Ich hasste Dienstags. Ich musste immer zum Augenarzt und heute direkt nach der Schule.
Lily fuhr mich und redete auf mich ein, denn ich hatte jedes mal Angst.
Einmal hatte mein Arzt gesagt, dass es irgendwas mit den Gehirnnerven zutun hatte und ich deswegen blind sei. Deshalb wurde ich jede Woche in eine Röhre geschoben und es wurden Bilder von meinem Hirn gemacht. "Du brauchst keine Angst haben. Du machst das doch jede Woche und du hast es überlebt, also wirst du es diese Woche auch noch tun. Alles wird gut, außerdem kann das ja wohl nicht schlimmer als Jason und Katy sein." Ich lächelte leicht und dankte Gott innerlich, dass ich Jason heute nicht nochmal begegnet war.
"Wir sind da. Ich bring dich noch rein, aber ich muss danach noch nach Damon sehen, er hat gestern mal wieder ne Party gefeiert und jetzt will Dad, dass ich zwischendurch mal nach ihm sehe. Sonst stellt er wieder irgendeine scheisse an." Damon war ihr großer Bruder. Früher hatte ich immer mitgefeiert.
"Ist okay." Lily umfasste meinen Arm und führte mich ins Krankenhaus.
Im Gebäude roch es wie immer nach Desinfektionsmittel und Gummihandschuhen. Bäh.
"Du kannst dich da hinsetzen. Ich muss los, bis morgen." Meine beste Freundin umarmte mich und ließ mich dann allein.
Ich machte es mir in dem engen, polsterbesetzten Stuhl so bequem wie es eben ging und schloss die Augen. Ich wäre fast eingeschlafen, als mich eine weibliche Stimme aus meinem Fastschlaf riss.
"Ms. Clark?" Wahrscheinlich eine Krankenschwester. Ich nickte, stand auf und ging mit vorsichtigen Schritten den allbekannten Weg lang.
"Guten Tag, wie geht es Ihnen?" Die Stimme meines Arztes empfing mich freundlich und ich antwortete wie immer mit: "Gut, danke."
"Also, Sie wissen ja, wie das abläuft. Diesmal wird es nur 25 Minuten dauern." Ich lachte mich jedes mal innerlich schlapp, weil sich das einfach zu geil anhörte, aber ich nickte nur.
In einem kleinen Raum zog ich mich um und klopfte an die Tür, als Zeichen, dass ich fertig war.
Wie immer half mir jemand auf die Liege und dann hieß es still liegen.
Zum Glück durfte ich Musik hören und das beruhigte mich.
Normalerweise schlief ich immer, aber meine Gedanken drifteten immer wieder zu Jason.
Ich zwang mich, nicht an ihn zu denken und konzentrierte mich auf die Musik.{Rechtschreibfehler sind dabei}