Testsubjekt und Wesen

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Lindel ist direkt neben ihr und sie wird seine Seite auch nicht wirklich verlassen. Es sieht hier ziemlich offen und freundlich aus, muss sie jetzt einmal zugeben. Klar, die Soldaten wirken ein wenig mürrisch, aber wer weiß wie lange sie schon dort stehen und wie lange sie noch stehen müssen. Die Gruppe geht geschlossen in den einzigen Raum der hier wirklich existiert und Lizzy ist überrascht als es ein Pausenraum ist! Kaffeemaschinen, eine kleine Kantine, Stühle und Tische sind auch da. Im abgetrennten, hinteren Teil ist eine große Couch zu sehen mit einem relativ großen Fernseher. „Ich bin vielleicht kein Mensch, aber natürlich müssen die Mitarbeiter sich auch entspannen können. Und das am besten weit von ihrer Arbeit entfernt um abzuschalten. Du kannst hier alles bekommen und wenn du am Vortag einen Sonderwunsch hast, dann gibst du ihn an das Kantinenpersonal weiter und du bekommst es am nächsten Tag. Natürlich hast du auf jeder Ebene einen Pausenraum, aber hier ist die große Kantine und eben da hinten auch ein Entspannungsraum. Ruheräume haben wir auch! Aber nicht auf dieser Ebene." Lindel füllt sich seinen Kaffee nach und nach einer kleinen Aufforderung tut Lizzy das gleiche mit ihrem Becher. Warmer, frischer Kaffee aus einer hochwertigen Kaffeemaschine, dass ist nicht schlecht. Ein Teil des Personals bleibt dort und so gehen sie nur noch mit ungefähr der Hälfte noch weiter nach unten. Erst gehen sie einen relativ langen Gang entlang, bevor sie bei einer der Türen stehen bleiben. Die gesamte restliche Gruppe tritt ein und einige Forscher splitten sich sofort ab, scheinbar ist das ihr Arbeitsplatz. „Hier haben wir unsere DNA-Sequenzierung. Hier in diesem Labor haben wir alle genetischen Informationen aller Rassen die wir uns je schnappen konnten. Sollte die Rasse einmal aussterben, werden wir hier genetische Kopien klonen, aber das hier ist nur der Aufbewahrungsort. Komm mit." Der Wasserdrache bringt sie von der Gruppe weg die sich scheinbar noch ein wenig unterhält und bringt sie zu riesigen, schwarzen Kästen die doppelt so groß wie sie selbst sind. „Wir lassen die Schränke zu, sie haben eine Temperatur von Minus 350 Grad Fahrenheit mit flüssigem Stickstoff, damit die genetischen Informationen auch wirklich erhalten bleiben. Und das über einen längeren Zeitraum hinweg. Würde ich dich da reinschmeißen, du hättest nicht lange ein Problem mit der Kälte." Lizzy sieht entgeistert zu ihm hoch und dann wieder zu den Schränken. „Schön dass du dir schon vorstellst wie du mich da reinballerst, nett." Er zuckt nur brummend mit den Schultern und bringt sie noch weiter hinter, um ihr wirklich alles zu zeigen. Auch, wie mit frischen Proben verfahren wird. Erst dann bringt er sie zurück und die Gruppe folgt, ehe sie in ein zweites Labor kommen. Auch hier gehen ein paar der Forscher zu ihren Arbeitsplätzen, loggen sich an ihren Computern ein und scheinen gleich loszulegen. „Das ist die direkte DNA-Klonung, wenn ich es einfach ausdrücken darf. Man holt sich die ausschlaggebenden genetischen Informationen für die gewünschte Rasse und verstärkt sie mit ein paar Strängen heute lebender Tiere deren DNA ziemlich identisch ist. Einfach um auch die Resistenz gegenüber heutigen Krankheiten und Schädlingen auf die ‚alte' Rasse zu übertragen." Zu zweit gehen sie an einigen Mikroskopen und teuer aussehenden Maschinen vorbei, ehe sie vor einem Glasfenster stehenbleiben. „Das hier ist das direkte Labor für alles. Man muss sich einer speziellen Säuberung unterziehen und auch muss man spezielle Anzüge anziehen um ja nichts an Dreck oder schädlichen Organismen da reinzubringen. Hier geschieht... wie sage ich es am besten? Das Wunder des Lebens in einem Reagenzglas? Wie bei Menschen gibt es ja auch für gewisse Tiere eine künstliche Befruchtung und wir stellen sicher dass es sauber und vor allem auch sicher für die Mitarbeiter abläuft." Lizzy sieht die Leute in ihren Schutzanzügen, wie sie vor Mikroskopen sitzen und scheinbar irgendetwas in kleinen Petrischalen darunter machen. „Was die Natur nicht kann, das macht ihr hier.", murmelt sie und Lindel zuckt mit den Schultern. „Ich meine, wir sind alle Natur und alles was hier hergestellt wurde war einmal Natur! So zu 100% künstlich ist es also nicht." Leicht dreht die schwarzhaarige ihren Kopf und sieht ihn skeptisch an, während er sich abwendet. „Aber wir haben nicht zu viel Zeit als dass wir stundenlang zusehen können, beweg deinen Hintern!" Die Augen werden zwar verdreht, aber sie folgt ihm sofort. Immerhin gibt es noch einiges das sie in Erfahrung bringen will und so wie es aussieht verdoppeln oder verdreifachen sich die Fragen in ihrem Kopf gerade.

Fatal DiaryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt