Gitarrenklänge

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Bald schon gesellt sich Luke zu seinem Bruder ins warme Auto, doch Bailey rührt sich nicht, sondern kuschelt sich weiterhin an mich. Nachdenklich schaue ich ins knisternde Feuer und bin einfach nur froh um diesen ruhigen Moment. Fast habe ich meine Sorgen um Tommy und Bailey vergessen, aber sie geisternd immernoch stetig in meinem Hinterkopf, allerdings ist es im Moment nicht so schwer sie zu ignorieren und mal nicht an all die schlimmen Sachen zu denken. Stattdessen präge ich mir diesen Moment genau ein und nehme alles um mich herum viel intensiver war. Heiß spühre ich ihren Atem an meinem Hals, wie ein Anker ihre Hand in meiner. Wenn ich so überlege, war ich ewig nicht mehr so glücklich, wie in diesem Moment, wenn man von den restlichen Tagen mit Bailey absieht. Seid sie in mein Leben getreten ist, kann ich alles viel klarer und in einem ganz anderen Licht sehen, als hätte sie eine Lampe in mir angeknipst, die ich unwillkürlich nach Maya aussgeschaltet und weggeschlossen hatte. Dass diese kleine Person etwas so großes in mir auslösen kann hätte ich nie gedacht, aber wenn ich sie jetzt so betrschte, wie sie mit gescchlossenen Augen an meiner Schulter lehnt, spühre ich es wieder und ich weiß, dass dieses Gefühl sich nie ändern, gescchweige denn verschwinden wird, dafür ist es einfach zu stark. Es ist ein Teil von mir, war es immer schon, doch ich hatte es vergessen.
,,Lenny", reißt mich ihre verschlafene Stimme aus meinen Gedanken. ,,Was ist?", frage ich besorgt. Sie richtet sich auf, um mich anzugucken. ,,Ich habe eine Gitarre im Auto gesehen. Ich habe mich nur gefragt, wem sie gehört. Spielt Luke Gitarre?"
Bei dem Gedanken an die Gitarre durchfährt mich ein Stich und ich zucke zusammen. Ich wusste nicht, dass Luke sie mitgenommen hat und ich frage mich auch wieso. Ich hätte sie da gelassen, ich spiele sowieso nicht mehr. ,,Luke spielt keine Gitarre", erkläre ich. ,,Er wollte immer, dass ich es ihm beibringe, aber ich wollte nicht. Ich kann zwar Gitarre spielen, ich hatte als ich kleiner war lange Unterricht und habe auch im Waisenhaus welchen bekommen. Eine Zeit lang habe ich jede freie Minute gespielt. Es hat mich an Tommy erinnert. Ich war nicht unglaublich gut, aber ich konnte ein paar Akkord und Griffe. Luke hat die Gitarre wohl eingepackt, ich war es nicht"
,,Wieso nich?"
,,Ich hbe schon lange nicht mehr gespielt und habe es um ehrlich gesagt auch nicht vor"
,,Was ist denn passiert?"
,,Maya" Bei der Erinnerung an das, was passiert ist, kommt mir eine inzelne Träne, aber ich bemerke es zu spät, Bailey ist schneller. Zärtlich streicht sie sie mir von der Wange. ,,Erzähl es mir"
Ich räuspere mich kurz. ,,Da gibt es nicht besonders viel zu erzählen. Ich habe ihr manchmal etwas vorgespielt. Nachdem ich sie verloren hatte, aber ich die Gitarre nicht mehr angerührt. Zwar habe ich sie aus dem Waisenhaus mitgenommen, aber nur wegen der Sticker. Sie hat sie da hingeklebt. Es ist mit das Einzige, was ich noch von ihr habe"
Wieder läuft mir eine Träne die Wange runter und energisch streiche ch sie ab. ,,Würdest du mit etwas vorspielen?"
,,Ich glaube nicht, dass du etwas hören wolltest. Icch bin nicht besonders gut. Außerdem habe ich ewig nicht gespielt"
,,Bitte, es wrde mir viel bedeuten" Flehend sieht sie mich an und ich kann es ihr einfach nicht abschlagen. Stöhnend stehe ich auf und mache mich zum Auto auf. Meine Gitarre lehnt von außen an den Kofferraum. Manchmal frage ich mich echt, ob Luke meine Gedanken lesen kann. Zögernd bleibe ich stehen, nur wenige Zentimeter von dem Instrument entfernt. Es ist eine komplett normale Akkustik-Gitarre mit dre bunten Stickern am unteren Ende. Ein Regenbogenfarbender Stern, ein gelber Blitz und ein weißes Herz. Die Sticker waren aus irgendeiner Zeistschrift und ich habe ihr erlaubt sie draufzukleben. Ich sehe sie noch genau vor mir, wie sie sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht streicht.
Erschrocken fahre ich zusammen, als Bailey auf einmal neben mir steht und meine Hand fest in ihre nimmt. Ich atme einmal tief ein und strecke entschlossen meine Hand aus. Etwas kühl fühlt sich das kalte Holz in meiner Hand an, aber schnell habe ich mich daran gewöhnt. Wir setzen uns wieder ans Feuer und ich lege die Gitarre auf menen Schoß. Es fühlt sich an, als sei sie nie weg gewesen. Vorsichtig zupfe ich an den Saiten. Überrascht stelle ich fest, das meine geübten Ohren immer noch erkennen, dass einige Saiten etwas verstimmt sind. Ohne darüber nachzudenken stimme ich mit geübten Bewegungen die Saiten, bis es einigermaßen richtig klingt. Fast zärtlich spiele ich probeweise einen Dur Akkord, fast erschreckt, dass es gut klingt. Auch die nächsten beiden Akkorde sind nicht so schief, wie erwartet. Die Gitarre hat mich nicht vergessen und meine Finger suchen sich ihren eigenen Weg über die Saiten. Ich muss überhaupt nicht darüber nachdenken, es passiert einfach. Meine Ohren erkennen die vertrauten Melodien und ein Lächeln stielt sich auf meine Lippen. Ich bin so vertieft in die Musik, dass ich bailey beinahe vergessen habe, aber als ich erschrocken aufsehe, lächelt sie mich nur an, voller Liebe in den Augen. Ich schenke ihr ein kleines Strahlen, das Strahlen, was ich nur für sie aus den Tiefen meines Herzens herauskrame.
Ein paar Minuten lasse ich meine Finger och die melodien spielen und über die Saiten tanzen und halte dann aber aprupt inne und sehe auf. Verwundert sieht Bailey an.
,,Ich kann nicht einfach nur Gitarre spielen. Es muss schon jemand singen" Grinsend sehe ich sie an. Ihre Augen werden groß.
,,Ich? Nein! Ich kann gar nicht singen, wirklich! Mich willst du gar nicht hören!"
,,Ich habe dich schon gehört. Erinnerst du dich, als wir mit der Vespa gefahren sind? Ich musste spielen, also musst du singen" Verzweifelt schaut sie mich an, doch ich gebe nicht nach. Wütend stöhnt sie auf, als sie bemerkt, dass sie verloren hat. Sie ordnet kurz ihre Haare, räuspert sich und wirft mir einen vernichtenden Blick zu.
,,Kennst du Angel? Von Robbie Williams?"
Das habe ich nicht erwartet. Natürlich kenne ich das Lied, es ist das Lied, was ich in dem Café lief, als wir uns kennengelernt haben. Ob sie sich erinnert? Zögernd greife ich den ersten Akkord. Es dauert nicht lange, bis sie beginnt.
,,I sit and wait. Does an angel
contemplate my fate?
And do they know the places where we go
when we're grey and old?
'Cause I have been told
that salvation lets their wings unfold
So when I'm lying in my bed
thoughts running through my head
and I feel the love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
al lot of love and affection
whether I'm right or wrong
and down the waterfall wherever it will take me
I know that love won't break me
when I come call, ahe won't forsake me
I'm loving angels instead
When I'm feeling weak
and my pain walks down
a one way street I look above
and I know I'll always be blessed with love
And as the feling grows
she breathes flesh to my bones
and when love is dead
I'm loving angels instead
And through it all she offers me protection
al lot of love and affection
whether I'm right or wrong
and down the waterfall
wherever it will take me
I know that love won't break me
when I come call, ahe won't forsake me
I'm loving angels instead"
Und wärend sie so unglaublich zu den Akkorden singt, wird mir klar, dass der Text wie angegossen passt. Denn auch ich war der Meinung, die Liebe sei gestorben, hatte bereits aufgegebn und dann kam sie. Ein Engel. Und ich habe aufgehört um die Liebe zu trauern. Wie Robbie Williams es so schön gesagt hat: Ich liebe lieber Engel.

Ich liebe lieber EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt