Angst und kein Respekt

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Erst wird sie sich umsehen, das ist für sie zumindest am logischsten. Also geht sie aus dem Eingangsbereich, der an sich nicht mehr als eine Garderobe ist, durch eine Tür und findet sich in einem riesigen Wohnzimmer mit offener Küche wieder. Dank dem riesigen Fernseher könnte man sogar von der Küche aus noch locker das Kleingedruckte Lesen. „Geld schön und gut, aber wäre ne Leinwand nicht gleich billiger gekommen? Und ein Projektor?", murmelt Lizzy und weiß nun wieder wieso sie eigentlich einen Toilettengang für zwischendurch haben wollte. Sie reißt den Koffer an sich, schmeißt ihn auf die große Couch, macht ihn auf, schnappt sich ihr Zeug und sieht hier unten auf den ersten Blick keine Toilette. Also hoch in den ersten Stock und einfach nach einem Badezimmer suchen. Nein, das hier ist ein Arbeitszimmer. Oh, großes Schlafzimmer! Ist das ein Billardtisch? Ah, endlich das Bad! Felicitas bedankt sich stumm bei allen das nichts durchgegangen ist, wechselt alles aus, wäscht sich die Hände und sieht sich danach so wirklich im Bad um. Eine große Badewanne, eine Regenwalddusche... ihr geht eigentlich nur noch das goldene Klo ab, wenn sie ehrlich sein soll. Aber jenes ist aus normalem Porzellan, was für eine Enttäuschung! Sicherheitshalber sollte sie ein bisschen was deponieren, was gewisse Damenhygeineartikel angeht. Aber erst holt sie ihren Koffer und bringt ihn in das Schlafzimmer um sich dort einzurichten. Das Ladekabel findet als erstes seinen Platz an der Steckdose und sie lädt das Handy noch einmal auf. Nebenher lässt sie noch Musik laufen und räumt den Koffer noch ein wenig aus, bevor sie sich auf das Bett setzt und den Weg zu Area 51 beschreibt. Die Fallen und ihre Auswirkungen und wie schwierig es eigentlich wirklich ist auch durch den Unterwasserzugang dort hineinzukommen. Kurz vor Ablauf der Zeit fällt ihr noch ein das sie Lindel die Liste noch schreiben muss und kurz zögert sie wirklich, ein paar Tage kann sie eigentlich auch von- Egal, das wird schon ausreichen! Also schreibt sie ihm was sie braucht und will den Pater schon aufklären wo sie ist! Aber das ist ja so eine Sache... Verdammte scheiße. Aber zumindest kann sie ihm schreiben dass es ihr gut geht! Das ist doch wenigstens schon einmal etwas und Details muss sie ja nicht erwähnen. Auch wenn es schon komisch ist wenn sie nun überhaupt nichts mehr erwähnt, denn eigentlich hat sie ihm schon immer so ein bisschen von dem erzählt was passiert ist! Aber man muss es ja nicht genau erklären, nur kurz anschneiden. Also schreibt sie ihm dass sie nun mit Lindel in einer Forschungsstation ist und sie schon ein wenig aufgeregt ist, denn morgen wird ihr alles gezeigt. Es braucht diesmal ein wenig bis er es liest und bis dahin hat sie auch schon Hans geschrieben. Der ist aber wenigstens so nett und hält sie auch über das Rudel auf dem laufenden und dass es im Moment ein paar Probleme gibt. Ohne nachzufragen ob er Zeit hat startet sie einen Videoanruf nachdem sie nach unten gegangen ist und sieht, nachdem er angenommen hat, die Bar im Hintergrund. „Shit, stör ich gerade?" Hans schüttelt nur den Kopf und schon ist Cory im Bild. „Ich habe Lizzy gehört? Hey süße!" Felicitas hebt grinsend ihre Hand, sie muss echt wieder mit in die Bar. „Also, schießt los. Welche Probleme gibt es? Kann ich helfen?" Cory sieht zu Hans und schmunzelt wissend, ehe sie sich zurückzieht. Sie muss ja noch die Getränke fertigmachen. Der Werwolf hingegen sieht ihr genervt nach, widmet sich aber wieder seinem Handy. „Wenn du nicht reden willst, dann kannst du es mir ja wenigstens nebenher schreiben." Dafür gibt es ja Whatsapp! Sie sieht dass das Handy ein wenig wackelt, also geht sie davon aus dass er ihr wirklich schreibt. Tatsache, nicht viel später hat sie die Nachricht. ‚Probleme mit dem Respekt innerhalb des Rudels.' Die schwarzhaarige legt sich eine Hand an das Kinn, denkt nach und sieht dabei auf die Seite. „Meinst du im Sinne von... jetzt so Rangordnung? Oder direkt mit dir, dann würde ich hart durchgreifen. Du bist ganz oben, du hast das Sagen und niemand sollte dich in Frage stellen." Das weiß er auch, aber schön dass sie denkt dass man Probleme mit seiner Autorität hat. Hans schüttelt den Kopf und deutet auf sie. Perplex blinzelt Lizzy ein paar Mal, deutet auf sich und zieht die Augenbrauen hoch. „Probleme mit- mit mir?" Ein Nicken und wieder wackelt das Handy als er schreibt. ‚Sie respektieren dich nicht, weil du von mir nur eingeschleppt wurdest und keine eigene Stärke hast.' Mit zusammengepressten Lippen starrt sie auf die Nachricht und dann auf die Seite. Recht haben sie ja irgendwie, das ist ja das Problem. Aber wie soll sie sich beweisen können? Sie hasst es abgrundtief sich beweisen zu müssen, aber wenn es das einzige ist das hilft...

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