Zum Glück neigte sich die Veranstaltung dem Ende zu. Freya hatte ihren Stand anscheinend schon abgebaut, da sie zu mir rüber kam und mir bei meinem half. Ja, Freya... keine Ahnung was ich von ihr halten sollte. Jetzt wirkte sie wieder nett, doch kurz bevor sich unsere Wege zweiten, war sie das eindeutig nicht.
»Hat dir Mrs. Newman gesagt, wo die ganzen Sachen hinkommen?« Wenn, dann hatte ich es wieder vergessen.
»Äh, ne... glaub nicht.«
»Okay, dann lass uns das Zeug erstmal in die Aula bringen.«Das taten wir dann auch. Allerdings musste ich, trotz Freyas Hilfe, ziemlich oft hin und her gehen, da so viel nicht gewonnen wurde. Eigentlich ziemlich schade. Warum musste das Rad auch so viele Nieten haben?
Als wir alle Teile wieder in die Schule gebracht hatten, verabschiedete sich Freya von mir. »Wir sehen uns morgen.«
»Sicher. Bis morgen.« Sie hatte es anscheinend ziemlich eilig, denn kaum hatte ich das gesagt, war sie auch schon weg.Ich schaute mich um. Soweit ich mich noch erinnern konnte bin ich immer mit Caroline Nachhause gegangen. Wo war sie denn nur?
»Heute kommt sie nicht.« Woher wusste Marlon denn das schon wieder? Anschließend erklärte er: »Als Geist kann man andere Leute prima belauschen. Sie meinte eben zu ihren Freundinnen, dass sie dann zum Handballtraining müsste.«
Ach richtig. Am Mittwoch hatte sie nach der Schule immer Handballtraining... allerdings nur für begrenzte Zeit. Schon bald würde sie die Freude daran verlieren. Hauptsächlich wahrscheinlich deswegen, weil sie sich ihren Mittelfinger brechen würde. »Ich glaube Sport ist wirklich Mord. Ich lasse lieber die Finger davon... buchstäblich«, sowas in der Art hatte sie mir damals erzählt.
Ich nickte unauffällig, aus Angst, dass mich jemand beobachtete und für verrückt erklärte, weil ich mit der Luft redete.
Ich wollte gerade den Haupteingang öffnen, als Marlon mir hinterher rief: »Warte! Rechts von dir.« Verwirrt drehte ich mich nach rechts. Dort befand sich ein Plakat von Ashley Davids Party. Ich nur noch, dass Ashley David andauernd Partys gab. Was musste ich noch sagen? Jede Woche einen neuen Kerl am Start. Wasserstoffblonde Haare mit übertrieben viel Eyeliner im Gesicht. Ihr Kleidungsstil traf auch nicht meinen Geschmack. Doch einige Jungs schienen auf ihre Netzstrumpfhosen zu stehen.
Ich schaute mich kurz um. Hier war keiner und wenn, dann sollte er mich doch für verrückt halten. »Was ist damit?«
»Ich habe gehört, dass dein Romeo da auch hin möchte.«
»Was? Echt? Ich dachte, Tyler würde nicht auf solche Arten von Partys stehen.« Was redete ich da eigentlich? Ich wusste genau, dass er das tat. Zumindest bevor er sich in mich verliebt hat.»Anscheinend schon. Er plant zusammen mit einem Freund hinzugehen.«
»Schön. Dann soll er das.«
Marlons Augen weiteten sich. »Dann soll er das?! Äh, hallo? Hast du vergessen, warum du hier bist? Er soll sich doch in dich verlieben.«»Nein, erst auf Carolines Geburtstagsparty in einem Monat. Schon vergessen?«
»So ist es in deinem letzten Leben abgelaufen, nicht wahr? Aber soweit ich weiß, hatte das kein so rosiges Ende. Besser zu früh als zu spät. Vielleicht war der Zeitpunkt ja einfach nur dein Fehler.«
»Ich denke nicht. Der Zeitpunkt war perfekt.«»Als dein persönlicher Kuppler empfehle ich dir, geh zu dieser Party.«
»Weil...?«
»Weil ich ihn sagen hörte, dass er auf der Party Ashley David klar machen will.«
Ich verdrehte die Augen. »Ach, so war er eben bevor er mich kennenlernte. Das ist kein Grund zur Sorge. Aus Ashley und Tyler wird nie was werden.«»Geh trotzdem zu der Party.« Mann, konnte der nerven!
»Ich hasse solche Partys aber. Und wenn das mit Tyler mal nichts werden sollte... was dann? Ich werde mich nicht den ganzen Abend allein betrinken.«
»Dann nimm einfach jemanden mit.« Spontan dachte ich an Caroline, auch wenn mein Highschool-Ich sich wahrscheinlich für Freya entschieden hätte.»Ich weiß nicht. Ashley David kann mich nicht ausstehen. Warum sollte ich ihre Party besuchen? Ein Grund, den ich ihr auch auftischen kann. Nicht so was wie: Mein zukünftiger Ehemann muss sich wieder in mich verlieben. Dann könnte ich gleich wieder gehen.«
»Wie gut, dass sich dein Helfer bereits ein Plan ausgedacht hat. Du sagst einfach, dass dich dein neuer Freund mit auf die Party geschleift hat. Wenn du mit Freund kommst, könnte das Tyler auch eifersüchtig machen.«
Ich lachte. »Das glaube ich kaum. Er hat sich bis jetzt ja nicht mal wirklich in mich verliebt.«»Ja, aber das wird er... während du mit einem anderen Typen zusammen bist. Vielleicht war das euer Problem. Er dachte, deine Liebe wäre er sich sicher.«
»Aha. Und wer soll mein neuer Freund sein? Ich hoffe, du dachtest da nicht an dich selbst.«Er grinste. »Quatsch. Das wäre etwas zu neu. Ich meine, wir haben uns erst einmal unterhalten. Kennst du keine anderen Jungs?«
»Ne, ich war eher der Typ, der mit Mädchen rumhing. Caroline ist da total anders als ich. Ihr bester Freund ist ein Kerl.«»Denkst du, sie würde ihn dir ausleihen?«
»Hm... ich könnte sie fragen. Ich wollte sowieso mit ihr zu dieser Party gehen. Wenn beide damit einverstanden wären, können wir deinen Plan von mir aus durchziehen. Aber wenn er scheitert gebe ich dir die Schuld dafür.«»Schon vergessen, dass für mich genauso viel davon abhängt wie für dich?«
»Stimmt ja. Du willst ja endlich wieder zurück in deinen richtigen Körper.«
Eine Weile sagte er nichts. »Wenn es doch einfacher wäre...« Ja, das konnte er laut sagen. Was ist so schwer daran, dass sich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, auch für immer lieben?
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Teen Fiction„𝒾𝒻 𝒾𝓉 𝓉𝒶𝓀ℯ𝓈 𝓉𝒾𝓂ℯ 𝓉ℴ 𝑔ℯ𝓉 𝓉ℴ 𝓎ℴ𝓊, 𝒾'𝓁𝓁 𝑔ℯ𝓉 𝓉ℴ 𝓎ℴ𝓊" ~ 𝐓𝐡𝐞 𝐍𝐚𝐜𝐢𝐨𝐧𝐚𝐥 𝐏𝐚𝐫𝐤𝐬 ⌫ Sie zählte schon ihr ganzes Leben zu den Menschen, die jeder auf der Straße wiedererkennt, aber kaum jemand ahnt di...