Das 1. Date

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Ein letztes Mal schaue ich in den Spiegel. Ich bin zwar nicht wirklich mit dem Anblick zufrieden, aber meine Locken kriege ich sowieso nicht gebändigt.
Ich trage eine schwarze Leggins - über einer Strumpfhose, weil ich doch so eine Frostbeule bin. Zu der Leggins habe ich ein rotes schlichtes Kleid aus feinster Baumwolle unter einer grauen Strickjacke kombiniert. Es ist eins meiner Lieblingswinteroutfits, aber heute sieht es irgendwie nicht so gut aus wie sonst.
Ich trage mein Lieblingsparfüm von Tommy Hilfiger ,,Tommy Girl", aber auch das richt heute nicht s gut wie sonst.
Stöhnend wende ich mich von meinem Spiegel ab und verlasse mein Zimmer.
Ich schnappe mir mein Mantel aus der Garderobe, ziehe mir meine weiße Strickmütze auf und gehe auf die Straße. Ein eisieger Wind bläst mir ins Gesicht und ich wickel meinen Mantel noch enger um mich.
Ich schaue die lange Allee vor unserem Anwesen runter, doch er ist noch nicht da. Hoffentlich findet er es überhaupt. Immerhin wohne ich am Ende der Stadt. Andererseits ist unser riesiges Anwesen nicht zu übersehen. Es ist eine riesige verschnörkelte Villa. Eigentlich liebe ich dieses kleine Schloss mit den vielen Zimmern und Wendeltreppen, doch es gibt einen großen Haken.
Patricia und Charles. Die Autoritäten, aber nicht meine Eltern! Also aus biologischer Sicht natürlich schon, aber Eltern müssten ja irgendwie fürsorglich, nett und schützend sein und das sind die beiden nicht. Deshalb habe ich schnell aufgehört sie Eltern zu nennen. Sie nennen mich alleerdings immer noch Tochter, wenn sie denn mal mit mir reden.
Langsam wird mir kalt. War aber auch nicht meine beste Idee schon zehn Minuten vor dem verabredeten Zeitpunkt rauszugehen. Ich konnte es einfach nicht erwarten Lenny wiederzusehen.
Ach, Lenny! Eigentlich hatte ich beschlossen damit Pause zu machen, nachdem Zac mich mit Amber so hintergangen hat, aber Liebe kann man nicht steuern! Und er sieht enfach so gut aus! Und es ist ja nicht nur sein Aussehen, so oberflächlich bin ich nicht! Es ist alles! Er ist witzig, intelligent und sympatisch!
Ich weiß, ich höre mich an wie ein verliebtes Schaf, aber anscheinend bin ich eins.
Jetzt endlich sehe ich die süße blaue Vespa am Ende der Allee. Ich liebe Vespas, aber Patricia und Charles erlauben mir den Führerschein nicht.
Lenny bleibt vor mir stehen und zieht den Helm ab. Er sieht einfach umwerfend aus. Verlegen lächel ich ihn an. Er grinst zurück.
,,Hi", stottere ich. Oh Mann, bin ich peinlich! Lenny muss denken ich bin total beschrenkt!
,,Hey Bailey! Du musst meinen Helm nehmen! Ich hab leider nur einen!" Und seine Stimme erst! Ich könnte ihm ewig zuhören. Apropo, was hat er gerade gesagt?
,,Nein, nein! Ich brauche den Helm gar nicht! Der zerstört nur meine Frisur!", rufe ich. Ich habe ja so schon genug Probleme mit meinen Locken, aber wenn die jetzt auch noch vom Helm platt gedrückt werden, dann sehe ich wirklich schlimm aus!
Doch Lenny grinst nur sein verschmitztes süßes Grinsen.
,,Es tut mir Leid, aber ich bestehe darauf!"
Stöhnend ziehe ich also den schwarzen Helm auf, bedacht möglichst wenig von meiner Frisur zu zerstören.
Ich setzte mich hinter ihn und er startet. Sein unglaublicher Geruch strömt in meine Nase und ich muss mich echt beherrschen nicht meine Nase in seine Jacke zu drücken. Erst versuche ich ihn kaum zu berühren, doch wir fahren schnell und so klammere ich meine Hände um seinen Rücken und drücke mich fest an ihn.
Es ist ein unglaubliches Gefühl! Ich bin zwar schon ein paar Mal auf Zac's Roller mit gefahren, aber das hier übersteigt es bei Weitem!
Die Landschaft zieht an uns vorbei und ich habe das Gefühl wir würden fliegen. Diese Fahrt darf nie aufhören!

Ich liebe lieber EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt