Kapitel 24

2.4K 49 0
                                    

Das warme, fast schon heiße Wasser fließt über mein Gesicht und dann weiter über meinen Körper.
In Gedanken bin ich jedoch nicht unter der Dusche sondern immer noch bei gestern Abend. JJ hatte mir jeden Funken Unschuld genommen, den ich bis dahin noch in mir trug und ich hätte mir keinen besseren Mann dafür vorstellen können. Doch er hatte auch ein Gefühl in mir geweckt, das ich so bis jetzt nicht kannte. Das Gefühl von grenzenloser Lust und Verlangen. Mein Körper will mehr...
Doch ich unterdrücke diese Gedanken die meine Beine weich werden lassen.
Mein Körper fühlt sich trotzdem anders an. Irgendwie weiblicher und vollkommener als vorher. Mein Gesicht wirkt reifer und da ist ein strahlen in meinen Augen, das ich so nicht kenne. Zumindest kam es mir so vor als ich mich vor dem duschen im Spiegel betrachtet hatte.
Aber ich habe jetzt keine Zeit weiter darüber nachzudenken, steige aus der dusche und ziehe mich an.

JJ steht in der gleichen schwarzen Hose jedoch oberkörperfrei in meinem, naja mittlerweile unserem Zimmer als ich rein komme. Ich gehe zu meinem Schrank und werfe ihm eines meiner risiken oversized Shirts zu, die ich immer zum schlafen getragen hatte als es ihn noch nicht gab.
„Ich hab schon wieder keine Shirts mehr." sagt er genervt und zieht sich meins über den Kopf.
„Wie wäre es, wenn du mal selbst Wäsche waschen würdest?" erwidere ich lachend.
Er schaut verlegen auf den Boden. Fauler Sack...
Wenn Mom und ich nicht da sind macht es eben keiner...aber im Gegensatz zu JJ haben wir eben auch paar mehr Klamotten im Schrank.
Ich küsse ihn sanft um ihm zu signalisieren, dass er sich nicht schämen braucht und gehe dann runter um den, sich im Hauswirtschaftsraum stapelnden, Wäscheberg in die Waschmaschine zu befördern.
JJ erscheint hinter mir und beobachtet mich wie ich die Wäsche erst trenne und dann nach hell und dunkel sortiert in die Waschmaschine gebe.
„So beim nächsten Mal weißt du wie's geht." ziehe ich ihn, mit einem zwinkern leicht auf als ich fertig bin.
Er schüttelt nur den Kopf und zieht mich dann in einen langen innigen Kuss.
Ich drücke mich jedoch nach ein paar Sekunden mit meinen Händen an seiner Brust von ihm weg. Wir beide wissen worin das sonst endet...
„Wir müssen los..." raune ich außer Atem.
Er verdreht genervt die Augen.
„Wer ist eigentlich auf die beschissene Idee gekommen sich schon um 10 am Strand zu treffen?" fragt er mich ironisch. Wir beide wissen das es Pope war...wer auch sonst. Das ist eigentlich viel zu früh für einen Pogue.
Dank ihm hatten wir enorm Stress heute morgen wieder vom Meer aufs Festland zu kommen, da wir uns unbedingt noch den Sonnenaufgang anschauen wollten. Gefrühstückt hatten wir natürlich auch noch nicht. Es hatte gerade mal zum duschen gereicht und da ist es jetzt schon 09:35 Uhr.
Wir kommen definitiv zu spät, erst recht wenn wir für alle noch Frühstück besorgen mussten.
Ich nehme den Autoschlüssel von dem kleinen Schrank im Flur und will gerade die Tür nach draußen öffnen. Doch JJ stobt mich, in dem er mit seiner Hand gegen die Tür drückt und sie zu hält.
Er schaut mir von oben in die Augen.
„Eins will ich dir noch sagen bevor wir gehen..."
Ich schaue ihn fragend und verwirrt an. Was ist denn jetzt noch?
Er beugt sich zu mir runter, mit dem Mund neben mein Ohr.
„Du bist die erste Frau, die ich gevögelt habe weil ich sie liebe!" raunt er verführerisch neben mir.
Scheiße...das waren die dreckigsten und zu gleich liebevollsten Worte, die ich je aus seinem Mund gehört hab. Und ja sie turnen mich an...und wie.
Ich weiß nicht wie ich diesen Tag ohne seine Berührungen überleben soll. Aber wir können den Anderen jetzt nicht absagen. Wir hatten für unsere Verhältnisse viel zu lange nicht zu 6. gemacht...
Ich beiße mir auf die Unterlippe, bevor ich mich mit einem „Halt die Klappe JJ Maybank!" an ihm vorbei nach draußen verdrücke. Ich höre ihn hinter mir zufrieden lachen und die Tür zu ziehen. Er weiß genau so gut wie ich, dass er mich mit diesen Worten voll in der Hand hat und dass das den ganzen Tag anhalten wird. Ich werde ihm die Autoschlüssel zu und wir steigen in meinen Truck. Die Surfbretter liegen schon hinten drauf. JJ nimmt sich seine Cap von der Rücksitzbank, streift seine Haare nach hinten und setzt sie auf bevor er los fährt.
„Woher ist eigentlich die kleine silberne Kette an deinem rechten Handgelenk? Ich hab dich noch nie ohne sie gesehen..."
Er hat recht. Ich trage es immer. Nur zum duschen mache ich sie ab. Sie erinnert mich immer daran, dass ich stark genug bin um alles zu schaffen was ich mir in den Kopf gesetzt hab...
„Meine Mom hat sie mir geschenkt als ich es geschafft hatte meine Panikattacken hinter mir zu lassen." antworte ich und beobachte währenddessen seine großen, mit Adern überzogen Hände, wie sie den Truck sicher durch die Straßen steuern.
„Welche Panikattacken?"
„Die, die ich nach der Sache mit Charles immer bekam, wenn mich eine männliche Person auch nur unabsichtlich berührte. Bis heute hab ich damit Probleme, aber die Panikattacken konnte ich durch den Kampfsport loswerden."
Er legt eine Hand auf meinem Oberschenkel und streichelt ihn leicht.
„Ich hab das nie bemerkt...also das du Probleme mit Berührungen hast."
„Weil ich sie aus irgend einem Grund bei dir nicht habe...bei dir hatte ich von Anfang an keine Angst davor."
Ich lege meine Hand auf seine und schaue zu ihm rüber. Ein lächeln breitet sich in seinem Gesicht aus und seine Augen beginnen zu leuchten.
„Und die andere an deiner linken...die grüne aus Stoff...die ist neu oder?" fragt er weiter.
„Ja, die hab ich in Charleston gekauft."
„Warum? Einfach so?"
Ich schüttle nur grinsend den Kopf.
„Rechte Hand her!"
Er wirkt verwirrt, streckt mir aber bereitwillig seine Rechte entgegen.
Ich ziehe das Duplikat meines Armbands aus der Hosentasche und mach es ihm um. Ich wollte es ihm eigentlich schon gestern Abend geben aber dazu war dann irgendwie keine Zeit...
Er schaut kurz rüber, nimmt dann meine Hand in seine und küsst sie sanft.
„Wenn ich nicht so verliebt in dich wäre, würde ich das jetzt kitschig finden." sagt er und steckt mich mit seinem Lachen an. Er hatte recht, es ist kitschig aber irgendwie passte es.

Am Café meiner Mom angekommen gehen wir mit unseren Surfbrettern rein, die wir allerdings im Eingang an die Wand lehnen und dann vor zur Theke gehen. Topper ist wieder da. Das kann lustig werden.
Ich grinse in mich rein...
Sofort als JJ sieht das Topper und nicht meine Mom an der Theke steht, greift er nach meine Hand.
„Morgen Topper. 6 Sandwiches und 6 Cupcakes bitte." bestelle ich knapp. Wir sind verdammt spät dran.
Die anderen sind es zwar schon gewohnt aber ich weiß, dass sie Hunger haben, sie haben nämlich ebenso wie wir noch nichts gegessen.
„Kommt sofort." antwortet er und zwinkert mir flirtend zu.
Das ist es, was JJ als Einladung nimmt Topper zu zeigen, dass ich zu ihm gehöre...
Während Topper meine Bestellung aus der Theke fischt, die zwischen ihm und JJ und mir steht, zieht JJ mich an sich ran, bedeckt meinen Mund mit seinem und unsere Zungen kämpfen kurz spielerisch miteinander bevor wir uns wieder voneinander lösen. Ich spiele an meinem Armband und unterdrücke mein Grinsen.
Topper ist mittlerweile fertig und schiebt genervt unsere Bestellung über den Tresen.
JJ nimmt sie entgegen und ich bezahle stumm.
Wenn ich jetzt was sage fange ich an zu lachen.
„Das Wetter ist heute echt perfekt. Naja wundervollen Arbeitstag Topper!" ruft JJ, böse wie er ist, dem armen Schlucker zu, als wir durch die Tür nach draußen verschwinden. Kaum dass sie zu ist fangen wir beide laut an zu lachen.
„Du kannst es nicht lassen was?"
Mein Bauch tut weh und die Worte kommen unter meinem Gelächter nur sehr unverständlich aus meinem Mund.
„Was allen zu zeigen, dass ich die schönste Freundin auf der Welt habe?!" er grinst mich an und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich liebe dich du Spinner!"
Dann gehen, nein rennen wir runter zum Strand wo die Anderen schon auf uns warten.

Outer Banks - welcome home || 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt