Kapitel 33

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~Lenes Sicht~
„Ähm Lene ich da mal ne Frage an dich..." Sagte Julian plötzlich aus dem nichts.
„Die wäre?" Fragte ich ihn unsicher.
„Jascha hat mir erzählt dass du gesagt hast, dass du Kai auch schon ziemlich lange kennst. Was ja auch stimmt, aber lief da schon immer was zwischen euch?" Mein Herz stockte als Julian das sagte.
Was soll ich ihm denn jetzt sagen? Ja klar, wir hatten bevor ich nach Amerika geflogen bin ein One-Night-Stand! Oder was?
Ich spürte seinen Fragenden Blick auf mir. Deswegen musste ich irgendetwas sagen.
„Nein... auf keinen Fall..." Sagte ich dann etwas zögernd.
„Und wie seid ihr zusammen gekommen?" Fragte er mich dann.
„Wieso willst du das wissen?" Fragte ich ihn.
„Keine Ahnung, ich würde das einfach nur gerne wissen, weißt du..."
Sagte er etwas strenger.
„Weißt Julian du bist nicht mein Vater und irgendwann werde ich dir vielleicht alles erzählen, aber jetzt nicht!" Sagte ich und zu meinem Glück waren wir gerade auf der Auffahrt angekommen. Ich stieg aus und schloss die Tür auf.

Doch als ich gerade meine Jacke auf gehangen hatte sah ich Jannis.
Mit dem wollte ich auf keinen Fall reden. Denn als er mich sah wollte er aufstehen und zu mir gehen. Darauf hatte ich aber keine Lust.
Deswegen ging ich einfach an ihm vorbei die Treppe hoch.
Ich wusste genau dass er hinter mir an der Treppe stand, aber umdrehen wollte ich mich nicht.
Also rannte ich schnell nach oben, damit er mich ja nicht ansprechen konnte.

Warum wollte Julian nur immer alles wissen?
Es ist ja mein Leben und nicht seins. Doch er war nun mal neugierig, wie ich und Jannis. Jascha hielt sich meistens zurück, aber manchmal wollte er auch wissen worum es ging. So wie gestern.

In dem Moment fiel mir auf wie viel Jannis und ich gemeinsam hatten, doch das brachte nicht viel. Wir stritten uns schon seitdem ich reden konnte.
Eigentlich müssten wir und ja besser verstehen als ich mit Julian oder Jascha. Da wir ja fast gleich alt waren. Doch es klappte nie wirklich zwischen uns. Natürlich haben wir uns nicht immer gestritten, aber schon ziemlich oft.
                                *
Es waren schon ein paar Tage vorbei gegangen und es fühlte sich langsam so an als würde Jannis hier wohnen. Er war nämlich noch nicht wieder zurück in seine Wohnung gefahren.
Was mich aufregte, denn er sagt gefühlt jeden Tag dass er nachhause fährt doch er hat es nie gemacht.
Doch heute war der Tag wo dieser Idiot endlich zurück fuhr.

*Klopf Klopf*
„Wer ist da?" Fragte ich.
„Äh Jannis... Darf ich rein kommen?"
„Ja....!" Sagte ich.
„Ich wollte dir nur Tschüss und Entschuldigung sagen."
„Wofür die Entschuldigung?" Fragte ich ihn darauf.
„Ich war ein ziemlicher Idiot und das war die gegenüber nicht fair. Doch ich wusste nicht was ich dir sagen sollte." Sagte er mit  leiser Stimme.
„Ich wusste es auch nicht, aber ich habe dich nicht ignoriert. Wie du mich."
„Es tut mir leid ich wusste wirklich nicht was ich zu dir sagen sollte. Ich wollte nichts falsches sagen... Weißt du?"
„Ja aber...."
„Jannis komm wir müssen los!" Rief Julian von unten.
„Es tut mir wirklich leid Lene! Tschüss!" Sagte er und drückte mich noch einmal schnell.
Was mich ein bisschen überraschte, aber es irgendwie ein gutes Gefühl.
„Tschüss Jannis." rief ich dann hinter ihm her.

Als die beiden aus dem Haus waren ließ ich mich aufs Sofa fallen.
Endlich war es mal still im Haus.
Ich ließ mir nochmal alles durch den Kopf gehen und ich blieb bei der Stelle stehen wo ich Kai das erste Mal sah...

Juni 2020
~Lenes Sicht~
Es war mal wieder ein super toller Morgen.  Ich musste aufstehen und lernen.
Ich hatte heute bei Juli geschlafen. Ich hasste seine Wohnung, aber meine Eltern waren nicht da und hatten Angst, dass mir sonst was passieren könnte. Ich wäre sowieso nur zu Hause geblieben und hätte gelernt, aber meine Eltern dachten ich würde wahrscheinlich in die nächste Bar rennen oder sonst was.
Obwohl ich immer die brave kleine Tochter gewesen war. Doch seit dem ich einen kleinen Ausrutscher hatte, naja Ausrutscher kann man das nicht nennen. Denn ich habe mich betrunken und wurde dann von einem Typen abgebaggert, doch der war nicht ohne. Wenn ich nicht so einen guten Tritt hätte, dann wäre ich bestimmt nicht mehr so wie ich jetzt bin. Ich hatte danach zwar immer noch Angst habe ich auch jetzt noch, aber ich glaube nicht daran dass dieser Typ mich zuhause aufspüren würde oder sowas. Doch meine Eltern und auch meine Brüder dachten sowas.
Also musste ich hier mir mit meinem tollen Bruder die Zeit tot schlagen. Was mir nicht so gefiel, aber naja ich mache das beste daraus, aber jetzt sollte ich mich mal auf den Weg zum Badezimmer machen...

Talking to a StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt