Theorieunterricht

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Die erste Nacht ist, abgesehen von den verdammten Sorgen und der leichten Wut die von Alucard kommen, eigentlich relativ ruhig abgelaufen. Natürlich sind die Geräusche etwas anderes und sie wird oftmals wegen etwas wach dass sie so noch nie gehört hat, aber es geht eigentlich. Aufgeweckt wird sie nicht, stattdessen kann sie komplett ausschlafen ohne dass Alucard da wäre oder sie von dem erhöhten Verkehr geweckt wird, der normalerweise um bestimmte Uhrzeiten vor ihrer Wohnung herrscht. Sie setzt sich auf und merkt, wie sich etwas vor ihr Fenster schiebt. Was, das kann sie nicht sagen da die Vorhänge zugezogen sind, aber die Sonne wird von etwas großem abgehalten und sie sollte einmal nachsehen. Felicitas geht zu den Vorhängen und zieht sie auf die Seite. Müde starrt sie nach draußen und kann erst nichts erkennen, bevor ihr Blick schärfer wird. Ein riesiges Auge. Moment, ein riesiges Auge?! Kurz steigt Panik in ihr auf, doch dann erinnert sie sich daran dass sie mit Drachen zusammenwohnt und anhand der Schuppenfarbe würde sie behaupten dass es Penelopé ist. „Morgen...", murmelt sie und lächelt leicht, was sie den großen Kopf heben lässt und sie stampft mit ihrem kompletten Körper einmal an dem Fenster vorbei, ehe der Blick auf den Dschungel wieder freigegeben ist. Lizzy schiebt die Vorhänge wieder zu damit sie da keine Probleme bekommt und zieht sich um, ehe sie runtergeht. Niemand da, nicht einmal Sir Jepherson. Ein Zettel auf der Kücheninsel ist aber hinterlegt worden und sie liest ihn sich durch. ‚Einen wunderschönen guten Morgen, Lizzy. Wir sind morgens immer die ein oder andere Stunde unterwegs um gemeinsam zu fliegen. Die Kaffeemaschine gehört ganz Ihnen und Frühstück steht im Kühlschrank! ~Sir Neil Jepherson'. Es ist schon fast als würde sie daheim bei ihren Eltern sein, nur dass die eindeutig keine Drachen sind. Sie holt sich noch schnell ihr Buch und einen Stift, während sie mit einem Kaffee und ein paar frischen Früchten am Esstisch sitzt und versucht aus ihrem Gedächtnis Sir Jephersons Drachenform zu zeichnen. Ist nicht einfach und Details kann man vergessen! Aber zumindest bekommt sie die ungefähren Umrisse hin. Sie weiß nicht welche Informationen sie noch bekommt und wie viele es sein werden, also versucht sie erst gar nicht eine Seite für Wyvern zu machen sondern will es abwarten. Über Nacht hat sie eine besorgte Nachricht des Paters bekommen, der natürlich auch auf dem Laufenden gehalten werden will und selbst Hans rührt sich ein wenig und das sogar mit geschriebenen Worten. Als sie Anderson schreiben will, ist dieser aber schon on und scheint nur darauf gewartet zu haben, denn er ruft an. „Sie können froh sein dass ich Sie mag, ich hasse es zu telefonieren." Alexander hätte eine andere Begrüßung erwartet, aber ihr geht es gut! „Ich habe nur nichts mehr von Ihnen gehört und mir zugegebenermaßen Sorgen gemacht. Und Drachen sind jetzt nicht die harmlosesten Wesen!" Lizzy lacht kurz und stellt ihr Frühstücksgeschirr in die Geschirrspülmaschine, ehe sie nach den Tabs sucht und sie findet. „Wissen Sie... die Begrüßung war super, das muss ich zugeben! Und sie sind nett zu mir, okay? Sie können sich beruhigen und... Gott auch. Oder wen auch immer Sie auf meine Gesundheit angesetzt haben." Ein Seufzen ertönt, während sie die Geschirrspülmaschine einschaltet und sich die Frage stellt wo eigentlich das Wasser und der Strom für alles herkommen. Unterwasserleitungen? Wäre möglich. „Sie hätten mir vielleicht auch schreiben können dass es Ihnen gut geht. Ich bin vielleicht nur ein Pater, aber..." Er zögert und schnalzt dann mit der Zunge. „Für jemand von Hellsing sind Sie nicht schlecht." Lizzy schmunzelt und nickt leicht vor sich hin. „Und für jemand von der Kirche sind Sie auch nicht schlecht, ich hab Sie lieb gewonnen und es tut mir leid dass ich nicht geschrieben habe. Soll ich Ihnen morgens und abends schreiben? Wäre Ihnen das lieber?" Dieses Angebot würde er sehr gern annehmen und das gibt er auch so weiter. So viele Leute die sich um sie kümmern, das ist sie kaum gewohnt! Aber sie könnte sich wirklich daran gewöhnen und vielleicht sollte sie das auch tun. „Man kann schon fast sagen, wir hätten so etwas wie eine... Freundschaft, werter Pater." Ihre Stimme ist ein wenig neckend, was ihn zwar die Augen verdrehen, aber auch Lächeln lässt. „Kann man schon fast sagen, ja. Und gute Freunde halten einen auf dem laufenden, was solche wichtigen Dinge angeht." Er hört ein leises Lachen, ehe eine Zustimmung folgt. Er selbst ist im Moment im Waisenhaus und steht draußen im Garten, die Sonne scheint auf ihn hinunter und die Kinder sind im Unterricht. Somit hat er ein wenig Ruhe. Der perfekte Zeitpunkt für so einen kleinen Anruf.

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