Irinas Sicht
Keine zehn Minuten sitzen wir alle in meinem Auto und ich fahre zu dem Ort. Schweigen breitet sich über die Gruppe aus und leicht besorgt schaue ich immer wieder zu Wanda, die hinten zwischen Sam und Clint sitzt. James und Steve haben darauf bestanden beide vorne zu sitzen, was mir relativ egal ist. Wanda hält unbewusst ihre Arme vor ihren Bauch und ich sehe ihrem Gesichtsausdruck an, dass sie gerade an Vision denkt.
„Wenn du schon fahren musst, konzentrier dich auch auf die Straße", meldet sich plötzlich James zu Wort und ich richte meinen Blick, nachdem ich ihm einen belustigten Blick zugeworfen habe, wieder auf die Straße vor mir.
„Ist alles in Ordnung?", fragt Steve vorsichtig nach und flüchtig schaue ich wieder zu Wanda, die zu meiner Überraschung eingeschlafen ist.
„Ja, nur könnt ihr mir einen Gefallen tun?", möchte ich wissen. Neugierig schauen mich alle Männer an. „Habt bitte ein Auge auf Wanda und haltet sie von allem fern, was gefährlich sein könnte", bitte ich und ernte verwirrte Blicke.
„Warum?", fängt James an, doch ich unterbreche ihn.
„Ich kann euch nicht mehr sagen, außer dass ich mich dann besser fühlen würde und mehr auf mich Acht geben kann", versuche ich sie zu überzeugen und nach kurzem Zögern stimmen mir alle zu. „Danke! Wenn ihr wollt, könnt ihr euch ebenfalls noch ausruhen, es sind noch mindestens zwei Stunden, bis wir da sind", erkläre ich und Sam und Clint gehen meinem Vorschlag nach.
„Warum nimmst du uns jetzt auf einmal mit?", fragt Steve, nachdem alle auf der Rückbank eingeschlafen sind. Ich straffe meine Schultern und versuche meine Stimme zu kontrollieren.
„Ich möchte gerne mit euch allen noch so viel Zeit wie möglich verbringen, ehe sich unsere Wege trennen werden. Ihr werdet morgen Abend von Natasha abgeholt und ich werde meinem Alltag nachkommen müssen", erkläre ich und bemerke, wie Steve enttäuscht die Schultern hängen lässt.
„Was hast du für deine Zukunft denn geplant?", fragt er mich dann schließlich und ich fange an zu lächeln.
„Also es ist schwierig sich eine Zukunft auszumachen, wenn man jeder Zeit bereit sein muss um alles stehen und liegen zu lassen. Aber dennoch habe ich den Wunsch in naher Zukunft in den Krieg in Afghanistan ziehen und dort für die Hilfsbedürftigen kämpfen", offenbare ich ihnen einen meiner vielen Wünsche. Überrascht mustern mich die zwei Soldaten von der Seite.
„Du willst freiwillig in den Krieg?", fragt James ungläubig.
„Wolltet ihr das damals nicht auch? Aber ja, ich möchte freiwillig gehen, denn wenn ich Glück habe, dann bekomme ich in der Zeit keine Aufträge und kann eventuell einmal in meinem Leben für das Richtige kämpfen und wenn ich dabei draufgehe, dann bin ich all meine Sorgen losgeworden, während ich eine meiner eigenen Entscheidungen durchziehen konnte", stelle ich fest und Steve schluckt bekümmert.
„Du willst dich also einfach nur durchlöchern lassen?", fragt James kalt und ich zucke mit den Schultern. „Wäre nicht das erste Mal", entgegen ich, was ihn zum schnauben bringt.
„Erzählt mir von eurer Zeit im Krieg, bitte", kurz schaue ich die zwei an und sie seufzen leise.
„Es war brutal und wirklich blutig. Männer sind vor meinen Augen gestorben, teils durch meine Hand, doch in dem Moment, in dem du auf dem Schlachtfeld stehst, hast du nur den einen Gedanken: zu überleben. Du willst nicht einer der nächsten sein, die tot auf dem Boden liegen und versuchst die Schmerzensschreie um dich herum zu verdrängen. Wenn ich nicht in meiner Gruppe hätte kämpfen können, wäre ich vermutlich sehr früh drauf gegangen. Dann jedoch wurde unser Lager angegriffen und wir haben es nicht geschafft uns zu verteidigen, also wurden wir gefangen genommen. Damals wussten wir nicht, dass es sich dabei um Hydra gehandelt hat, doch es war einfach nur grauenhaft. Sie ließen uns arbeiten und haben uns bestraft, wenn wir anfingen zu schwächeln, doch dann irgendwann wurden immer mal wieder Männer aussortiert und kamen nie wieder. Als dann ich mitgenommen wurde, habe ich mit meinem Leben abgeschlossen, doch dann kam Steve und hat uns alle befreit", erzählt James und ich schaue ihn immer mal wieder mit großen Augen an.
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Avengers - Shadow Void -
FanfictionSteve, Bucky, Sam, Clint und Wanda sind erneut in einem Konflikt mit der Regierung verwickelt und müssen bei einer alten Freundin von Natasha untertauchen. Irina lebt seit einiger Zeit alleine auf ihrem Hof und geht dort unbemerkt ihren Verpflichtun...