29 - seven minutes in heaven

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Ich öffnete meine verklebten Augen.
"Nico, ist alles in Ordnung? Du hast den ganzen Tag geschlafen", hörte ich dumpf die Stimme eines Betreuers.
"Ganz ehrlich, was erwarten Sie, wenn Sie mich mit Drogen zuballern?"
"Steh' erstmal auf."
"Mhm."
Ich tat, was er sagte.
Kaum hatte ich mich erhoben, sah ich kleine Punkte in meinem Sichtfeld tanzen und lernte den Boden kennen.

Ich machte meine Augen wieder auf und fasste mir an den Kopf.
"Alles in Ordnung?", fragte der Betreuer, der neben mir kniete.
Ich nickte und lachte leise.
"Was haben Sie erwartet", wiederholte ich und setzte mich, diesmal langsam, auf.
Dann stellte ich mich hin und folgte ihm aus der Tür.
Im Wohnzimmer angekommen ließ ich mich erst mal neben Valeria fallen.
"Hey", murmelte ich.
"Abstand halten", ermahnte uns eine Betreuerin.
"Ja, ja", sagte ich und rutschte ein paar Zentimeter weg von ihr, dass wir die Armlänge Abstand erreichten.
"Ey", sagte Valeria.
"Abstand halten, ey!"
Ich grinste.
"Was äffst du mich nach?", beschwerte sich die Betreuerin.
"Tut mir leid, das war nur ein Tick, echt."
Sie sah Valeria skeptisch an, aber ließ einen weiteren Kommentar sein und verschwand wieder aus dem Wohnzimmer.
Ich lächelte sie benebelt an.
"Du bist mir sympathisch."
"Danke. Du bist ja echt weg, hast du wirklich den ganzen Tag geschlafen?"
Ich nickte.
"Würde am liebsten noch weiter schlafen."
"Würde, ey, am liebsten mit dir schlafen."
Ich musste grinsen.
"Poah, scheiße, nimm meine Ticks bitte nicht zu ernst."
Ich nickte.
"Mach ich nicht."
Sie rutschte wieder ein bisschen zu mir.
"Es ist echt, echt scheiße hier. Bock auf bisschen verbotenen Seroquel-Sex?", flüsterte sie in mein Ohr.
Meine Augen wurden groß.
"Musst du selbst entscheiden."
Dann, ganz langsam nickte ich und stand noch langsamer auf.
Ich wollte ja nicht schon wieder umkippen.
Ich folgte ihr Richtung Dusche, wir gingen in den kleinen Raum mit Dusche und Badewanne und sie schloss die Tür ab.
"Schon mal im Stehen gefickt?"
Sie zog ihren Hoodie aus und ich konnte dünne Narben auf ihren Armen erkennen.
Aber es sollte mich nicht wundern, ganz ehrlich, ich war hier in der Jugendpsychiatrie.
"In allen erdenklichen Positionen."
Ich grinste dreckig und wurde schnell meinen Hoodie und meine Jogginghose los.
Ich umschlang sie von vorne und machte mit einer Hand ihren BH auf.
Beeindruckt ließ sie ihre Baggy Jeans mitsamt ihrer Unterwäsche nach unten gleiten.
Ich zog meine Boxershorts aus.
"Musst ihn noch bisschen härter machen."
Sie grinste und bewegte ihre Hand an meinem Schwanz, bis er richtig hart war und stellte sich auf die kleine Stufe, auf der die Dusche stand.
Ich drang in die an und sie bekam zwei Ticks hintereinander, aber vögelte sie unbeeindruckt weiter.
Ich grinste und ließ mir an meinen Haaren ziehen.
"Fuck, warte kurz."
Ich hörte sofort auf und sah sie an.
"Bitte zieh' ihn raus, bevor du kommst, ja?"
Ich nickte und bumste sie weiter im Stehen gegen die Wand.
"Fuck", stöhnte sie und krallte sich in meine Haare.
Ich konnte nicht anders und knutschte ihren Hals ab.

Ich zog ihn raus und beförderte meine Körperflüssigkeit in das Waschbecken, ehe ich den Wasserhahn aufdrehte und das Zeug in den Abfluss wusch.
Der Sex eben hatte mir überhaupt nicht das gebracht, was ich mir erhofft hatte.
In dem Moment war es natürlich schön gewesen - oder eher aufregend - aber jetzt fühlte ich mich wie das letzte Stück Dreck.
Solltest du au-
Die Stimme brach ab.
Ich schluckte.
Die Scheiße schien wirklich einmal das zu tun, was sie tun sollte.
Aber zurück zu meinem Punkt.
Ich fühlte mich wie das letzte Stück Dreck.
Natürlich, ich wollte Mercedes das hier nicht erzählen, auf gar keinen Fall.
Aber für mich behalten konnte ich es auch nicht.
Nur gab es da ein Problem.
Ich hatte keine Freunde, außer ihre Leute.
Jetzt hätte ich echt meinen Dad für einen Ratschlag gebrauchen können, aber das scheiß Quetiapin nahm ihn mir weg.
Als ob ich die Kacke weiter nehmen würde, lieber wäre ich vollkommen durchgeknallt.
"Nico? Ist alles okay bei dir?"
Ich biss auf meine Lippe, schüttelte den Kopf und zog mich wortlos wieder an.
"Hat es dir nicht gefallen?"
Sie bekam einen Tick.
"War schon ganz okay", gab ich kalt zurück.
"Was ist auf einmal los?"
"Ich hab' grad meine Freundin betrogen", spuckte ich die Worte aus, die mir die ganze Zeit durch den Kopf gingen.

ketamine (bittersüße vodkaküsse 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt