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„Oh. Hallo. Wunderbar dich hier zu treffen. Poppy, war dein Name. Nicht wahr?"

Die Frau begrüßte mich überschwänglich und packte meine Händen, bevor ich sie wegziehen konnte. Dann rüttelte sie daran, als wollte sie mir die Arme ausreißen und sie als Trophäen mit nach Hause nehmen.

Dani verbarg ihre Überraschung zu spät und starrte die Blondine mit offenen Mund an. Genauso hätte ich die Frau am liebsten auch angeblickt, stattdessen lächelte ich höflich. Nur zur Vorsicht. Immerhin wusste ich aus eigener Erfahrung, welche Aggression sich hinter ihrer jetzt freundlichen Fassade verbergen konnte. Bei unserem letzten Zusammentreffen hatte die Frau mir noch böse Blicke zugeworfen und mich auf die harten Fliesen des New Brightoner Hallenbades gestoßen. Jetzt tat sie so, als wären wir alte Freunde. Obwohl wir seitdem nicht einmal miteinander gesprochen hatten.

Über die ganzen Gedanken, die ich mir über das Wiedersehen mit Heaven gemacht hatte, war mir einfach entfallen, dass dieses Mädchen auch noch existierte. Das aggressive Mädchen, dass ihre Schönheit, die Standartuniform der Cheerleader an unserer High School, irgendwo zwischen den Jahren hatte liegen lassen.

Ihre Augen wirkte müde und dumpf und die Haare hingen ihr strähnig und dünn über die Schultern. Dickes Makeup, versteckte Rötungen, Pickel und Augenringe, aber hob die kleine Mimik Falten um ihre Augen und die tieferen Furchen zwischen ihren Augenbrauen deutlich hervor. Eine dicke Bauchrolle quoll über ihren engen Rock, schlecht versteckt durch eine zu enge Bluse.

Insgesamt hatte sie den Glanz der Jugend verloren, der wohl für den Hauptanteil ihrer Schönheit verantwortlich gewesen war. Und außerdem schien sie bei weitem nicht so viel Zeit für ihr Aussehen aufzuwenden, wie früher. Sie wirkte, als hätte sie ihren Höhepunkt in der High School erreicht und seitdem nur noch harte Zeiten durchgemacht. Die Realität der echten Welt schien nicht gut zu ihr gewesen zu sein.

Andererseits zeigte ihr Gesicht einen freundlichen Zug, den sie vorher nicht besessen hatte. Er machte sie sympathisch.

„Oh Hallo. Ja, mein Name ist Poppy.", grüßte ich so freundlich wie möglich. Ich fragte sie nicht nach ihrem Namen, obwohl ich ihn vergessen hatte. Nicht notwendig, unnötig Nähe aufzubauen, wenn ich sie nur loswerden wollte.

„Wie schön, dass du gekommen bist. Ich wollte dich schon lange kontaktieren und hab gehofft dich hier zu Treffen.

Sie strahlte mich an.

Was passierte hier?

„Ach ja. Das ist ja gut dann.", murmelte ich.

So sehr ich auch nachdachte, mir fiel kein Grund ein, warum wir miteinander reden sollten. Eher sollten wir uns aus dem Weg gehen. Wir hatten unsere Fronten schon vor langer Zeit geklärt.

Die Frau strich mir freundschaftlich über den Oberarm. Ich stand stocksteif und warf einen raschen Blick zu Dani. Die zuckte mit den Schultern.

Inzwischen war auch Aydin zu uns gestoßen. Auf seinem weißen Hemd prangte ein auffälliger pinker Fleck, aber ansonsten sah er gut aus, in Anzughosen und mit zum Zopf gebundenen dunkelblondem Haar. Er grinste über das ganze Gesicht. Natürlich gefiel ihm die Szene. Er liebte Chaos, solange es nicht seine eigene kleine Familie betraf.

Die Frau begann meinen Arm zu tätscheln und ich überlegte die Berührung zu unterbinden, als sie weitersprach:

„Ich schulde dir eine Entschuldigung. Inzwischen wissen wir ja alle wie es um Heaven bestellt ist. Das mag man jetzt gut finden oder nicht, aber auf jeden Fall hab ich dir unrecht getan. Das tut mir sehr leid."

Dani stieß ein überraschtes Quieken aus, doch unterdrückte es rasch.

Nun war ich an der Reihe die Blondine mit offenem Mund anzustarren.

Hey Poppy  (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt