Epilog

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D

Mercy.
Meine Lieblingsschwester.
Die einzige aus dieser verkackten Familie, die ich noch lieb habe.
Ich werde in zwei Wochen 20.
Aber ich will nicht 20 werden.
Ich wollte damals nicht mal 15 werden...
Und trotzdem habe ich jeden Tag weitergelebt.
Jeden Tag gegen mich selbst gekämpft.
Gegen und mit mir selbst um mich selbst.
Ich hätte irgendwie Schlagzeuger werden können, ich weiß.
Ich hätte mit meinem Leben was besseres anfangen können und auch sollen als ein sich prostituierender Junkie zu werden.
Und ich will, dass du das tust.
Du bist noch jung, du kannst noch aufhören und was richtiges machen.
Du bist talentiert, du kannst malen, singen, tanzen, so kreative Dinge.
Du musst nur aktiv was dafür tun.
Nein, ich meine nicht, dass du zurück zu diesem ekligen Gus gehen und da tanzen sollst.
Geh raus, such dir was, das dir Spaß macht.
Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr meinem verkackten Sugardaddy ekelhafte Bilder mit Schnuller im Mund schicken.
Ich kann nicht mehr mit der Angst leben, dass Simon mich nicht liebt und dass man mich vielleicht gar nicht romantisch lieben kann.
Ich kann nicht mehr mit der Angst leben, dass eines Tages unser Erzeuger vor meiner Tür steht und mich so lange schlägt, bis ich 'nicht mehr schwul' bin.
Ich hab dich lieb.
Wir sehen uns in siebzig Jahren oder so im Himmel.
Danny.

ketamine (bittersüße vodkaküsse 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt