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Mir war so schwindelig, es war unerträglich.
Alles, was ich im Moment hoffte, war, dass Danny wirklich nur einen weiteren Druck brauchte und nicht irgendwie einen Krankenwagen rief oder so.
"Kannst du kurz rausgehen?"
Sie nickte.
"In 2 Minuten komm' ich aber wieder rein, ja?"
Ich nickte abwesend und kaum war sie weg, durchwühlte ich den Badschrank.
Alles fiel runter, aber es war mir egal.
Bis ich fündig wurde.
Ich sah kaum etwas, alles war verschwommen und drehte sich.
Aber ich hatte diese Scheiße schon so oft gemacht, ich konnte es auch blind.
Zitternd wie scheiße machte ich die Rasierklinge aus dem kleinen Papierchen und setzte sie an meinem linken Arm an.
Mach die Scheiße nicht.
"Doch, du scheiß Stimme kannst mir gar nichts sagen", krächzte ich.
Ich zitterte so sehr, dass ich abrutschte.
"Scheiße, fuck", flüsterte ich.
"Alles gut?", hörte ich von draußen.
"Mhm, klar, gib mir noch 'ne Minute", lallte ich.
Ich hatte mich jetzt ungefähr 5 Monate nicht mehr bluten sehen, und ich fragte mich, wie ich es so lange ausgehalten hatte.
"Nico, ich muss dir was sagen", sagte Mercedes von draußen.
"Schieß los."
"Es kommt gleich ein Krankenwagen."
"FUCK!"
Ich schmiss die Klinge panisch weg von mir.
"Ich komm' jetzt rein."
Was zur Hölle sollte ich jetzt machen.
Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Ich hatte nicht mal was Langes an, wir hatten heute schon wieder 30 Grad.
Sie öffnete die Tür und ich kauerte mich in die hinterste Ecke.
"Fuck, Fuck, Fuck", schrie sie und zog meinen Arm nach vorne.
Mein wunderschönes hellrotes Blut floss ungehemmt aus meinem Arm.
Aber sie sah mich dermaßen verletzt an, dass ich es unfassbar bereute, mir gerade wehgetan zu haben.
"Ich glaub', ich werde Ohnmächtig", war das letzte, was ich flüsterte, bevor alles schwarz wurde.Ich öffnete meine verklebten Augen, weil jemand, der richtig ekelhaft nach Desinfektionsmittel roch, meine Wange tätschelte.
Panisch setzte ich mich viel zu schnell auf und rutschte wieder zurück in meine Ecke.
"Langsam", versuchte der Sanitäter mich zu beruhigen.
Aber mit ruhig war grade gar nichts.
Tränen flossen ungehemmt über meine Wangen.
"Ich geh' nicht ins Krankenhaus!', schrie ich ihn an.
Er rutschte etwas zu mir.
"GEH WEG!"
Verzweifelt hustete ich und erbrach mich auf den Boden.
"Hol ihn mal", sagte er leise zu seinem Kollegen, der auch in Dannys kleinem Bad war. Dieser nickte und verschwand.
"Wer ist 'er'?", ging ich ihn an.
"Ein Psychologe", sagte er ruhig, "er kennt dich schon."
Ich lachte sarkastisch auf.
"Und ihr denkt, das hilft, wenn jemand mit mir spricht, der mich an die schlimmste Zeit in meinem Leben erinnert?!"
Er seufzte.
"Er ist ausgebildet und das weißt du."
"Ändert nichts an der Tatsache."
Der andere Sanitäter kam mit dem Psychologen wieder.
Der, der gerade noch vor mir saß, rutschte weg und der Psychologe nahm seinen Platz ein, mit dem Unterschied, dass er sich nicht ganz so nah zu mir setzte.
Hatte wahrscheinlich Angst vor mir.
Immerhin hätte ich ihn das letzte Mal fast mit einer kaputten Bierflasche abgestochen.
Ich griff nach der leeren Flasche.
"Geh weg von mir", fauchte ich ihn an.
Er riss mir gekonnt die Flasche aus der Hand.
"Nico."
"Wichser."
Er verdrehte die Augen.
"Du verstehst das nicht, oder? Du musst ins Krankenhaus. Vielleicht musst du nicht mal auf Station."
"Vielleicht, das hast du beim letzen Mal auch gesagt, und wie lange war ich dann drin?"
Er seufzte.
"Du wärst in deinem Zustand sowieso zu Fremdgefährdend, wir können dich nicht 24 Stunden lang fixieren. Du musst nicht auf Station, ich verspreche es dir. Aber bitte, bitte komm' jetzt mit."
"Ich hab' vielleicht trotzdem Angst und will da nicht hin!"
Er atmete tief durch.
"Es wird nicht so schlimm wie letztes Mal."
"Und woher willst du das wissen?"
Er seufzte.
"Ich weiß es. Wir zwingen dich zu nichts, außer dazu, dass du jetzt einfach mitkommst und ein, zwei Nächte im Krankenhaus bleibst."
Verzweifelt suchte ich Mercedes.
"Wo ist sie?"
"Sie hat sich ein bisschen fehl am Platz gefühlt, aber sie darf mitfahren, wenn du willst."
Ich biss auf meine Lippe, bis ich Eisen schmeckte.
Dann atmete ich tief durch.
"Wehe, wenn du mich angelogen hast", flüsterte ich und stand langsam auf.
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ketamine (bittersüße vodkaküsse 2)
Romance»meine schulter wurde nass, aber es war mir egal. denn er war mir nicht egal.«