Kapitel 20

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Licht - das war das einzige was ich erkennen konnte.

Und dann sah Ich auf einmal alles klar.

Vor mir ragte das Füllhorn auf.

Groß golden und glänzend ragte es direkt vor mir auf, nur gut fünfzig Meter entfernt.

Ich hatte schon viele Füllhörner gesehen, golden, silbern, bronzefarben und sogar blau und rot, doch niemals eins, das so pechschwarz war, die das von diesem Jahr.

Aber ich hatte mich geirrt, nicht das Füllhorn glänzte, es war nämlich matt, sondern die vielen goldenen Kisten davor, in denen sich die Waffen nur so stapelten, ja, es waren nur Waffen.

Und nichts anderes.

Ich hatte so angestrengt auf das vor mir aufragende Füllhorn gestarrt, das ich gar nicht mehr an meine Umgebung gedacht hatte.

Doch die nahm ich jetzt genau in Augenschein.

Neben mir standen zwei weitere Tribute, das Mädchen aus 12, ich erkannte sie vom Training und der Junge mit den großen Segelohren, der aus 8. Der eben genannte stand da und starrte, so wie ich auf das Füllhorn, doch das Mädchen neben mir, sie war sehr mager gebaut und hielt ihren Ball, ein kleiner aus hellem Leder, fest an die Brust gedrückt, schaute sich verzweifelt um. Und ich tat es ihr gleich, nur das ich aus irgend einem Grund nicht verzweifelt oder ängstlich war, eher schon fast gelassen.

Mit einem Blich nahm ich alles war, die Tribute, das Füllhorn mit den Waffen, das Kornfeld, in welchem wir uns befanden und zu guter Letzt, direkt hinter mir der Dschungel.

Riesige Bäume ragten dort auf, solche hatte ich noch nie gesehen, Ihre Stämme waren dick, aber glatt und das grün der Bäume ragte erst ganz weit oben auf.

Hinter der ersten Reihe sah man nur noch schwarz. Und so war das gesamte Kornfeld eingezäunt.

Die Arena war ein riesiger Dschungel.

Voller Bäume, voller hoher Bäume.

Da erst wurde mir wieder klar, das ich Höhenangst hatte. Doch das war das einzige war ich verspürte Angst vor den Bäumen. Meine anfängliche Angst, zu sterben, hier hoch zu fahren, die Panik Attacke, sie waren verschwunden, weg, einfach nicht mehr da.

Und dann war da noch diese unerträgliche Hitze, die es einem schwer machte zu atmen, heiß, dick und schwül war es und schon jetzt ran mir der Schweiß über die Stirn und lief mir in die Augen. Wie sollte das denn dann bloß werden, wenn ich mich bewegen, sogar kämpfen musste?

Ich schaute wieder nach Vorne, das Mädchen aus 12 hatte diesen albernen Hut auf und in diesem Moment war ich froh, ihn mir um die Schultern gehängt zu haben, mein Blick wanderte wieder nach ganz Vorne, die Tribute um mich herum schauten verwirrt, verängstigt, perplex und kampfbereit aus.

Dann suchte mein Blick nach Luke, Luke und ich wollten uns direkt von Anfang an zusammen schließen, am Füllhorn oder im angrenzenden Wald aufeinander warten, doch ich sah ihn nicht.

Nirgendwo.

Und dann wurde mir klar warum nicht, sie waren hinter dem Füllhorn.

Doch diese war zu meiner Seite hin offen, ich hatte erwartet uns in einem Halbkreis aufgestellt zu sehen, was also nicht der Fall war. War das Füllhorn als zur anderen Seite auch offen? Das wäre mal was neues, wenn nicht wäre das ziemlich unfair den anderen gegenüber, sie hatten dann doch kaum eine Chance.

Jetzt wo ich genauer darauf achtete sah ich auch Chad und Goldy nicht, oder Lynn.

Oder Luke.

Und diese Eindrücke und Beobachtungen machte ich in nicht einmal zehn Sekunden, noch bevor meine Platte überhaupt zum stillstehen gekommen war.

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt