Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug.
Wir schliefen jede Nacht wo anders. Meistens an Orten an denen es eigentlich verboten war. Aber wir sind jung und legal oder nicht war uns egal. Meistens schliefen wir auf der Ladenfläche meines Trucks mit Isomatte und Schlafsack. Einfach unter den Sternen. Nur 2 Nächte war es zu kalt dafür und wir mussten irgendwie auf der schmalen Rücksitzbank schlafen. Tatsächlich haben wir das geschafft. Wie auch immer. Aber das war es was uns diese zwei Wochen lehrten. Das wir alles irgendwie schaffen.
Wir waren beide mir schmerzen im Herz los gefahren. JJ mit mehr als ich. Die ersten Tage waren nicht wirklich schön.
Wir redeten viel und weinten ständig. Nicht wegen einander. Eher miteinander.
Er fing an das Trauma seiner Eltern zu verarbeiten. Nach Jahren. Aber es kostete ihn viel Kraft. Trotzdem redeten wir über alles und nach 3 Tagen hatte er endlich sein altes Lächeln zurück.
Es war sogar mehr als das. Ich wusste, dass er glücklich war und sich nicht alleine fühlte. Er meinte zu mir er würde sich zum ersten mal zuhause fühlen. Und das obwohl wir zu diesem Zeitpunkt hunderte Kilometer von Outer Banks entfernt waren. Aber es stimmt. Wo er ist, ist mein zuhause und es ist unglaublich schön zu wissen, dass es für ihn genauso ist.
Es war wundervoll so viel mit ihm zu reden und nach ein paar Tagen der Trauer und der Tränen auch endlich wieder zu lachen und blödes Zeug zu labern, durch den Sand zu rennen und ihm beim surfen zu zusehen. Ich durfte auf seine Anweisungen hin ja bis zum Ende der ersten Woche wie erwartet nicht gehen. Manchmal kam er mir vor wie ein kleiner Junge. So glücklich und unbeschwert wie er manchmal am Strand oder im Auto laut irgendwelche Lieder sang und mich damit ansteckte. Es gab aber auch Momente der Stille, in denen wir nur irgendwo saßen und in der Ferne starrten. Es war keine unangenehm Stille. Eher so als würden wir beide einfach den Moment anhalten wollen und mit unserem inneren Auge ein Foto von dem machen was man mit keiner Kamera einfangen kann.
Mit jedem Tag den wir unterwegs waren wuchs das Vertrauen zwischen uns mehr. Wir konnten uns irgendwann blind aufeinander verlassen. Wer kauf das Essen, wer tankt, wer bestellt im Restaurant, wer wacht als erster auf, wer packt die Schlafsäcke ein und wer rollt die Isomatten zusammen. Es funktionierte alles ohne Worte. Manchmal mussten wir darüber lachen, weil es so selbstverständlich war aber es war auch wunderschön. Wir hätten in manchen Momenten blind und taub sein können und trotzdem hätte alles funktioniert.
Nur das mit dem essen vergaßen wir regelmäßig. Wir hielten nur ab und zu mal an einem Restaurant auf dem Highway an aber davon hab es nicht viele und ansonsten kam JJ jedes mal mit Toast, Marmelade und Erdnussbutter aus der Tankstelle zurück. Am Anfang weigerte ich mich das zu essen. Schon alleine wegen dem ungetoasteten Toastbrot. Aber irgendwann hatte ich so einen Hunger, dass ich es gegessen hab. Seit dem lieb ich es...
Und jetzt muss JJ immer dafür sorgen, dass es Toast, Marmelade und Erdnussbutter gibt. Ansonsten bin ich böse...selbst schuld.
Gestritten hatten wir uns in der ganzen Zeit nicht. Okay einmal war er verärgert weil ich ausgerechnet mit Rafe eine Stunde telefoniert hatte. Aber es war mir irgendwie wichtig. Ich wollte wiesen wie es ihm in LA geht und ob er Fortschritte macht. Und tatsächlich klang er sehr aufgeweckt und heiter am Telefon. Er meinte, dass LA zwar fremd aber gerade genau das Richtige ist und dass er endlich zur Ruhe kommt. Ich war so froh gewesen das zu hören. Neben bei quetschte ich ihn etwas über Kie aus und siehe da er mag sie.
Aber er hat Angst, dass sie ihm das alles nicht verzeiht und dass es immer eine Rolle zwischen den Beiden spielt, was er getan hat. Diese Angst konnte und kann ich ihn nicht nehmen. Wie auch. Es war und bleibt schrecklich was er allen von uns angetan hat und Kie ist ganz bestimmt niemand der einfach vergisst und verzeiht. Aber die Beiden werden das schon hin bekommen.JJ wahr tatsächlich auch das ein oder andere mal eifersüchtig als mich irgendwelche Typen angemacht haben. Es war beide Male erstaunlich wie schnell er plötzlich hinter mir stand.
Mit seinen 1,83m ist er zwar gerade mal 13cm größer als ich und auch nicht gerade groß für einen Mann. Aber mit seiner Erscheinung kann er, wenn er will trotzdem einschüchtern. Und das tat er auch...da kennt er keinen Spaß.
Ich musste zwar jedes mal lachen aber war ihm tatsächlich dankbar. Ich hasse es von der Seite angemacht zu werden. Vor allem wenn es dann so ekelhafte Sprüche sind.
Wir schauten uns jeden Sonnenuntergang und so ziemlich jeden zweiten Sonnenaufgang an. Demzufolge schliefen wir auch eigentlich nicht sehr viel und wenn dann miteinander. Mit ihm an jeglichem Ort, in allen möglichen Variationen Sex zu haben war nach den 2 Wochen auch Normalität geworden und ich war froh mir vorher der Abreise noch die Pille danach geholt zu haben.
Aber es war jedes mal wunderschön.
genauso wunderschön wie die Lagerfeuer, das Karaokesingen beim Auto fahren und das Surfen.
Es war das erste Mal in meinem Leben gewesen das ich 24/7 mit jemand anderen als Mom und Dav verbracht hatte und ich hatte eigentlich Angst gehabt ich würde mich vielleicht eingeengt fühlen aber nein. Im Gegenteil. Ich wollte nicht mehr weg von JJ und er auch nicht von mir. Außenstehende würden sagen wir klebten aneinander. Es war auch so aber es tat gut. Es tat gut jemanden nur für sich zu haben und diese Momente nur mit ihm zu teilen. Zusehen was er sieht und zu erleben was er erlebt war einfach nur schön.
Einmal wurden wir von einheimischen eingeladen mit ihnen mit dem Boot raus zu fahren. Das nahmen wir an und haben mit ihnen auch zum Abendbrot gegessen. Sie waren mega freundlich und sehr interessant daran, was zwei so junge Menschen wie mich und JJ dazu bewegt hatte 2 Wochen ohne Plan durchs Land zu fahren.
Das war aber auch das Einzige mal, dass wir mit Fremden in Kontakt kamen. Den Rest umgingen wir gekonnt. Wir wollte niemanden kennenlernen. Wir wollte für uns sein und das reparieren was in unserer Beziehung vor unser Abreise gelitten hatte.
Es war mehr als ich dachte...
Er hatte am Anfang ständig Angst mit weh zu tun und meine Angst vor Berührungen war kurzzeitig zurück gekommen. Auch gegenüber ihm...
Das legte sich aber schnell und wir fanden zu dem gewohnten Vertrauen und unserer vollkommen Liebe wieder zurück und irgendwann wuchs beides nur noch mehr an.
Jeder Tag uns jede Nacht, die wir zu unser machten sollte ein Versprechen für immer sein.
Das Versprechen, dass wir zusammen bleiben und alles hinbekommen.
Dieses Versprechen gaben wir uns ohne Worte aber wir wissen es beide.
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Outer Banks - welcome home || 1
FanfictionOuter Banks. Das Paradies auf Erden. Ihre Heimat. Mia ist 17 und nachdem Tod ihrer Grandma zieht sie endlich wieder nach Outer Banks. Zusammen mit ihrer Mom, die hier ihre Jugend verbrachte bis sie nach LA ziehen musste. Jetzt ist sie mit ihrer Mom...