Teil 17

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Ich hatte gedacht, dass es mir wieder besser ging, aber es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, als die Kopfschmerzen zurückkehrten.
Stöhnend legte ich mich wieder ins Bett und versuchte die stechenden Schmerzen zu ignorieren.
Ich döste vor mich hin und dachte daran, dass ich früher auch immer solche Kopfschmerzen hatte, nur war ein anderer Grund die Ursache.
Fast jeden Abend hatte ich Party gemacht, mich zugesoffen bis zum geht nicht mehr und am nächsten morgen den Kater des Jahrhunderts gehabt.
Damals hing ich immer mit Damon und seinen Freunden rum und fand es 'cool' zu rauchen und Drogen zu nehmen. Ich fühlte mich dazugehörig.
Aber als ich blind wurde, wandten sich alle meine 'Freunde' von mir ab und ich war allein.
Ich seufzte. Warum war alles immer so kompliziert?
Meine Schläfen hämmerten immer noch und machten mir zu schaffen, als sich mit einem leisen Knarren das Öffnen der Tür ankündigte.
"Hey." Ich erkannte Lilys Stimme und setzte mich auf.
Mein Kopf bedankte sich dafür und setzte nochmal einen drauf mit dem Stechen.
"Wie gehts dir?" Fragte meine beste Freundin und setzte sich neben mich.
"Scheiße. Ich hab mega Kopfweh. Wie wars in der Schule?" In Wahrheit hatte ich fragen wollen, ob Jason sich noch einmal gemeldet hatte. Warum auch immer.
"Es ging. Aber das ist jetzt unwichtig. Es tut mir wirklich verdammt leid, dass ich dich nicht nach Hause fahren konnte. Es ist meine Schuld." Ihre Stimme zitterte und klang brüchig.
"Nein, Lily. Du kannst rein gar nichts dafür. Wirklich. Du hast mich ja schließlich nicht überfallen, oder? Und außerdem war Jason es, der mich so wütend gemacht hat, dass ich alleine weiter bin." Ich lächelte leicht und streckte meine Arme nach ihr aus.
Sie legte sich hinein und ich fühlte mich gleich ein bisschen besser.
Auf einmal klingelte es an der Tür.
"Ich geh schon." meinte Lily und stand auf.
Ich wartete und wartete und wartete.
Dann hörte ich Lily rumschreien.
"Nein! Hau ab, sie will dich nicht sehen! Verschwinde, Jason!" Schrie sie und mein Herz klopfte bei seinem Namen ein bisschen schneller. Aber warum?
Dann polterte jemand die Treppen hoch und dann Stille.
Das einzige Geräusch war ein Atem, der sich schnell beruhigen zu schien.
"Amber." flüsterte Jason und das flatternde Gefühl in meinem Bauch machte einem brodelnden Platz.
"Was fällt dir ein? Erst benimmst du dich wie das letzte Arschloch, was du ja auch bist und jetzt kommst du hier an, als wäre nichts gewesen! Verpiss dich!" Ich spürte, wie mein Gesicht heiß vor Wut wurde und ich krallte meine Finger in die Bettdecke, auf der ich noch immer saß. Es tat gut mich richtig auszubrüllen.
"Amber, ich... Es tut mir leid. Ich hätte nicht so scheiße zu dir sein sollen. Entschuldige." Er hörte sich wirklich aufrichtig an, aber das war mir so scheiß egal.
"Nein, ist schon in Ordnung. Du warst einfach du selbst und jetzt weiß ich auch, wie scheiße du wirklich bist. Hau ab, Jason!" Eine Wutträne kullerte meine Wange runter und war nicht die letzte ihrer Art.
"November -" "Nein! Geh einfach, verdammt! Ich will dich nie wieder in meiner Nähe haben!" Kreischte ich und schmiss das nächstbeste in seine Richtung.
Wahrscheinlich klatschte das Kissen nur gegen die Wand, meilenweit vom eigentlichen Ziel entfernt.
"Es tut mir leid." Flüsterte er und ging.
Keine Minute später saß ich weinend und schluchzend auf meinem Bett und schämte mich für meine Leichtgläubigkeit.
In den Momenten, in denen Jason nett gewesen war, ja sogar süß, hatte er gelogen. Er war einfach nur der Oberarsch, der Oberärsche.
Ich kannte ihn nur wenige Tage lang und war schon jetzt auf ihn reingefallen.
"Ach shit. Ich hab versucht ihn aufzuhalten, aber er ist einfach an mir vorbeigelaufen." Lily schien sich mir zu nähern.
"Hey, hat er dir was getan?" "Nein... Es ist nur... Er ist so ein Arsch." Wein-lachend sah ich auf.
"Da hast du verdammt recht. Wie wärs jetzt mit Schokolade und ner DVD?" Ich grinste jetzt. Lily wusste wirklich immer, was ich jetzt brauchte. Wir entschieden uns für 'Wie ein einziger Tag' und hatten fünf Schokotafeln bereit.
Ich hatte extra so ein Programm, womit ich über Kopfhörer ganz normal die Stimmen hören konnte und es wurde noch erklärt was gerade geschah. Ein bisschen wie ein Hörbuch.
Nach einer halben Stunde hatten wir den Film schon längst vergessen und redeten nur über Jasons Arschigkeit.
Leider mussten wir am nächsten Tag wieder in die Schule und durften seine Arroganz live miterleben.

{Rechtschreibfehler sind dabei}

Blind LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt