Er schafft es den Wecker auszustellen nachdem er zweimal geklingelt hat, bevor er gähnt. Ein leises Brummen neben ihm, ehe sich Lizzy auf die andere Seite dreht und weiterschläft. Hans lächelt müde und dreht sich selbst auf ihre Seite, ehe er noch einmal seinen Arm um sie legt und ihr einen Kuss auf die Wange gibt. Sie reagiert nicht, aber das ist gut. Immerhin schläft sie weiter und nach gestern braucht sie das auch. Für ein paar Minuten bleibt er noch liegen, schläft deswegen aber auch fast wieder ein! Doch schlussendlich muss er sich zwingen aufzustehen. Leise geht er aus dem Schlafzimmer und schließt die Tür hinter sich wieder, ehe er sich in der Küche nur wieder ein Brot schmiert und den Wasserkocher anschaltet um sich einen Pulverkaffee zu machen. Die Mikrowelle will er nicht anschalten, das Piepsen und Surren wäre zu laut und würde sie wahrscheinlich aufwecken. Hans holt noch schnell die Zeitung von unten und liest sie durch, während er auch schon einmal ein wenig lüftet und so die Morgenluft, gepaart mit dem Duft von frischem Kaffee in der Nase hat. Dann noch das Wissen dass sie im Schlafzimmer liegt... was für ein perfekter Morgen. Sein Mittagessen ist aufgetaut und er spült so leise wie möglich ab, ehe er selbst alles zusammenpackt und dann noch einmal in das Schlafzimmer muss! Er braucht seine Arbeitskleidung, da führt kein Weg daran vorbei. Aber zumindest sieht er, wie sie sich komplett in die Decke eingewickelt hat. Der tiefe, gleichmäßige Atem lässt ihn erneut schmunzeln, wie kann man bitte nur so scheiße glücklich sein?! Nach der erfolgreichen Mission seine Klamotten zu holen, zieht er sich im Wohnzimmer um, putzt sich die Zähne, kämmt sich die Haare und schließt die Fenster wieder. Genug frische Luft ist ja reingekommen und es sollte nicht zu kalt für sie sein. Er fängt sogar an mit dem Schlüssel zu klimpern als er bei der Wohnungstüre steht, unterbricht es aber sofort wieder. Er hat es sich angewöhnt um einfach sicherzustellen dass er sich nicht aussperrt, jetzt ist es aber ein etwas schlechtes Ritual was die Lautstärke angeht. Hans geht leise raus, schließt die Tür auch vorsichtig und sieht dann den alten Mann aus der Wohnung gegenüber und wie er ebenfalls die Tür schließt. „Morgen!" Hans nickt ihm zu, kann aber die Skepsis spüren. „Huh... dass du mal die Türe leise zumachst ist auch einmal ein Wunder." Ein wissendes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Sag bloß du hast endlich Damenbesuch bei dir!" Der weißhaarige zieht seine Augenbrauen hoch, er hat jetzt nicht wirklich Zeit für so eine sinnlose Unterhaltung. „Thehe, Glückwunsch, Jungspund!" Der Werwolf kann nicht anders als irgendwie leicht zu schmunzeln. Auch wenn der alte Kerl ein Mensch ist, so ist er ihm als Nachbar irgendwie ans Herz gewachsen und wenn er einmal nicht mehr da sein sollte- Vielleicht zieht er um? Was hält ihn wirklich hier, außer den schrulligen alten Mann für den er auch hin und wieder einmal Einkäufe erledigt oder Reparaturen durchführt? Die Wohnung- Es ist eben ein Platz zum Schlafen, da fühlt er sich in der Wohnung von Felicitas schon mehr heimisch und seine Wohnung hat er jetzt hier auch schon fast acht Jahre. Während der alte Mann vor ihm die Treppe runtergeht, achtet Hans auf die Schritte und dass er nicht fällt, wäre bei ihm nicht das erste Mal und jetzt wäre er theoretisch da um ihn aufzufangen. Doch er schafft es zum Glück ohne Probleme nach unten und draußen gehen sie noch ein Stück zusammen, bis Hans zu seiner Arbeit in eine andere Richtung abbiegen muss. „Eine Frage noch, Jungspund..." Sie haben von dem jeweils anderen keine Ahnung wie der Vorname ist, nur der Nachname. Und trotzdem ist Hans einfach nur der Jungspund für ihn, aber daran hat er sich gewöhnt und er weiß dass etwas passiert sein muss wenn der Alte ihn als ‚Mister Günsche' anspricht. „Nur um das zu klären für die Zukunft... bleibt dir die Frau auch?" Der Werwolf nickt. „Ich... hoffe es zumindest." Die Augen des Alten werden groß, ehe er zufrieden nickt und lächelt. „Wenn du sogar für sie sprichst, mein Junge, dann solltest du alles dafür tun sie zu behalten! Aber gut, dann weiß ich zumindest dass ich mir keine Sorgen machen muss wenn eine Dame auf deiner Matte steht." Mit diesen Worten geht der Alte seinen eigenen Weg und Hans sieht ihm noch kurz hinterher, ehe er sich selbst abwendet um in die Arbeit zu gehen. Die Motivation ist auf jeden Fall da und auch wenn er jetzt noch gute acht Stunden Arbeit vor sich hat, irgendwie sieht er dem entspannter als sonst entgegen. Einfach auch, weil er wirklich einmal wieder seit langem entspannt ist und sich ausnahmsweise einmal keine Gedanken um das Rudel macht.
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Fatal Diary
FanfictionFelicitas hat lernen müssen wem sie vertrauen kann oder eben nicht. Nach einigen Schwierigkeiten und einigen schwierigen Jahren ist nur noch eine Person geblieben, aber lieber eine als zigtausend die wieder bei jeder Kleinigkeit verschwinden. Jedoch...