Kurzgeschichte 1

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Inhalt: Ashley geht eine alte Freundin besuchen und hat eine besondere Bitte.

Warnung: Das ist definitiv Erwachseneninhalt. BDSM, viel pornografischer Inhalt.

Es gibt in der Geschichte mehrfach einen Perspektivenwechsel. Es steht am Anfang des Kapitels, welche Perspektive gerade erzählt wird.


Ashley

Ein Bogen. Gerader Strich nach oben. Horizontaler Strich. Dann ein hängendes Strichmännchen.

Ich krizele „Poppy" neben den Galgen, den ich mit Kugelschreiber auf die Serviette gezeichnet habe. Das Männchen, -eigentlich Frauchen- am Strick, stirbt mit geschlossenen Augen und einer heraushängenden Zunge. Mit einem Dolch in der Schulter, Pfeilen im Bauch, einem Fuß der kokelt. Ein Racheakt nach dem anderen, der nichts bewirkt. Meine Wut lodert höher, vom Lagerfeuer, bis zum Waldbrand, der versucht meine ruhige Fassade von mir herunterzubrennen.

Wenn ich die Zeichnung als Voodoo Puppe nutzen könnte, vielleicht...

„Uh. Radikal Ash. So schlimm diesmal."

El schnappt sich mein Bild und betrachtet es mit einem breiten Grinsen auf den vollen Lippen. Mein Blick spielt über ihre langen, eleganten Finger. Sie flüstern mir Erinnerungen zu. Wie sie sich in mir anfühlen. Wie grob und sanft. Wärme blubbert in meinem Unterleib und ich senke rasch den Kopf. Mein Körper scheint die Routine inzwischen besser zu kennen als ich selbst. Wieder grabe ich die Zähne in meine Lippen. Die Geste fällt mir auf, bevor ich Schaden anrichten kann, und ich presse den Mund fest zusammen. Das wollte ich mir abgewöhnen. Es passiert mir immer dann, wenn ich krampfhaft versuche Emotionen in meinem Inneren festzuhalten.

„Gib mir noch nen Whiskey. El."

„Willst du dich betrinken?"

Ein Lächeln auf den Zügen, knüllt sie die Serviette zusammen und wirft sie in einen Mülleimer hinter der Bar. So viel zu meiner Voodoo Puppe.

Ich stütze den Ellbogen auf die Theke, streiche die Hand in mein langes, blondes Haar und lehne den Kopf darauf.

„Vielleicht ein bisschen."

„Hmm."

Ein Stirnrunzel verrät was sie von meinem Vorhaben hält. Dann nickt sie professionell und beginnt meine Bestellung zu bearbeiten. Eigentlich habe ich andere Pläne.

Els Bar „Marian" leert sich langsam. An einem Mittwochabend bleiben die Besucher selten bis Mitternacht. Es ist der Grund, warum ich erst spät hergekommen bin. Jazzmusik dudelt leise. Das Rauschen der Gespräche, Gläser klirren auf Tischen, Lachen, Stühle rücken nimmt immer mehr ab. Trotzdem bedient El noch ein paar andere Gäste, bevor sie zu mir zurückkommt. Es gibt mir Zeit sie zu beobachten. Ein Jahr ist eine lange Zeit, um sich zu verändern. Ihr Haar ist kürzer, ausrasiert an den Seiten, die schwarzen Locken bauschen sich über ihrem Scheitel und sind rot gefärbt an den Spitzen. Ein paar neue Piercings glitzern an ihren Ohren, ein altbekanntes an ihrem Nasenflügel. El hat schon immer gerne rumprobiert. Bei unserem letzten Zusammentreffen waren ihre Haar lang und grün. Es gab ihr den Hauch einer Wald Elfe, mit ihrer schlanken, großen Gestalt und den vornehmen Zügen. Jetzt passt ihr Aussehen mehr zu ihrem Charakter. El ist definitiv keine Wald Elfe.

Der Drang an meinen Fingerspitzen zu saugen, wird unerträglich, während mein Blick über sie streicht. In meinem Unterleib brennt schon jetzt die Lust. Sie kann mich heute nicht ablehnen.

El bemerkt meinen Blick, sie fängt ihn mit ihren dunklen Augen und lächelt.

Endlich kommt sie zu mir zurück und schiebt das Whiskeyglas über die Theke. Bernsteinfarbene Flüssigkeit, Eiswürfel, die mit leisem Klacken aneinanderstoßen. Ich nippe am Whiskey. Er kribbelt auf meiner Zunge.

Hey Poppy  (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt