Nach meinem wohl schnellsten Sprint den ich jemals hingelegt habe, komme ich am Schlachtfeld an und bleibe wie angewurzelt stehen.
Auf der sonst so gepflegten Rasenfläche liegen verletzte und tote Wölfe herum, überall ist Blut und Grasbrocken fliegen durch die Luft.
Kämpfende Wölfe Kugeln sich auf dem Rasen herum, man hört Kampfschreie, Schmerzensschreie und verzweifeltes Weinen.
Mir treten Tränen in die Augen. Dieses Bild ist das schrecklichste, was ich jemals gesehen habe.
Suchend Blicke ich mich um, bis ich Clayden entdecke, der als Silbergrauer Wolf einem anderen ins Bein schnappt. Mit einem Jaulen geht der zu Boden.
Schnell renne ich auf ihn zu, bis ich ihn erreicht habe. Erschrocken weiten sich seine Augen und er sieht sich hektisch um. Dann drängt er mich zurück und stellt sich schützend vor mich.
Feindliche Wölfe blicken interessiert auf und Mustern mich, bis sie unterwürfig den Kopf senken. Kurz darauf kommt eine steingraue Wölfin mit etwa 18 Jahren zwischen ihnen hervor und baut sich vor Clayden auf.
Sie schnüffelt, sieht mich an und verzieht dann ihre Schnauze so, dass es wojl ein Grinsen sein soll. Claydens Miene hat sich völlig verdunkelt.
Ich kenne die Wölfin. Sie hatte mich damals an den Klippen angegriffen.
Plötzlich steht Claydens Vater in Menschengestalt hinter mir. Er sieht unfassbar zornig aus.
»Mary! Wie kannst du es wagen deine Familie so zu hintergehen! Du bist eine Schande! Du hast nicht das Recht darauf, Krieg gegen dein eigenes Rudel zu führen! Ab heute gehörst du nicht mehr zu unserer Familie! Du warst schon immer das schwächste Glied.«
Marys Augen beginnen wütend zu Funkeln und sie stößt ein lautes, bedrohliches Knurren aus.
»Hör sofort auf deinen Vater anzuknurren! Zeig Respekt und unterwirf dich! Du wirst den Rest deines Lebens im Kerker verbringen!«
Poltert er ungehalten. Dann geht alles ganz schnell. Zuerst stellt sich Clayden neben seinen Vater und knurrt seine kleine Schwester an. Diese fletscht die Zähne und macht einen Satz auf ihn zu.
In diesem Moment stößt Mr Davis ihn zur Seite und scharfe Wolfszähne bohren sich in seine Kehle. Stöhnend geht er zu Boden. Aus seinem Hals rinnt Blut. Viel Blut.
Mary taumelt erschrocken zurück und Clayden beginnt schmerzvoll zu jaulen während der beiden Vater gequält den letzten Atemzug tätigt und dann für immer seine Augen schließt.
Es ist ganz still geworden, außer Claydens Jaulen hört man einen Moment lang gar nichts. Mary starrt wie hypnotisiert auf ihren Vater und verwandelt sich dann zurück.
Langsam geht sie auf ihn zu und nimmt seine Hand. Tränen laufen ihr in Bächen übers Gesicht.
»Vater! Es tut mir leid, es tut mir so leid! Es hätte Clayden treffen sollen! Er hat meinen Mate getötet! Bitte Vater!«
Schluchzt sie und bricht zusammen. Nach und nach verwandeln sich alle Wölfe aus Claydens Rudel zurück, Marys Rudel ergreift den Moment zur Flucht und ist nach einigen Momenten verschwunden.
Betroffen nähert sich das Rudel dem Toten. Clayden schluckt hart und blickt von der Leiche seines Vaters auf. Angewidert deutet er auf seine Schwester.
»Werft sie in den Kerker.«
Mary blickt auf. Ihr Blick ist hasserfüllt.
»Es hätte dich treffen sollen! Du hättest sterben müssen! Du hast ihn einfach umgebracht, er ist tot! Du hast meinen Mate umgebracht! Ich hätte Alpha Tier werden sollen, du hast nicht das Zeug dazu! Vor allem nicht mit diesem schwachen Mischling an deiner Seite!«
Brüllt sie aufgebracht und kommt auf mich zugerannt. Claydens Wachen können sie gerade noch abfangen, doch sie schlägt und tritt wie wild um sich, sie ist völlig außer Kontrolle.
Plötzlich schafft sie es sich loszureißen und ringt mich zu Boden. Heftig beginnt sie auf mich einzuschlagen, bis sie von mir weggezogen wird.
Dabei tritt sie mich heftig jn den Bauch, woraufhin ich mich schmerzvoll krümme. Das Baby! Sie hat das Baby getreten.
Bitterlich beginne ich zu weinen, es darf nichts passiert sein! Clayden kommt sofort auf mich zugestürzt, streicht mir beruhigend über das Gesicht und sagt irgendetwas zu mir.
Ich verstehe nicht mehr was er sagt, alles um mich herum ist weit weit weg. Ich höre, dass er etwas sagt, aber 8ch verstehe nicht was.
Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, bevor sie mir zufallen und alles weg ist.
Coles P.o.v :
Schweigend laufe ich durch das Rudelhaus zum Keller. Clayden ist bei Jesse, nachdem Mary ihr in den Bauch getreten hat ist sie Ohnmächtig geworden.
Mary wurde in den Kerker gebracht, sie wollen warten bis sie sich beruhigt hat und dann ein Verhör starten. Dave wuselt herum und versorgt verletzte Wölfe, die Toten werden eingesammelt und in einen Raum gebracht wo sich ihre Familien später von ihnen verabschieden können.
Mittlerweile habe ich die Keller Tür erreicht. Ich werde dem Rudel jetzt mitteilen müssen, was in der letzten Stunde passiert ist.
Nach einem seufzen öffne ich die Tür und sofort starren mich sämtliche Augenpaare an.
Kiki kommt auf mich zugerannt und fällt mir erleichtert weinend um den Hals. Ich vergrabe mein Gesicht in ihrem Haar. Es soll einfach aufhören.
Nach einem Moment der Zweisamkeit löse ich mich ein wenig von ihr und wende mich gefasst an das Rudel.
»Die Klippenwölfe sind weg. Wir konnten ihr Alphatier gefangen nehmen. Es war Mary Davis, die kleine Schwester vom Alpha. Sie befindet sich in Gefangenschaft und wird die nächsten Tage verhört werden.«
Lissy kommt auf mich zugetaumelt. Ihre großen Augen sind mit Tränen gefüllt. Ohne ein Wort starrt sie mich an und rennt dann weinend raus. Ich seufze.
»Die Schlacht hat außerdem einige Opfer gefordert. Die betroffenen Familien werden von uns benachrichtigt und können sich angemessen verabschieden. Eines der Opfer, dass uns alle betrifft kann ich bereits bekanntgeben. Richard Paul Davis. Wir werden die nächsten Tage zum trauern nutzen und gedenken derer, die ihr Leben so tapfer für das Wohl des Rudel gelassen haben.«
Stumm nicke ich noch einmal in die Runde und wende mich dann ab. Kiki führt mich stumm nach oben.
Lissy sitzt zusammengekauert in einem Sessel und weint bitterlich. Vor Mitleid schießen auch mir Tränen in die Augen.
Langsam gehe ich auf sie zu und nehme sie in den Arm. Sie hat Vater und Schwester an einem Tag verloren.
Plötzlich fliegt die Tür von Dave's Praxis auf und Clayden kommt mit einem hochroten Kopf herausgestürmt.
»DAVEEEEEEE! SIE IST WACH!«
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Aloah Freunde der gepflegten Unterhaltung, ich lebe noch.
Sorry dass so lange nichts kam, in Zukunft wird sich das hoffentlich wieder bessern.
Habe fun mit dem neuen Kapi und eine schöne Woche euch.
Peace out,
Neli:)
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One wolve here and a half wolve there [2]
WerewolfFortsetzung von "one and a half wolves", der erste Teil ist relevant um die Story zu verstehen. Jesley und Clayden. Mates. Sie ist schon Markiert, bereit die neue Luna zu sein. Aber sie hat wiedermal die Flucht ergriffen. Nun leben die Mates irgendw...