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Ein unaufhaltsamer Sturm wirbelte mich durch die Nacht. Stunden blinkten auf wie Sekunden, um dann ins Vergessen zu verschwinden.

Eben noch stand ich auf der Tanzfläche und nur noch wenige Leute tanzten in der inzwischen hellerleuchteten Turnhalle. Kein Blitzlicht mehr und keine bunten Lichter. Jemand hatte die Deckenleuchten angeschaltet, um uns zu vertreiben. Neben uns knutschte ein Pärchen. Ein Mann probierte Ausdruckstanz, während ihm eine Frauengruppe so fasziniert zusah, als erlangten sie dadurch die Erleuchtung. Ein Teil der Dekoration war heruntergerissen worden und vermüllte den Boden. Das Fest endete. Mit alten Freunden, die neue Freundschaften gestalteten.

Heaven hielt meine Hand. Sie blinzelte träge und blickte sich um.


Dann saß ich plötzlich in meinem Auto und starrte aus dem Fenster. Zusammengesunken auf dem Beifahrersitz, lehnte ich den Kopf an die Lehne. Straßenlaternen zogen vor dem Fenster vorbei, und ab und zu entdeckte ich ein Haus, in dem noch Licht brannte. Aus dem Radio dudelte leise Musik. Sie schläferte mich ein.


Ein dunkler Gang mit vielen Türen erstreckte sich vor mir und endete an einem Fenster, das den Blick auf eine Hauswand freigab. Der Flur schwankte fröhlich auf und ab. Dunkler Teppichboden dämpfte das Geräusch meiner Schritte. Ich zählte laut die Türen und verzählte mich dabei immer wieder.

Heaven legte ihre Hand auf meinem Arm und ich fuhr erschrocken herum. Für einen Moment hatte ich ihre Anwesenheit vergessen, doch ich freute mich umso mehr sie zu sehen und grinste sie an. Ihr Haar stand unordentlich von ihrem Kopf ab. Der Träger ihres Kleides hing an ihrer Schulter herunter und sie trug ihre Jacke über dem Arm. Die rosigen Lippen glänzten.

„Wir sind da. Das ist mein Hotelzimmer."

Sie deutete auf die Tür neben sich, die sich kein bisschen von den anderen im Gang unterschied.

„Wieso wohnst du nicht da?", fragte ich und deutete den Flur hinunter auf ein Zimmer, das offenstand.

Es machte keinen Sinn, warum sie gerade hier im Raum wohnen sollte, wenn alle anderen Türen genau gleich aussahen.

Heaven lächelte mich nachsichtig an. Dann begann sie in ihrer Handtasche zu wühlen.

Ihr Lächeln überzeugte mich davon, dass ich sie heute noch nicht genug geküsst hatte. Ich presste Heaven gegen die Wand neben mir und wühlte die Hände in ihr Haar.

Sie kicherte und rügte mich sanft:

„Einen Moment noch. Poppy. Ich such gerade die Schüsselkarte."

Ihr süßer Ton wallte mich noch mehr auf. Ich eroberte ihre Lippen und fuhr an den Seiten ihres Körpers hinab. Mit einem Keuchen ergab sie sich meinem Überfall.


Ein unbekanntes Zimmer, spärlich eingerichtet, in Weiß und Braun. Überall lagen Sachen herum und Heaven sammelte ein paar davon ein, während sie voran ins Zimmer schritt.

Heaven drückte mich auf ein Bett, mit blütenreiner, weißer Bettwäsche. Sie beugte sich zu mir mit liebevollen Blick und strich die Finger unter mein Kinn. Ich hob brav den Kopf, um einen Kuss zu empfangen.


Ein metallisches Kratzen durchbrach die Stille, als ich den Reißverschluss von Heavens Kleid aufzog. Ich presste meine Lippen auf ihre Schulter und schob die Hände auf ihren Rücken. Ein kreisrundes Muttermal saß zwischen ihren Schulterblättern.

Der weiche Stoff des Kleides rutschte von ihrem Körper und bauschte sich um ihre nackten Füße am Boden.


Hey Poppy  (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt