,,Baby?", rufe ich ängstlich. Panisch renne ich weiter und weiter durch die dunklen Gänge. Immer wieder rufe ich ihren Namen. Türen gehen auf und Lichter werden angeknipst, doch all das bekomme ich nicht mit. Mein Blick ist vollkommen fixiert auf die Tür am Ende des Ganges. Ihre Tür.
Voller Schrecken versuche ich die Gedanken und Bilder aus meinem Kopf zu verbannen, die sich seit dem Gespräch bilden, doch es gelingt mir nicht. Immer wieder sehe ich ihren wunderschönen Kopf in einer riesigen Blutlache, ihr Gesicht mit einem Messer entstellt, die Arme und Beine im Todeskampf, wie in einem Horrorfilm verdreht und ihre kalten Augen vorwurfsvoll auf mich gerichtet. Nein!
Es ist nicht wahr, es darf nicht wahr sein! Der Mann ist einfach verrückt und hat sich etwas ausgedacht! Er will mir doch nur Angst einjagen. Er kann ihr einfach nichts angetan haben. Niemand kann ihr etwas antun. Das habe ich ihr versprochen und ich werde sie beschützen! Denn eine Welt ohne sie, wäre keine gute Welt, wäre keine Welt, in der ich leben könnte.
Nach einer Unendlichkeit erreiche ich völlig außer Atem endlich ihr Zimmer.
Angstvoll drücke ich die Klinke runter. Es ist offen. Langsam, die Kehle zugeschnürrt, öffne ich die Tür und sehe sie.
Die hellen Locken wie ein Heiligenschein um ihren Kopf gelegt liegt sie da. Vollkommen reglos. Ihre Augen sind geschlossen und die Lippen blutleer.
Als ich das getrocknete Blut an ihrer Brust sehe, beginne ich zu schreien.