Ich versuchte Lily oder Mum zu erreichen, aber keine ging ran.
Das hast du ja wieder toll gemacht, Amber.
Zu meinem Glück gab mein Handy auch noch den Geist auf und mir verweigerte sich die Chance irgendwen anzurufen.
"Hallo?" Rief ich einfach drauf los, in der Hoffnung es war irgendwer in der Nähe. Natürlich antwortete niemand.
Ich seufzte.
Ziellos fing ich an loszugehen, vielleicht würde ich ja irgendwann doch zu Hause landen.
Es kostete mich Mühe, nicht irgendwo gegen zu laufen und so kam ich nur langsam voran.
Auf einmal hatte ich das Gefühl verfolgt zu werden.
Es kam mir vor, als hörte ich Schritte hinter mir, ganz nah.
Ich ging schneller, aber die Schritte taten es mir gleich.
Dann blieb ich stehen. "Hallo? Ist da wer?" Meine Stimme zitterte vor Angst.
Ich hatte mich früher immer über die Mädchen in Horrorfilmen aufgeregt, die fragten, ob da jemand wäre. Natürlich würde der Mörder dann sagen, 'ja, ich bin in der Küche und erstech dich gleich mit einem großen Messer'. Als ob.
Aber diesmal hatte ich wirklich Angst, ich konnte verständlicherweise nichts sehen und malte mir die schlimmsten Szenarien aus, was passieren könnte.
Dann ging es ganz schnell.
Etwas riss mich zur Seite, schlug mir ins Gesicht und ich fiel zu Boden.
Meine Tasche wurde mir aus der Hand gerissen und dann hörte ich, wie schnelle Schritte verebbten.
Ich weinte und kauerte auf dem Boden.
Mein Kiefer tat weh und meine Lippe war angeschwollen und blutete.
Noch immer lag ich dort, als meine Mum mich endlich fand.
"O mein Gott, Schatz. Was ist passiert? Wer hat dir das angetan?" Sie half mir hoch und führte mich ins Auto.
"Ich... Ich weiß es nicht." Schluchzte ich und wickelte mich in die Decke ein, die Mum mir gab.
"Was machst du überhaupt hier? So ganz allein."
"Lily konnte mich nicht abholen und... Und du bist nicht ans Handy gegangen. Auf einmal war Jason da und hat mir angeboten mich zu fahren, aber... Aber wir haben uns gestritten und ich bin ausgestiegen. Dann war ich hier. Ich... Ich bin einfach losgelaufen, da hat mir plötzlich jemand ins Gesicht geschlagen und meine Tasche geklaut." Ich weinte immer noch und war total durchgefroren, selbst als ich mich vor unseren Kamin setzte und eine Tasse Kräutertee umklammerte.
Mum wischte mit einem nassen Tuch das getrocknete Blut aus meinem Gesicht und holte mir ein Kühlpack, damit die Schwellung zurückging.
"Scheiße. War in deiner Tasche irgendwas wichtiges drin?" Fragte sie und legte einen Arm um mich.
"Meine Schulsachen und ich glaube 5 Euro. Den Rest hatte ich in der Hosentasche." Schniefte ich und nahm einen Schluck von dem Tee.
"Ich gehe morgen zum Direktor und kläre das mit den Schulbüchern. Aber ich möchte, dass du dich von diesem Jason fern hältst. Kein normaler Junge lässt ein Mädchen einfach mitten in der Nacht gehen. Schon gar nicht wenn sie blind ist." Ich schmiegte mich an sie und schloss die Augen. Sie war so wunderbar und roch immer nach Lavendel. Sie wusste immer was zu tun war.
"Mach ich."
Ich hatte nicht mitbekommen, dass ich ins Bett gegangen war, aber am nächsten morgen wachte ich in meinem Zimmer auf und hatte höllische Schmerzen.{Rechtschreibfehler sind dabei}
Ich weiß, nicht wirklich spannend.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
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