicht genetisch so gebaut wie du. Ich habe keine so starke Natur wie du. Aber dafür habe ich etwas anderes. Ich habe Wut. Sehr viel Wut. Und diese Wut macht mich stark. Du weißt das genauso gut wie ich. Wenn ich dir etwas Raten müsste wäre es, meine Wut nicht zu sehr auszureizen. Das ginge böse für dich aus, denn wie jeder hier weiß liegt mir nichts an dir. Gar nichts. Ich konnte dich dreimal mit Leichtigkeit verlassen, ich könnte es auch ein viertes Mal. Du klammerst an mir. An der Vorstellung der Perfekten Mate, der Luna für dein Rudel, die Mutter deiner Nachkommen die du niemals haben wirst. Nicht mit mir. Hat das Wehgetan? Gut, denn das sollte es auch.«

Stumm sehe ich ihn noch einen Moment lang an. Sein Blick ist gebrochen. Keiner sagt ein Wort. Dann drehe ich mich um und gehe. Nicht nur aus der Küche, ich gehe aus dem Rudelhaus, vereandle mich und laufe so schnell ich kann zurück zu meiner Wohnung in der Stadt.

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Mojn Leude,

Hab nicht viel Zeit weil ich Arbeiten bjn aber so viel: Haiii ich lebe noch, hab wegen Arbeit seeeehr wenig Zeit und Nerv zum schreiben aber jetzt wieder mehr Ideen, mal schauen was draus wird.

Ade und hauts rein

Peace out,
Neli :)

One wolve here and a half wolve there [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt