Kapitel 40

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Es war finsterste Nacht als ich durch die Wüste maschierte.

Schlafen konnte und wollte ich nicht, wie denn auch? Mein Schlafrhythmus war eh schon total im Eimer.

Das Gespräch mit dem 11-Punkte Typen wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich hatte noch nie jemanden so offen die Regierung kritisieren hören und seine Worte hatten sich in mein  Gedächnis eingebrannt. Das Schlimme war nun nur das ich ihn in meiner übereifrigen Reaktion zugestimmt hatte und das vor laufender Kamera.

Es gab also zwei Möglichkeiten;

erstens, die Regierung rund um Präsident Snow würde mich hier niemals lebend heraus kommen lassen,

oder

zweitens, ich musste ihnen zeigen das ich voll und ganz hinter ihnen stand, indem ich den 11-Punkte Typ langsam und qualvoll töten würde. Bei diesem Gedanke bildete sich ein Kloß in meinem Hals.

Ich hatte mich zwar schon damit abgefunden zu töten, obwohl abgefunden auch nicht das richtige Wort war, aber er hatte mich verschont, obwohl er mich mit Leichtigkeit hätte umlegen können und er wollte doch bestimmt auch zurück nach Hause, oder etwa nicht?

Aber was zerbrach ich mir eigentlich den Kopf? Ich wollte doch genauso gerne nach Hause und das würde ich definitiv nicht wegen ein paar Schuldgefühlen aufgeben.

Was war nur aus mir geworden? Ich fühlte mich ganz leer und abgestumpft.

Dann ertönte die Hymmne.

Am schwarzen Nachthimmel schimmerte der silberne Mond, der mich sofort an die vergangene Nacht erinnerte.

Zwei Tribute waren am vergangenen Tag gestorben, Luke und Troian. Es war schon wieder einen ganzen Tag her?

Troian erschien als Erste, Distrikt 8. Auf dem Foto waren ihre Haare genauso wie in der Arena zu einem strammen Perdeschwanz zusammengebunden und sie blickte grimmig drein. Sie sah älter aus als 12, aber ihre Augen verrieten sie, sie schauten unerfahren und jung.

Dann erschien Luke und ich biss mir auf die Lippe als ich sein Gesicht sah. Man hatte uns angewiesen auf den Fotos nicht zu lächeln, aber bei Luke hatte das wohl nicht ganz so gut funktioniert. Er hatte die Mundwinkel leicht angehoben und sah auf diesen Foto mehr denn je aus wie ein Kobold mit seinen strubbeligen Haaren und die leicht spitzen Ohren.

Er sah fast schon glücklich aus auf dem Foto.

Schweren Herzens erinnerte ich mich an seine letzten Stunden in denen er immer nur verbissen und gebrochen gewirkt hatte.
Der Rückweg war schneller als der Weg in die Wüste. Bereits mit den ersten Sonnenstrahlen erreichte ich den großen Fluss, ich lief sein Ufer entlang, suchte eine seichte Stelle um den Fluss zu durchqueren, fand aber keine. Es war nur ein Gefühle, aber irgendwie schien der Fluss voller zu sein als noch wenige Tage zuvor.

Der Sand rieselte immer noch von meinen trockenen Kleidern herunter.

Das Gespräch vom vergangenen Abend wollte mir immer noch nicht aus dem Kopf gehen. Aber es tat gut das Gebiet des 11-Punkte Typen verlassen zu haben.

Ich fischte ein paar der Nahrungsriegel aus meinen Taschen um den aufkommenden Hunger zu stillen. Das war echt ungewohnt, da das bohrende, leere Gefühl in der Magengegend eigentlich schon zu einem ständigen Begleiter geworden war.

Ich füllte meine Wasserflaschen auf und trank eine von Ihnen, nachdem das Jod gewirkt hatte, auch direkt wider aus. Versteckt zwischen dem hohen Schilfgras und kleinen verdorrten Büschen, setzte ich mich um wieder Energie zu tanken. Ich war die ganze Nacht, und den ganzen vorherigen Tag durchgelaufen und wenn ich recht darüber nachdachte, hatte ich seid fast zwei Tagen schon gar nicht mehr geschlafen.

Also dauerte es auch nicht mehr lange bis meine Augen immer kleiner wurden und ich schließlich doch einschlief.

Als ich aufwachte waren vielleicht nur vier oder fünf Stunden vergangen. Es war früher Mittag und obwohl ich kaum geschlafen hatte war ich wieder hellwach. Ich war zwischendurch nicht aufgewacht und hatte es ohne schlimme Albträume überlebt. Mich wunderte es, das ich noch keinen dieser Träume gehabt hatte, obwohl ich schon ziemlich viel Blut gesehen hatte. Nicht einmal Chad der mich in meinen Träumen verfolgte, oder mit Annies Stimme sprach.

Es piepte.

Dieses Piepen war in den vergangen Tagen schon zu einem vertrauten Begleiter geworden. Das wohl meist ersehnte Geräusch im ganzen Universum. 

Doch dieses Sponsorengeschenk war anders. Es flog so nah an der Sonne, das ich die Augen zusammen kneifen musste um etwas zu erkennen, denn es war definitiv für mich bestimmt.  

Als es näher kam, konnte ich es besser sehen. Es war groß, sehr groß, und lang und dünn. Es wurde von zwei Fallschirmen getragen. Ich konnte nicht anders und öffnete entgeistert den Mund. Ich konnte mich an kein Sponsorengeschenk in der Geschichte der Hungerspiele erinnern, das so groß gewesen war.

Und dann landete es direkt vor meinen Füßen. Es fühlte sich an wie ein Festtag, wenn wir das Jubiläum des Kapitols feierten und jeder Distrikt Essen und Geschenke im Überfluss bekam. 

Mit vor Aufregung zitternden Fingern öffnete ich das Kästchen und als meine Augen es goldenen blitzen sahen und meine Hände über den glatten Stil strichen realisierte Ich es erst.

Es war ein Dreizack.

Ein echter, goldener Dreizack.

Fast schon ehrwürdig hob Ich ihn aus dem Kasten heraus, drehte ihn langsam in meinen Händen. Ich konnte es einfach nicht fassen. Wie teuer musste dieses Sponsorengeschenk denn gewesen sein? Sehr teuer, beantwortete Ich meine eigene Frage und staunte. Ich hatte schon mit einigen Geschenken gerechnet, aber nicht damit, dass Ich wirklich so viel Sponsoren haben würde.

Es gab Tribute, die während ihrer Zeit in der Arena kein einziges Sponsorengeschenk zu Gesicht bekommen hatten.

Ich schaute in den Himmel, lächlte verschwörerisch, und dankte im stillen Mags.

Ich stellte die Kiste auf den Kopf. Hier musste doch irgendwo eine Nachricht von Mags sein! Es war immer eine Nachricht dabei. Schließlich fand Ich das Kärtchen auf dem stand:

Finnick Odair. Distrikt 4 - vergiss das nicht.
-Mags

Ich wusste was Sie meinte. Ich sollte niemals vergessen wer ich war und woher Ich kam. Sie musste meinen Sinneswandel bemerkt haben.

Ich schaute wieder in den Himmel.

"Tut mir leid Mags", flüsterte Ich und packte den Dreizack fester. Ich stand auf und wirbelte gekonnt mit der Waffe. Sie glitzerte im Licht der Sonne.

Der Dreizack sah aus wie der aus dem Trainingscenter, dieser mit dem Dorn in der Mitte und Ich konnte nichts dagegen tun als plötzlich Chad vor meinem inneren Auge erschien wie Ich ihm den Dreizack durch den Körper jagte.

Das schlimmste war nur, es wiederte mich nicht einmal an.

Ich packte mein Zeug zusammen, befestigte die Wasserflaschen an meiner Hose und machte mich auf den Weg.

Während Ich den Fluss weiterhin nach einer seichten Stelle absuchte riss Ich im vorbeigehen immer wieder Schilfgras aus. Den Dreizack auf den Rücken geschnallt, flochten meine Hände schnell, wie auch beim schon beim Einzelzraining, ein Netz.

Ich hatte einen Plan.

Hallöchen meine geliebten Leser!
Frohe Ostern ... nachträglich & bye bye Ferien!:/ Bin wieder aus den USA zurück und hatte eine ziemlich geile Zeit. Meine Kreativität hat in den letzten Wochen ziemlich angenommen, da alles für die Schule verbraucht wurde... Hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem. So bald sind bei mir die ZP bevor Ich in die Q1 darf, bitte also schon mal um Nachsicht. Oh und mein Akku ist gleich leer :/
Zu guter letzt, veröffentliche bald eine Percy Jackson FF, wer Lust hat kann ja mal bescheid sagen!
Alles Liebe, eure Jana

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt