Kapitel 29

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Als ich meine Augen öffne, sehe ich durch die blendende Sonne, wie meine Zimmertür aufgeht und JJ leise ins Zimmer tapst. Wo war er? Sonst beobachtet er mich doch immer bis ich aufwache und weicht keinen Zentimeter von meiner Seite...
„Wo warst du?" grummel ich verschlafen mit sehr tiefer Stimme, was ihn auflachen lässt.
„Ich hab deiner Mom im Café geholfen. Du hast noch geschlafen und nach dem Tag gestern dachte ich es wäre besser, dass du dich ausruhst."
Shit, ich wollte Mom heute helfen. Ich hatte vergessen mir meinen Wecker zu stellen...wie spät war es überhaupt? Ich greife erschrocken zu meinem Handy. 13:40 Uhr. Hatte ich ernsthaft so lange geschlafen?
JJ lacht erneut bei meinem erschrocken Gesicht und setzt sich neben mich aufs Bett.
„War ja offensichtlich die richtige Entscheidung, wenn du bis jetzt geschlafen hast."
Statt zu antworten kuschel ich mich nur dankbar und verschlafen, wie ein kleines Mädchen an seine warme Brust und drücke mich an ihn.
Ich weiß, dass er grinst ohne ihm anzusehen und er streicht mir zufrieden durch die Haare.
„Darf ich mich noch kurz umziehen, bevor du mich für dich beanspruchst?" fragt er mich sanft und ich gewähre, wenn auch mit widerwillen.
Während er seine Arbeitssachen auszieht, strecke ich mich kurz und reibe mir den Schaf aus den Augen. Dann kommt er auch schon wieder in Boxershorts zu mir ins Bett gekrochen und wir verschlingen unsere Gliedmaßen ineinander. Ich hatte ihn vermisst obwohl ich nicht mal wirklich mitbekommen hatte, dass er nicht da war. Eigentlich fehlt mir seine Nähe immer. Auch wenn er 1 Meter neben mir steht. Erst wenn er mich berührt bin ich vollständig.
Nach einer Weile schweigendem kuscheln und graulen entdecke ich einen Zettel auf meinem Nachttisch. Ich fische mit meiner Hand danach und halte ihn mir so vor die Augen, dass ich lesen kann was darauf steht.
„Dein Mann übernimmt die Arbeit im Café. Schlaf so lange du willst Cupcake. Ich liebe dich!" steht in krakliger Handschrift darauf.
„Den hatte ich dir geschrieben, falls du aufwachst. Nicht das du denkst ich lass dich einfach alleine." klärt mich JJ auf aber das frage ich mich garnicht. Ich hab eine ganz andere Frage...
„Dein Mann...?"
Ich schaue ihn verwundert an. Nicht das ich das nicht will aber es kommt überraschend.
JJ schaut verlegen an mir vorbei.
„Naja irgendwann will ich das sein...also wenn du willst das ich...naj..."
„Halt die Klappe...natürlich will ich!" bringe ich ihn zum schweigen bevor ich meine Lippen, mit einem viel zu breite Grinsen und dem schönsten Gefühl in meinem Herzen, das ich je empfinden könnte, auf seine bresse. Er zieht mich an sich und ich spüre wie sein Herz rast. Er will also wirklich, dass ich seine Frau werde. Klar noch nicht jetzt sofort. So lange kennen wir uns noch nicht aber anscheinend wissen wir beide, dass wir nichts mehr wollen als Mann und Frau zu sein.
„Aber ich will keinen kitschigen Heiratsantrag und auch keine riesige Hochzeit!" stelle ich sofort klar, als wir unseren langen gefühlvollen Kuss beenden.
Ich hasse sowas wirklich. Das ist mir viel zu kitschig. Ich brauch das alles nicht und es hat mich schon immer bei anderen genervt. Das es ihn gibt, ist das was für mich zählt. Er ist das Einzige was ich brauche. Ich brauche keinen Ring, keine riesige Hochzeit oder ein viel zu teueres Kleid, um das zum Ausdruck zu bringen. Wir beide alleine und das was wir erleben reichen. Lieber reise ich mit ihm um die Welt, als das gleiche Geld für eine Hochzeit auszugeben, die sowieso aussieht wie jede andere.
„Das klingt ganz nach meinem Geschmack Mrs. Maybank!"
Das lächeln auf seinem Gesicht ist so wunderschön und seine Augen strahlen wie noch nie zuvor. Ich kann nicht anders, als das mir bei diesen Worten und diesem Anblick eine Träne über die Wange läuft, wärend mein ganzer Körper strahlt vor Glück. Er reparierte mich mit jedem Tag, den er bis jetzt an meiner Seite gewesen war. Er versteht mich blind und weiß immer was ich gerade brauche. Er erfüllt meine Welt mit so viel Quatsch und Blödsinn, der mich die ernsthaftigkeit des Lebens immer wieder vergessen lässt und er ist bereit für uns durchs Feuer zu gehen, ebenso wie ich. Mir ist nur all zu sehr bewusst, dass wir immer noch 2 Jugendliche sind, die viele, teilweise unrealistische, Träume haben aber das wir zusammen gehören ist definitiv keiner davon. Das hier ist echt. Das hier ist Liebe, Freundschaft und manchmal auch ein kleines bisschen Hass in einem. Alles was ich je wollte. Er ist der Mensch nach dem ich mich ohne es zu wissen immer gesehnt habe. Ein Mensch der alles mit mir teilt, meinen Schmerz versteht und bei dem ich einfach so sein kann wie ich bin.
„Woran denkst du?"
Er streicht mir die Träne von der Wange.
„An dich...nur an dich!" antworte ich wahrheitsgemäß.
Seine Hand streicht über meinen Rücken und unser Lippen treffen stürmisch aufeinander. Egal wie oft ich ihn küsse, ich kann nicht mehr genug davon bekommen. Jedes Mal dieses kribbeln, die Wärme, die meinen Körper durchströmen und die Sicherheit die er mir gibt. Es ist wie eine verdammte Sucht.
Er dreht mich unter sich und ich wander mit meinen Küssem zu seinem Hals, an dem ich leicht sauge. Er stöhnt auf. Mittlerweile weiß ich, wie sehr er es liebt wenn ich das mache.
Dann wandert er jedoch meinen Hals hinunter zum Schlüsselbein und küsst mich mit der gleichen Intensität, wie ich ihn noch vor ein paar Sekunden. Das Gefühl seiner feuchten und doch leicht rauen Lippen auf meinem Körper jagt mir eine Gänsehaut über den Körper und ich zucke immer wieder leicht zusammen. Es dauert nicht lange, das wir beide wieder einmal komplett nackt sind. Diesesmal traue ich mich sein steifes Glied mit meinen kleinen Händen zu umfassen und es leicht zu massieren was ihn völlig aus der Fassung zu bringen scheint.
Sein Kopf fällt in meinen Nacken und er stöhnt auf. Selbst diese minimalen Berührungen lösen also solche Reaktionen aus. Ich muss grinsen. Das Gefühl die Kontrolle über ihn zu haben lässt mich jedoch komplett feucht werden.
„Hör auf süße...ich komme sonst..." raunt er zwischen seinem Stöhnen.
Ich ziehe vorsichtig meine Hand zurück und greife nach dem Kondom auf dem Nachttisch. Ich gebe es ihm und er streift es sich mit zittrigen Händen über. Ist er wirklich so kurz davor? Ich beiße mir sanft auf die Unterlippe bevor wir uns wieder küssen. Seinen Penis spüre ich an meinem Bauch, doch bevor er in mich eindringt greift er noch oben und legt mir eines meiner zahlreichen Kissen unter den Rücken. Ich schaue in fragen an doch er zwinkert mir nur zu und lässt sich dann, nicht gerade langsam in mich rein gleiten.
Er lässt mir nicht lange Zeit sonder kommt gleich zur Sache. Ich schrei kurz auf, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er sich direkt so schnell bewegt. Durch das Kissen unter mir dringt er noch weiter in mich ein als sonst, was mich nur noch mehr erregt. Mit seiner einen Hand drückt er meinen Oberschenkel, die andere ruht an meiner nackten Brust. Ich gebe mich ihm voll hin und lass ihn alles machen. Es ist jedesmal unglaublich was er mit mir anstellt. Mein ganzer Körper gehört ihm ebenso wie seiner mir. Es ist als würden wir verschmelzen in diesem Momenten. Als würden wir ein und die selbe Person sein, als ich trotz des Kondoms merke wie er sich in mir ergießt und ich dadurch selbst zum Orgasmus komme.
„JJ" schreie ich ohne es wirklich zu merken und dann verliere ich wieder völlig die Kontrolle.

„Wann triffst du dich mit den Jungs?" frage ich JJ als er aus der Dusche kommt.
„16 Uhr bei John B.. Ist es wirklich okay, dass ich dich fast zwei Tage alleine lasse?"
„Klar."
Ich gebe ihm einen sanften Kuss.
„Heute übernachte ich bei Kie und morgen werde ich schon irgendeine Beschäftigung finden. Mach dir mal keine Sorgen."
Er nickt und küsst mich dann nochmal bevor wir nach unten in die Küche gehen.
Er würde von heute bis übermorgen bei John B. sein, da Dad mit einem Freund unterwegs war und Sarah die nächsten Tage mit Wheezie verbringen würde. Mein Bruder war auf die Idee gekommen, das mit den Jungs voll auszunutzen. Was auch immer das heißen mag. Ich will es garnicht wissen. Hauptsache sie überleben es.
Für mich bedeutete das jedoch wenigstens einen Tag ganz ohne JJ und die Anderen. Und das gab es noch nie seit ich die 5 kenne. Es würde komisch werden morgen aber es gibt definitiv was zutun.
„Kannst du mich bei Kie absetzen bevor du zu John B. fährst?"
„Natürlich Cupcake!"
Damit war das auch geklärt und ich konnte endlich frühstückte. Ich hatte seit gestern morgen nichts gegessen. Tagsüber war keine Zeit, abends war mir nicht danach und dann hatte ich ja von 20 Uhr bis um fast 14 Uhr geschlafen...
Deshalb war es auch einiges was ich mir in meinen leeren Magen einflößte, was JJ, der mich beim Essen beobachtet und nebenbei die ganze Zeit Lieder singt oder Blödsinn labert, wodurch ich mich hin und wieder verschluckte vor lachen, ziemlich verwundert. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass eine kleine zierliche Frau wie ich so viel essen kann. Aber ich hatte nun mal Hunger.

„Hast du alles was du brauchst?" fragt JJ und legt seine Hand auf die klinke der Einganstür. Wir sind gerade dabei uns auf den Weg zu machen. Ich zu Kie, er zu Jb.
„Das sollte ich eher dich fragend!" antworte ich lachen und strecke ihm seinen Rucksack entgegen, den er oben im Zimmer liegen gelassen hatte.
Er verdreht ebenfalls lachend die Augen.
„Wenn ich dich nicht hätte!"
„Dann hättest du jetzt deinen Rucksack vergessen!"
Damit gehen wir nach draußen.
Er gibt mir seinen Motorradhelm und ich setzte mich hinter hin auf das Bike. Meine Arme umklammern seinen Oberkörper, während er verdammt schnell durch die Straße fährt. Und das ohne Helm...aber es ging nicht anderes, denn den einzigen, den er hatte sitzt auf meinem Kopf und so muss er ohne fahren. Der Beweise, das ihm mein Leben anscheinend wichtig ist als seins.
Ich genieße das Gefühl der Schnelligkeit und dem wehenden Wind in meinen Haaren, die unter dem Helm hervorschauen. Es fühlt sich etwas an wie fliegen und ich fühle mich frei hier hinter ihm, fest an seinen Rücken geschmiegt. An den Rücken des Mannes mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will...
Und so stelle ich fest, dass JJ und ich definitiv öfter Motorrad fahren müssen, denn als wir bei Kie ankommen finde ich, dass die Fahrt definitiv zu kurz war.

Outer Banks - welcome home || 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt