Outer Banks - welcome home || 1

Kapitel 12

Kie und ich reden die ganze Fahrt nicht...sie umarmt mich nur fest bevor sie aus dem Truck steigt.
Wir sind uns so ähnlich, dass sie wahrscheinlich versteht wie ich mich fühle ohne zu wissen was los ist.
„Danke" flüster ich und bin den Tränen nah kurz bevor sie die Tür schließt.
„Schon okay. Aber rede wenigstens mit JJ!" sagt sie und lässt die Tür endgültig zufallen.
Sie hat recht. Ich muss mir ihm rede. Wenigstens mit ihm...

Als ich zuhause bin kümmere ich mich ausnahmsweise mal um mein Schulzeug. Das hatte ich seit einer Woche völlig vernachlässigt und auf meinem Schreibtisch stapeln sich schon die Hefter und losen Blätter.
Und irgendwie muss ich mich ablenken...
Auch JJ's Sachen, die sich mittlerweile auf dem Boden stapeln, sortiere ich und räume ihm ein Fach in meiner Kommode frei, in die ich seine noch frischen Anziehsachen einsortiere und die dreckigen zusammen mit meinen in die Waschmaschine geben und sie anstelle. Als sie fertig ist hänge ich sie auf.
Das dauert alles gute zwei Stunden. Es ist 15:40 als ich auf mein Handy schaue. Keine Nachrichten...
Es klingelt. JJ.
Ich muss lächeln auch wenn ich weiß, dass das kommende Gespräch wahrscheinlich hart wird.

Ich gehe die Treppe runter und öffne die Tür.
„Hee..." es bleibt mir im Hals stecken...
„Was willst du hier Rafe!"
Woher weiß der Wixer wo ich wohne?
Er hat einen Beutel aus dem Café meiner Mom in der Hand...seine Augen sind rot und die Pupillen stark geweitet. Was nimmt der bitte für Zeug?
„Ich wollte dir was zum Mittag vorbei bringen!" er grinst mich an. Arschloch. Ich weiß das nicht deswegen hier ist.
„Hau einfach ab!" sag ich und will die Tür zu machen doch er stellt den Fuß dazwischen.
„Du wirst gleich noch darum betteln, dass ich bleibe, wenn ich dir sage was ich über dich weiß!" sagt er mit böse funkelnden Augen wärend er sich an mir vorbei ins Haus drückt.
Ich starre ihn an...
„Was willst du schon über mich wissen!"
Er schließt die Tür wärend ich fassungslos im Flur stehe...was soll ich machen.
JJ kommt erst in 20 Minuten. Wenn er pünktlich ist oder überhaupt kommt so wie ich ihn seit gestern Abend behandelt haben...
Scheiße scheiße scheiße!
„Ich habe gerade ein sehr interessantes Gespräch zwischen deiner Mom und einer Freundin am Telefon naja sagen wir mithören können." verdammt bitte sag nicht das... „John B. ist also dein Halbbruder und sein Vater ist auch deiner und welche Überraschung... beide wissen nichts davon." er lacht laut und beängstigend. Der Typ ist psychisch komplett durch...mein Körper zittert.
„Ja und das soll auch so bleiben. Du hältst die Klappe. Es geht dich nichts an!" brülle ich ihm entgegen. Ich weiß nicht wie ich den Mut dazu hab.
Er kommt auf mich zu und drückt mich mit seiner Hand an meinem Hals gegen die Wand, wärend er mich auslacht.
„Wenn du mir das gibst was ich will, denk ich drüber nach." raunt er und starrt meine Lippen, an während er mit seiner anderen Hand zwischen meinen Schritt fast und sie langsam hin und er herbewegt.
Mir schießen die Tränen in die Augen und ich kann mich nich mehr bewegen, schaffe es aber meinen Kopf weg zu drehen, so das er mich nicht mehr direkt ansieht. Pope hatte recht...
„Nein..." kommt es gebrochen aus meiner abgedrückter Kehle...
„Bist du dir da ganz sicher?" fragt er mit einer aggressivität wie ich sie nur bei einem Menschen zuvor erlebt hatte.
Ich fühle mich hilflos und zittere am ganzen Körper. Die Tränen rollen mir über die Wangen.
Er würgt mich und die Luft in meinem Körper wird weniger. Ich schließe die Augen. Ich kann mich nicht währen. Mein Körper gehört nicht mehr mir.
Doch dann lässt er los. Ich sinke zu Boden...
„Wenn du willst das ich die Klappe halte kommst du heute Abend zu der Adresse." er schmeißt einen Zettel und den Beutel aus dem Café meiner Mom zu mir auf den Boden.
„Zieh dir was schönes an!" er sieht mich verachtend an, fängt dann aber dreckig an zu grinsen.
Ich schaue zu Boden und versuche meine Tränen zu unterdrücken.
Dann verlässt er das Haus.