Kapitel 37

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~Lenes Sicht~
„Oh dieser kleine..." Regte Hannah sich neben mir auf während ich ihren Wonneproppen auf dem Arm hielt.
„Beruhig dich...er ist nur mein Bruder." Versuchte ich sie zu beruhigen, damit der kleine Noah nicht anfing ein Schrei Konzert zu geben.
Ich hatte Hannah von der Situation mit Jannis, Julian und Jascha erzählt.
„Wie lässt du sowas auf die sitzen Lene? Wenn ich die in die Finger bekomme...Dann werde ich..."
„Ganz ruhig...Hannah, es sind immerhin meine Brüder. Sie waren schon immer so. Ich würde trotzdem gerne wissen was du machst wenn du sie in die Finger bekommst..." Sagte ich lachend, während vor mir auf und ab ging.
„Das willst du nicht wissen, ich werde sie... verprügeln oder so... weißt du?"
„Hannah? Die sind doch alle viel größer als du... Außerdem hast du eh keine Chance, das sind Fußballer..." Sie brauchte sich wirklich keine Sorgen machen. Es waren ja nur 3 Idioten.
„Ich bin eine starke Power Frau Lene, ich kenne Jannis und Julian schon ziemlich lang und weiß wie die beiden ticken, außerdem spiele ich auch Fußball..." Sagte sie euphorisch. Das zauberte mir ein kleines schmunzeln auf die Lippen.
„Was lachst du denn jetzt? Hör auf zu lachen!" Doch ich konnte nicht aufhören. Es war einfach zu witzig.

„Weißt du was ich hab eine Idee..."
Ich guckte sie verwirrt an. Hatte sie jetzt wirklich vor Julian umzubringen? Oder Jannis?
„Ich will dir nämlich schon ziemlich lange etwas zeigen."
„Was denn? Jetzt sag doch?" Fragte ich sie genervt.
„Meinen Kinderwagen... Wir könnten doch spazieren gehen mit dem kleinen Noah...?"
„Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe... Du willst mir deinen Kinderwagen zeigen?" Erstaunt blickte ich sie an.
„Jaaa, ich bin in ihn verliebt... Komm ich zeig ihn dir." Verwirrt stand ich mit klein Noah auf dem Arm auf und folgte Hannah.

„Das ist er!" Präsentierte Hannah mir stolz.
„Wow der ist ja wirklich... der ist... ja... schön." Ich wusste nicht genau was dazu sagen sollte. Es war halt ein Kinderwagen.
„Also ich find den Super. Du auch?" Sie guckte mich erwartend an.
„Joa..." Ich machte eine kurze Pause bevor ich weiter redete.
„Er ist natürlich schön, aber was soll ich denn jetzt noch groß dazu sagen. Ich habe ja noch nichtmal Kinder und erstmal will ich auch keine." Sagte ich locker, während Hannah mich nur anstarrte.
„Du willst keine...? Was? Also werde ich keine Patentante? Lene?!"
„Ich habe gesagt erstmal, außerdem finde ich dass ich viel zu jung bin um Kinder zu bekomm, aber du bist eine Wunderbare Mutter,Hannah." Ich atmete einmal tief durch nachdem ich das sagte.
„Ich hoffe für dich dass du irgendwann mal Kinder bekommst. Kinder sind doch was schönes. Durch den kleinen Mann auf deinem Arm ist  mir das erst klar geworden. Siehst du nicht dieses kleine Gesicht?" Ich rollte nur mit den Augen. Natürlich war der kleine Super süß. Zu meinem bedauern sah sehr er ziemlich aus wie Levin, aber dad wird sich hoffentlich noch ändern.

„Hannah lass mich mein Leben leben. Dadurch dass ich in Amerika war, habe icv schon aufgehört mit dem Listen schreiben. Jetzt lass mir wenigstens noch meinen Lebens Plan." Jetzt war sie die die Augen verdrehte.
„Du immer mit deinem Plane." Sagte sie mit einem lächeln auf den Lippen und nahm mir Noah ab.
Während sie ihm eine Jacke anzog und in den Kinderwagen legte, zog ich mir meine Schuhe an. Danach schnappte ich mir meinen Mantel und half Hannah dabei den Kinderwagen durch die Tür zu bekommen. Wieso hatte ihn sowieso hier drinnen?
Ach ja...sie liebt ihn ja. Als den Kinderwagen.

Nachdem wir ein bisschen durch die Gegend gegangen waren und sie mich immer noch damit voll laberte dass ich aufhören sollte mit dem Listen schreiben. Gingen wir zu einem Asiatischen Restaurant und Hannah ging rein um etwas zu Essen zu bestellen. Ich hatte nämlich ziemlichen Hunger auf Frühlingsrollen, ich hatte so lange keine mehr gegessen. Es war bestimmt schon ein Jahr her.

„Sie haben aber ein süßes Baby." Sagte plötzlich eine alte Dame zu mir. Als ich auf Hannah wartete.
„Oh nein dass ist nicht meins..."
„Es wirkt so, sie haben wohl eine gute Wirkung auf Kinder." Sagte die Dame zwinkernd zu mir.
Plötzlich merkte ich dass ich automatisch den Kinderwagen ein bisschen schaukelte und der kleine Noah friedlich schlief.
„Sie werden bestimmt mal eine gute Mutter." Sagte die Dame wieder zu mir und ging.
Was hatten die denn heute alle mit Kinder und Müttern? Als hätte die es alle auf mich abgesehen.
Hannah riss mich aus meinen Gedanken. Als sie gerade auf mich zu kam.
„Hey ich hab alles. Wir können los." Sagte sie zu mir.
„Ja klar." sagte ich lächelnd zu ihr.

Als wir wieder bei Hannah waren verschwand sie schnell in der Küche um Teller zu holen, Noah hatten wir draußen stehen gelassen, aber wir konnten ihn gut durchs Fenster beobachten.
Als Hannah wieder kam, stellte sie mir einen Teller vor die Nase. Dann fingen wir erstmal an zu essen.
Als wir fertig waren quatschten wir noch ein bisschen, bis Levin plötzlich rein kam. Er gab Hannah einen Kuss auf die Stirn. Mich hingegen ignorierte er eiskalt, obwohl ich ihn gezwungen anlächelte. „Ist Noah noch draußen." Fragte Levin.
„Jap, du kannst ihn gerne reinholen." Sagte sie zu ihm. Ich sah nur stumm zu, denn „Hallo" hatte er immer noch nicht gesagt und vor hatte er es wohl auch nicht. Nachdem er nämlich noch mit Hannah irgendetwas besprochen hatte ging er nach draußen und holte den Kinderwagen mit Noah rein.
Als er dann mit dem kleinen nach oben verschwand, wendete ich mich an Hannah.
„Was hab ich denn falsch gemacht?" Fragte ich sie.
„Er ist halt Levin und denkt du würdest unsere kleine Familie zerstören."
Meine Mundwinkel bewegten sich langsam nach unten als sie das sagte.
„Ich will euch doch nicht auseinander bringen, außerdem ist er der bessere im auseinander bringen. Hab ich selbst erlebt..." Sagte ich trotzig.
„Ich hab ihm auch gesagt dass das totaler Schwachsinn ist, aber er ist ziemlich stur."
„Vielleicht hast du recht... Aber ich sollte jetzt wirklich zu Julian..."
„Ok, wir sehen uns. Ich komme mal wieder zu dir. Ok?"
„Ja klar." rief ich im Rausgehen.

Als ich im Auto saß ließ ich mein Kopf auf das Lenkrad fallen. Ich schrak als ich plötzlich die Hupe hörte. „Ups. Ich sollte jetzt wohl verschwinden." Sagte ich zu mir und startete den Motor.
Ich fuhr schneller als sonst nach Hause. Keine Ahnung wieso. Ich hatte das Gefühl dass sich in mir gerade ein Riesengroßer Kloß ausbreite. Levin brachte mich jedesmal auf die Palme. Was hatte ich ihm getan? Er war der mich betrogen hatte. Ich hätte die sein müssen die nicht mehr mit ihm redet. Vielleicht sollte ich das tun... Ich bin aber nicht so jemand. Ich bin doch die kleine brave Lene. Naja brav war ich schon seit einiger Zeit nicht mehr...
„Hey Lene." „aah!" Ach du. War das etwa Julian der gerade an meine Fensterscheibe geklopft hatte? Jetzt erst bemerkte ich dass ich ja schon längst auf unser Auffahrt stand und mein Motor war auch schon aus.
„Ich wollt dich nicht erschrecken." Sagte Julian zu mir als ich aus dem Auto ausstieg.
„Wieso bist du zum Auto gekommen?" Fragte ich ihn misstrauisch.
„Weil das so zwei Dinge sind die ich dir sagen muss, aber wenn du drinnen bist siehst es ja...."
Er nahm meine Hand und zog mich rein. Als das Haus betraten, sah ich ziemlich viele Leute.
„Juli?... Julian? Wer sind das..." Ich stockte als ich sah wer gerade vor mich stand und mich angrinste.
„Kai? Wartemal? KAI?" Schrie ich leise und fiel in seine Arme.

Talking to a StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt