Kapitel 23

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Augenblicklich umfing mich tiefe Stille, die nur das Rauschen meiner eigenen Ohren durchdrang, als sie einen Druckausgleich schaffen wollten.

Durch die wabernde Wasseroberfläche konnte ich sie sehen, die Karrieros waren zu viert, bestimmt die aus 1 und 2, doch genaueres konnte ich nicht erkennen, da meine Augen sich nicht scharf stellten. Der erste der Gruppe war Chad und ich konnte nur hoffen, das sie nicht zu genau auf das Wasser starren würden, denn mein Hemd war mehr oder weniger noch immer weiß und es trieb einen guten Meter von mir, am Speer festgebunden, im leichten Strom des Wassers.

Kommt schon lauft einfach weiter!

Dachte ich und starrte immer noch mit so gut es ging weit aufgerissenen Augen zu den vier Jugendlichen. Das Tageslicht schwand und die Dämmerung setzte ein. Doch die Karrieros bewegten sich nicht von der Stelle, ich sah sie laut lachen und alberne Gesten machen, wahrscheinlich ahmten sie eine dieser Mutationen nach, welche ich bereits im Wald gesehen hatte, diese mit den langen Gliedmaßen.

Ihre Stimmen drangen nur sehr dumpf an meine Ohren.

Ich konnte, wenn ich wollte und mich gut darauf vorbereitete, sehr lange die Luft anhalten, bestimmt fünf Minuten. Früher hatte das mein Vater mit mir immer trainiert, denn genau so lang war der Weg, den wir brauchten um zu unserem eigenen Fischvorkommen zu gelange. Und dieses Geheimnis wurde von Generation zu Generation weitergegeben, dieser Weg war fest in mein Gehirn eingebrannt, daran würde ich mich immer und immer erinnern können.

Ich musste den Reflex unterdrücken nach Luft zu schnappen und lies mich tiefer sinken.

Doch dann wurde die Stille von einem lauten dumpfen Schlag zerrissen, als würde man einen Luftballon platzen lasse, nur viel viel lauter und dennoch ganz weit weg.

Hätte ich es gekonnt, wäre ich zusammen gezuckt, doch bevor überhaupt die Möglichkeit bestand, war das Geräusch schon wieder weg. Und die Karrieros lachten laut ich, das hörte ich und ... zeigten direkt auf mich.

Jetzt hatten sie mich und ich war so gut wie tot. Mein Herz machte einen noch größeren Satz, setzte einmal kurz aus, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. Ich hatte Angst.

Langsam versuchte ich zur Seite zu gleiten, den Speer zu fassen, doch wegen der Strömung entglitt er mir immer wieder und ich traute mich nicht mich mehr zu bewegen, da das ohne Zweifel die Oberfläche kräuseln und mich somit verraten würde, wenn das nicht schon längst passiert war.

Meine Lunge schien zu platzen. Ich brauchte Luft! Dringend!

Doch dann bemerkte ich eine Strudel gut zwei Meter von mir entfernt, und sehr verschwommen, zum Glück handelte es sich hier nicht um Salz Wasser, sonst würden meine Augen wie Feuer brennen, das hatte ich schon immer gehasst.

Und dann das leise klicken, als der Stein auf den Kieseln im Flussbett liegen blieb.

Mein Blick wanderte schnell von den Tributen oben auf den Boden unten und dann schnell wieder nach oben um sicher zu gehen, dass sie sich bloß nicht bewegt hatten, meine Augen schmerzten bei dem Versuch die Konturen der anderen Tribute scharf zu stellen.

Sie hatten nur einen Stein ins Wasser geworfen und sofort waren bei mir die Alarmglocken an gegangen, was nicht anders zu erwarten war.

Sauerstoff! Helle und dunkle Flecken tanzten plötzlich vor meinen Augen, sie kreisten, verschwanden und blitzen auf immer wieder, doch ich blinzelte und sie waren wieder weg. Luft! Schnell!

Meldete sich mein Verstand wieder zurück, leider hatten die Karrieros sich nicht vom Fleck gerührt, sondern setzten sich jetzt auf den Boden und breiteten ihre Sachen aus. Das konnte doch nicht wahr sein!

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt