17 - mein heroin

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N

Ich öffnete meine verklebten Augen und sah mich um.
Scheiße, ich war im Krankenhaus.
In meinem Arm war eine Infusion, und eine Verletzung wurde zugenäht.
Ich wusste nichts mehr.
Ich hielt mir meinen Kopf.
Dann suchte ich mein Handy und wurde auf dem Nachttisch fündig.
3:57
Müde streckte ich mich.
Ich sollte echt wieder schlafen.

Als ich meine Augen wieder öffnete, ging es mir schon viel besser als vorher, um 4 Uhr Nachts.
"Du bist wach", lächelte meine Mutter und nahm mich in den Arm.
"Was hab' ich gemacht?", fragte ich leise.
Sie ließ von mir ab.
Dann schossen ihr die Tränen hoch.
Mercedes trat an das Bett und legte sich zu mir, so gut sie konnte.
"Kann mir jetzt bitte jemand erzählen, was los ist?", fragte ich verzweifelt.
"Du hast 'ne Flasche Vodka getrunken."
"Alleine oder wie?"
Sie nickte und strich über meine Schläfe.
Die ich anscheinend irgendwann gestern aufgekratzt hatte.
"Au."
Schnell zog sie ihre Hand zurück.
"Hab's vergessen, sorry", flüsterte sie entschuldigend.
"Ich muss los, habe einen Termin", murmelte meine Mutter.
"Was für einer?"
"Aufnahmegespräch. Entzugsklinik. Hier, im Krankenhaus."
Ich lächelte traurig.
"Danke", sagte ich leise.
Sie lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Viel Glück Mama. Ich hab' dich lieb."
Sie nickte uns zu und verschwand aus der Tür.
Ich wollte gerade ein Gespräch mit Mercedes beginnen, als die Tür erneut aufging und ein Arzt rein kam.
"Du dürftest tatsächlich schon gehen, wenn du dich gut fühlst. Ich habe das schon mit deiner Mutter besprochen, ich habe sie gerade auf dem Gang gesehen."
Ich schluckte.
"Und das Ding?"
Ich hielt meinen linken Arm nach oben.
"'Das Ding' mache ich dir jetzt raus."
Ich nickte und biss auf meine Lippe, als der Arzt erst das Pflaster abmachte und dann die Nadel aus meiner Hand zog.
"Drück' das da drauf", sagte er schnell und gab mir ein Taschentuch.
Ich tat, was er sagte, und nach etwa einer halben Minute hörte meine Hand auf zu bluten.

Kaum hatte ich einen Fuß aus dem bekackten Krankenhaus gesetzt, zündete ich mir einen Joint aus meiner Tasche an.
Wir gingen zur Bushaltestelle, ich drückte dem Joint auf der Bank aus und warf ihn in den Mülleimer.
Nach nur einer Minute Wartezeit kam ein Bus und wir fuhren damit in die Stadt.
Wir hüpften aus dem Bus und Mercedes sah mich an.
"Ich muss."
Sie hatte keine Details genannt, aber ich wusste genau, was sie meinte.
Spätestens ab dem Zeitpunkt, in dem sie auf der schäbigen öffentlichen Toilette verschwand.
Ich ging ihr nach und quetschte mich zu ihr in die Kabine.
"Ich werde nicht ziehen, ja? Also hau ab."
Ich schüttelte den Kopf.
Sie verdrehte die Augen und packte neu aussehendes Besteck aus.
"Von wem hast du das?"
"Von Danny abgezogen."
"Scheiße."
Sie schüttelte mit zitternden Fingern das braune Pulver aus der Alufolie und mischte es mit Flüssigkeit aus einer Ampulle, die in dem Mäppchen lag.
Dann rührte sie darin herum und kochte die Suppe mit ihrem Feuerzeug.
Sie füllte das ganze in eine Spritze um, band ihren Arm mit einem medizinisch aussehendem Ding ab, schlug drauf und spritzte sich das bittere Heroin in die Vene.
Dann sank sie high zu Boden.
Das war meine Chance.
Ich tat genau das gleiche wie sie, aber zögerte, als ich die Nadel an meinem Arm ansetzte.
Mach die Scheiße nicht.
"Halt's Maul", murmelte ich.
Jetzt erst recht.
Ich stach die Nadel in meine Vene und es tat ziemlich weh.
Ich drückte Mercedes' letzten Rest Heroin in meinen Körper.
Mir wurde sofort schlecht und ich erbrach mich in die Toilette.

ketamine (bittersüße vodkaküsse 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt