ℕ𝕠𝕔𝕙 𝟛𝟞𝟝 𝕋𝕒𝕘𝕖

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I told my story in reverse ›cause it hurts
Girl it hurts too much to bare
But I'm tantalized by their legs and long hair
But if I could do it again
I would do it again!

~ SomeKindaWonderful, Reverse

~ SomeKindaWonderful, Reverse

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7. Kapitel

Mein Schädel brummt mit solcher Inbrunst an die Schädeldecke, dass ich kurz das Gefühl habe, mich übergeben zu müssen. Das Licht im Zimmer ist gedämmt. Nichts als Schwärze überschattet den Ort und versetzt mich in Orientierungslosigkeit. Eindringlicher ist allerdings die Träge im Körper, wodurch mein Schädel weiterhin ins Kissen gedrückt wird. Der Kampf, die Augen offen zu halten, scheitert unmittelbar, nachdem er begonnen hat.

Der dröhnende Signalton eines Weckers schafft es, dass ich kerzengerade im Bett sitze. Das Erste, was mir auffällt: Ich bin nicht bei mir zuhause, ansonsten hätte mich jetzt das harmonischere ›I'm Walking On Sunshine‹ geweckt. Ich reibe mir über die Schläfe und versuche, mit der anderen Hand blind den Wecker auszumachen. »Luan?«, murmele ich, in der Hoffnung, dass er das für mich unternimmt.

Doch der Wecker donnert munter weiter. Seufzend schlage ich die Beine über die Bettkante. Erinnerungen an den vergangenen Abend treten an mein Bewusstsein. Scheiße! Luan hat mir einen Antrag gemacht und ich ... bin geflüchtet. Wo bin ich und warum fehlen mir die Stunden danach?

War ich etwa noch feiern? Dröhnt mein Kopf wegen des Alkohols? Normalerweise trinke ich nie unter der Woche. Warum bin ich nicht zurück nach Hause gekehrt? Haben wir uns gestern Abend über Telefon voneinander getrennt? Ich schlucke den Gedanken herunter. Nein, daran würde ich mich entsinnen, selbst im Suff unter literweise Alkohol.

Wo zur Hölle–

Meine Augen gewöhnen sich an die leichte Dämmerung im Zimmer. Ich erahne den Lichtschalter schemenhaft auf der linken Seite des Betts. Mit Betätigung fällt mir ein Stein vom Herzen, doch das hält nicht lange an. Ich werde stutzig. Nicht, weil es unvorstellbar ist, nach einem Streit mit Luan Trost bei meinen Eltern zu suchen.

Wo kommen all die Sachen her? In meinem alten Kinderzimmer steht inzwischen nur noch das Nötigste. Habe ich dieses orange, rechteckige und unglaublich laut rauschende Schrottgerät an Wecker nicht vor fünf Jahren entsorgt? Ist das ein Traum? Nein. Obwohl ich mich schlaftrunken fühle, kann ich mit Sicherheit sagen, dass das hier zu echt ist, um Fantasie zu sein.

Die ganze Wand meines Zimmers ist übersät mit Postern von Berühmtheiten aus dem Jahr ... keine Ahnung ... 2005? 2010? Außerdem hängen hier überall Bilder und Zitate aus Magazinen, die ich damals immer so gerne ausgeschnitten habe.

Ich befinde mich in meinem alten Kinderzimmer, aber ... das ergibt hinten und vorne keinen Sinn. Wie soll Mama gestern Nacht noch das 140x200 cm-Bett aufgebaut haben? Was ist plötzlich so unannehmbar an der Luftmatratze, auf der ich ansonsten bei Besuchen nächtige? Sie hätte vielleicht noch Zeit, den Globus auf der Fensterbank vom Dachboden herunter zu räumen. Nur ... warum?

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