Kapitel 17

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Mein Wecker klingelt.
Ich war gerade mitten im Tiefschlaf...
Tastend suche ich auf dem kleinen Tisch neben meinem Bett nach dem verfluchten Handy.
Hab's. Ich öffne meine Augen und schalte den Wecker aus. Endlich Ruhe.
5:30...Nachricht von Mom.
„Braucht heute nicht in die Schule. Hab JJ und dich abgemeldet. Ruh dich aus!"
Hinter mir wird JJ langsam wach und will sich gerade aufrappeln.
„Bleib liegen!" flüster ich ihm zu.
„Aber wir müssen in die Schule!" nuschelt er.
„Meine Mom hat uns abgemeldet."
Ohne ein Kommentar, lässt er sich zurück in das Kissen fallen und kuschelt dich an mich. Ich tue es ihm gleich.
Danke Mom...

Nach 2 weiteren Stunden schlaf wache ich von alleine auf. Das Licht von draußen scheint leicht ins Zimmer, denn die Rollläden sind nicht ganz unten. JJ und ich liegen mit dem Gesicht zueinander, so dass ich direkt in seines schaue als ich die Augen öffne. Er liegt auf dem Bauch, ich auf der Seite.
Wie kann man nur auf dem Bauch schlafen?
Ich beobachte ihn eine Weile, wie er da so liegt.
Wenn er schläft sieht er viel jünger aus. Friedlich und ohne Sorgen...sein ganzen Gesicht und sein Körper sind entspannt und gelassen.
Es ist beruhigend wie er da so liegt.
Ich hatte ihn zuvor noch nie so genau und lange beobachtet wie jetzt...wie auch, er war sonst immer eher wach als ich.

Ich stehe auf und ziehe mir Shorts, ein blaues Bikinitop und ein Hemd von JJ an, nachdem ich die Rollläden vorsichtig hoch gemacht habe um genug Licht im Zimmer zu haben. JJ sollte davon nicht wach werden, denn um diese Uhrzeit steht die Sonne auf der anderen Seite des Hauses.
Ich mache meine Haare zu einem Dutt zusammen und beginne ein wenig aufzuräumen, dabei beobachte ich ihn die ganze Zeit, wie er da liegt...eingekuschelt in meine Bettdecke.
Als ich fertig bin nehme ich mein Handy in die Hand und schreibe in unsere Gruppe, dass JJ und ich heute nicht zur Schule kommen. Wenn auch etwas spät aber die Anderen sollen sich keine Sorgen machen.
Danach gehe ich runter, mache mir einen Tee, setze mich auf die breite Fensterbank mit Blick nach draußen Richtung Steg und beginne zu lesen.
So vergeht einige Zeit, bis ich Schritte auf der Treppe höre.
„Mia?"
„Ich bin hier unten!"
Ein verschlafener JJ kommt auf mich zugelaufen.
„Na gut geschlafen Cowboy?" frag ich ihn.
Er nickt und gibt mir einen Kuss.
„Was machst du hier unten?"
„Tee trinken und lesen. Willst du auch ein?"
Er nickt wieder und ich stehe auf um ihm einen Tee zu holen, wärend er sich auf die andere Seite der Fensterbank setzt.
„Was liest du?" fragt er als ich ihm die Tasse in die Hand drücke.
„Ein Buch über Psychoanalyse." antworte ich „Willst du auch was zum lesen?"
„Hast du was für mich?"
Ich deute auf das fette Bücherregal an der Wand uns gegenüber.
„Such dir was aus."
Er nimmt sich ein nicht all zu dickes gelbes Buch und setzt sich wieder zu mir.
Ich weiß eigentlich, dass er kaum liest aber irgendwie scheint er gefallen daran zu finden, denn nach wenigen Minuten ist sein Blick völlig im Buch versunken, so das er nicht einmal merkt, dass ich ihn beobachte.
Dann stecke ich selbst wieder die Nase in meines.

Irgendwann setzte ich mich zwischen JJ's Beine und lehnte meinen Oberkörper an seinen, statt an die Wand gegenüber von ihm.
So verging die Zeit, bis ich mein Handy in die Hand nahm.
12:08 Uhr
Es war wie als wären wir in unserer eigenen kleinen Blase versunken in den letzten Stunden.
Ich hatte weder gemerkt wie spät es ist, noch das ich Hunger habe und ich hatte auch bis jetzt nicht an gestern gedacht. Es existierte nur der Moment.
Doch jetzt kam eindeutig der Hunger durch.
Ich stehe auf.
„Wo willst du hin?" fragt JJ und tut es mir gleich.
„Was zu essen machen. Es ist schon kurz nach Mittag."
„Nein." er schüttelt den Kopf.
Wieso hat er kein Hunger?
„Du setzt dich wieder dahin und ruhst dich aus. Ich mach das!"
Ich will schon ansetzen um was dagegen zu sagen. Immer hin bin ich nicht schwer krank, auch wenn das gersten mir zugesetzt hat.
„Keine Widerrede." unterbricht er mich jedoch sofort als ich Luft hole.
Wir küssen uns wärend er mich leicht an der Hüfte zu sich zieh. Dann setze ich mich wieder hin, so das ich ihn in der Küche beobachten kann.
Er fragt mich aller 5min wo was in der Küche ist aber aufstehen und ihm helfen lässt er mich nicht.
Typisch...
Als er fertig ist kommt er mit 2 tiefen Tellern wieder und drückt mir einen davon in die Hand bevor er sich gegenüber von mir wieder in die Fensterbank setzt.
Ich blicke auf verklebte, pampige mac and cheese.
„Ein Glück, dass ich dich geliebt hab bevor ich deine Kochkünste kannte." sag ich lachend...
Er schmollt kurz, muss dann aber auch lachen.
„Es schmeckt besser als es aussieht!"
Er hat recht!

Outer Banks - welcome home || 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt