Kapitel 19

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Buckys Sicht

Irinas Handy klingelt und nachdem sie sich entschuldigt hat, verschwindet sie aus dem Wohnzimmer. Fragend schaue ich Steve an, doch dieser zuckt unwissend mit den Schultern. Ich sehe jedoch in seinen Augen, dass auch er gerne wissen möchte mit wem sie telefoniert, also schweigen wir beide. In solchen Sachen mussten wie uns noch nie absprechen. Manchmal erscheint es mir so, als hätten wir unsere eigene Kommunikation ganz ohne Worte.

„Ja?", fragt sie und wirkt dabei ganz anders, irgendwie so kalt. Verwundert runzle ich die Stirn. Mit wem redet sie? Anscheinend kennen sie sich schon länger, sonst würde sie nicht so vertraut klingen, oder? „Was ist der Plan bis jetzt?", höre ich sie nach einer kurzen Pause fragen, dann schnaubt sie plötzlich. Wenn Steve und ich nicht muksmäuschen still wären, würden wir sie vermutlich nicht hören, so leise spricht sie. „Das ist ein beschissener Plan. Ich habe doch gesagt, dass ihr nichts ohne mich planen sollt!", wirft sie ihrem Gesprächspartner vor. Verwirrt schaue ich wieder zu Steve, der nachdenklich den Kopf in den Nacken gelegt hat. Von was redet sie da? „Du weißt ganz genau, dass sonst nur unnötig Leute sterben werden...", fängt sie an auf die Person einzureden, wird aber anscheinend unterbrochen, denn sie schweigt wieder. „Ja, natürlich weiß ich das, aber ich kann euch nicht aus jeder Situation retten. Auch wenn man das nicht immer glaubt, bin ich trotz allem immer noch ein Mensch", wirft sie nach kurzem Schweigen ein. Es werden Menschen sterben? Was hat Irina damit zu tun? Fragen schwirren in meinem Kopf umher und auch Steve scheint sich keinen Reim aus all dem machen können. „Gib mir zwei Tage noch, dann habt ihr eure Informationen!", versichert sie im nächsten Moment. Danach scheint ihr Gespräch beendet zu sein, denn ich höre sie laut aufseufzen. Irgendetwas scheint sie zu bedrücken, doch ich weiß nicht was. Was ich aber weiß, ist dass ich ihr gerne helfen möchte. Schnell schaue ich zu Steve und er nickt mir zustimmend zu. Anscheinend hat er gerade denselben Entschluss gefasst. Wenn sie zulässt, werden wir ihr helfen.

Irinas Sicht

„Ja?", frage ich, nachdem ich die Nummer überprüft habe.

„Mach dich bereit. In drei Tagen, Sonnenuntergang. Ich schicke dir die Adresse kurz vorher", erklingt eine mir sehr vertraute Stimme und in mir zieht sich alles zusammen. Kilian hat sich viel früher gemeldet als ich erwartet habe. Innerlich bete ich, dass mir noch ein wenig Zeit mit meinen neuen Freunden haben werde, denn das sind sie mir geworden. Jetzt muss ich mich jedoch auf meinen Job konzentrieren und ich sammle mich.

„Was ist der Plan bis jetzt?", frage ich ruhig. Markus antwortet mir sofort und wirkt dabei ein wenig angespannt. Vermutlich sind noch nicht alle Details bis jetzt geplant und wie ich ihn kenne hat er Bedenken, dass noch jemand von der Sache Wind bekommen könnte.

„Kilian hat ein Paar Gefallen eingefordert und ist dabei genug Mann zu sammeln um sich gegen Pierres Familie zu stellen. Er hat zwei von uns umgebracht und das, obwohl in dem Vertag zwischen den beiden Familien dies ausdrücklich untersagt ist. Schon vor langer Zeit wurde festgelegt, dass sollte gegen dieses Versprechen verstoßen werden, der Täter vom Betroffenen angemessen bestraft werden darf. Wenn du herausgefunden hast, wo er sich aufhält, werden wir ihn stürzen und unsere Familien vereinen, auch wenn es dabei in einem Kampf enden sollte", erklärt er mir. Ich schnaube leise. Das ist ein ganz beschissener Plan! Ich habe es im Gefühl, dass dieser nicht gut gehen wird.

„Das ist ein beschissener Plan. Ich habe doch gesagt, dass ihr nichts ohne mich planen sollt!", werfe ich Markus vor, der daraufhin betreten schweigt. Er würde sich niemals gegen Kilian stellen, das weiß ich, doch durch sein Schweigen wird mir klar, dass auch er den Plan nicht ganz so toll findet. Kurz warte ich, ob er mir doch noch widersprechen möchte, doch als er weiterhin schweigt, fahre ich fort: „Du weißt ganz genau, dass sonst nur unnötig Leute sterben werden." Er weiß, dass ich Recht habe, doch trotzdem widerspricht er mir.

Avengers - Shadow Void -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt