Wieder im Nest

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Nach dem wirklich sehr lustigen und leckern Frühstück bleibe ich noch bis zuletzt und helfe Niklas alles aufzuräumen und wieder herzurichten, aber irgendwann gibt es wirklich nichts mehr zu tun und ich mache mich auf den Weg zurück ins Nest.
Niklas wohnt etwas weiter draussen, weswegen die Fahrt dorthin noch etwas Zeit beansprucht, was mir aber momentan gerade recht ist.
So kann ich noch einmal meine Gedanken und Gefühle ordnen, bevor ich mich wieder unter den prüfenden Blicken von Joe, Jim und den anderen befinde.
Das Wochende war einfach großartig und auch Joe wird sicher über die Fortschritte mit Bailey begeistert sein. Vielleicht habe ich ja Glück und es kommt sogar so weit, dass sie diesen blöden Test endlich abbrechen und Bailey wieder sicher ist. Allerdings sollte ich mir nicht allzu viele Hoffnungen machen, Jim hasst mich so sehr, er würde Joe umstimmen.
Ich kann mir nur wünschen, dass sie meine Veränderung nicht bemerken. Wahrscheinlich muss ich mich echt zusammenreißen und all mein schauspielerisches Können beweisen, damit sie nicht dahinter kommen.
Aber für Bailey kann ich das schaffen.
In dem Moment, wo ich mir das vornehme, rolle ich auch schon auf das große Tor zu und melde mich an der Gegensprechanlage. Das ist der einzige Weg, wie man ohne den PIN hier reinkommt.
Langsam fahre ich zu der kleinen Garage, wo ich meine Vespa abstellen kann, die ich mtlerweile auch echt lieb gewonnen habe, und mache ich mich auf den Weg in die Cafeteria, denn es ist schon Mittag und ich hoffe dort auf Luke zu stoßen.
Wie erwartet sehe ich Luke und Harry an unserem Stammtisch sitzen und will mich auf den Weg zu ihnen machen, da stellt sich mir jemand in den Weg.
Natürlich ist es Jim.
,,Na Lennyputz”, begrüßt er mich grinsend. ,,Wie war es bei deiner kleinen Freundin? Ist sie auch so eine Schlampe, wie die Letzte? Ich kann es gar nicht erwarten, sie abzuknallen. Aber besimmt willst du das lieber machen”
Ich muss mich unglaublich zusammenreißen, um diesem miesen Arschloch nicht hier und jetzt eine runterzuhauen. Wie kann er so etwas über Bailey – meine Bailey – sagen?
Doch ich darf mir jetzt auf gar keinen Fall etwas anmerken lassen, denn genau das ist es, worauf Jim hofft, weswegen er mich überhaut erst provoziert.
Zwei Mal hole ich tief Luft, bevor ich im mit einem Kopfnicken zu verstehen gebe, was ich von ihm halte, dass iich mich erst gar nicht auf so etwas einlasse und das er doch bitte mal aus dem Weg gehen soll.
Jim versteht und wendet sich mit einem meiner Meinung nach zu zuversichtlichem Grinsen ab.
Endlich kann ich zu meinem Besten Freund und er und Harry schließen mich naceinander fest in die Arme.
Nachdem Luke Harry mit einer fadenscheinigen Ausrede weggescickt hat, will ich gerade anfangen von meinem Silvester zu erzälen, da kommt Aron an unseren Tisch.
,,Hey Lenny, schön, dass du wieder da bist! Joe hat angeordnet sofort eine Besprechung einzuberufen, sobald du wieder da bist. Kommst du mit?”, fordert er mich auf, woraufhin Luke laut aufstöhnt.
,,Kann ich nicht mal eine Minute mit meinem Bro alleine reden?”
,,Du kannst ja gerne mitkommen, ich wette Joe macht das nichts aus”, meint Aron lachend und macht sich in Richtung Besprechungsraum auf, dicht gefolgt von Luke und mir.
Als wir ankommen, sind wir die letzten und setzen uns auf unsere normalen Plätze.
Es ist nicht das erste Mal, dass Luke meinentwegen an einer solchen Konferenz teilnimmt, weswegen Joe auch nur kurz den Kopf hebt, als er seine Stimme hört.
Mir gegenüber sitzt David neben Jim, der ich hasserfüllt anbickt. Um ehrlich zu sein habe ich nie ganz verstanden, woher es eigentlich kommt, dass er mich nicht ausstehen kann, er war einfach seit meinem ersten Tag so zu mir und irgendwann habe ich die Versuche mich mit ihm zu versöhnen oder wenigstens eine Erklärung für sein Verhalten zu finden, aufgegeben.
Links von ihm sitzen Björn und Dennis und Aron sitzt rechts von mir nahe an Joe, der an dem Ende der Tafel seinen angestammten Platz hat.
Mit lauter Stimme eröffnet Joe die Sitzung.
,,Also Leute, wir haben Lenny zu den Adams geschickt, damit er sich mehr vn Ms Whites Vertrauen erschleicht und auch ein stabiles Verhältnis mit ihrem sozialem Umfeld aufbaut. Er wird uns nun berichten, inwiefern dies geglückt ist”
Nach dem letzten Satz sieht er mir mit kaltem Blick in die Augen.
Ich räuspere mich und versuche meiner Stimme nicht amerken zu lassen unter welchem Druck ich stehe.
,,Es hat alles so funktioniert, wie wir es abgesprochen haben einschließlich des Kusses unter dem Feuerwerk. Ich denke auch ihre Freunde vertrauen mir so langsam. Auch ihr Vertrauen scheine ich langsam zu bekommen, allerdings ist sie noch sehr vorsichtig.”
,,Du meinst also, dass sie noch nicht so weit ist dir blindlings zu vertrauen?”
,,Ja, ich denke dafür benötige ich noch etwas mehr Zeit. Die Sache mit Mr Conroy ihrem Ex-Freund und ihrer Freundin Ms Smith scheint noch sehr an ihr zu nagen”, erkläre ich, in der Hoffnung so nch etwas mehr Zeit für Bailey rausgehauen. Zwar haat Luke mitbekommen, dass das alles nur ein Test ist, doch ist es allemal besser sie in dem glauben zu lassen, Bailey und ich seien noch nicht allzu vertraut miteinander, was wenn man an unsere letzte Nacht denkt, eine glatte Lüge ist, doch es ist zu ihrer Sicherheit.
,,Alles klar”, murmelt Joe. ,,Was meinst du denn, wann sie bereit wäre?”
,,Also das kann ich wirklich nur schwer abschätzen. Aber ich denke, wenn man ihre Vergangenheit, die Beziehung zu ihren Eltern und ihr Verhalten mir gegenüber mit einbezieht, könnte es noch einige Zeit dauern. Um diesen Vorgang etwas zu beschleunigen schlage ich vor, eine kitschige Valentinstagsaktion zu organisieren und dann an ihrem Geburtstag ein paar Tage später ihre Eltern kennenzulernen, ich denke das würde die Situation verbessern”
Wenn sie mir das abkaufen, habe ich gerade zwei Monate für uns rausgehauen. Ich denke, das sollte reichen, um Joe und vor allem Jim zu überzeugen, dass ich ihnen treu ergeben bin. Und später, wenn das mit Bailey vorbei ist, muss ich dringend einen Weg finden heile aus dieser ganzen riesigen Sach rauszukommen, denn lang halte ich es nicht meh aus.
Doch nun muss erst einmal das hier geklärt werden.
,,Okay, was haltet ihr von dem Vorschlag?”, fragt Joe in die Runde.
Ich halte unbewusst die Luft an, als ich auf ihre Reaktionen warte, doch die meisten nicken zustimmend.
Nur Jim sieht immer noch ziemlich mies gelaunt aus, aber Joe nickt nun auch und besiegelt damit die Entscheidung.
,,Wenn das geklärt ist, müsste ich nun nochmal alleine mit Aron und Jim sprechen”, verkündet Joe und wir anderen verlassen schnell den Raum.
Wortlos gibt Luke mir zu verstehe, dass er mich alleine sprechen muss und ich folge ihm auf unser Zimmer.
Schnell schließe ich hinter mir die Tür, nachdem ich mich vergewissert abe, dass uns auch niemand gefolgt ist, der uns belausch könnte.
Erschpöft lasse ich mich neben Luke aufs Bett fallen und er sieht mich erwartungsvoll an.
,,Jetzt erzäl´ endlich, wie es war!”
,,Also”, beginne ich ,,am Anfang war sie noch sehr schüchtern mir gegenüber, aber das hatte sich bald erledigt. Und ihre Freunde sind echt total nett und witzig, vor allem Niklas Adam. Das mit dem Kuss hat auch geklappt und wir sind jetzt offiziell zusammen, allerdings habe ich gelogeen, als ich gesagt habe, sie würde mir nicht vertrauen, dafür glaubt sie zu sehr an das Gute in jeden. Wäre vielleicht gar nicht schlecht, sie wäre nicht ganz so naiv”
,,Und was ist mit deinen Gefühlen? Hast du die mitlerweile in den Griff gekriegt?”
Wie er das so formuliert, lässt mich ein bisschen Grinsen.
,,Wenn du meinst, dass ich mich ihrer klar geworden bin, dann ja. Ich habe alles versucht, aber es lässt sich nicht ändern. Ich liebe sie, aus tiefster Seele und daran gibt es nichts zu rütteln”
Luke stöhnt.
,,Das heißt wir müssen jetzt einfach Joe davon überzeugen, dass dem nicht so ist”

Ich liebe lieber EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt