Kapitel 42

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Ich rannte.

Seit die Durchsage vom Obersten Spielemacher gekommen war und er angekündigt hatte, dass das erste und vielleicht auch schon letzte Festmahl dieser Spiele anstehen würde, beeilte ich mich möglichst früh da zu sein.

Es würde Punkt zwölf, also genau zur Mittagszeit, anfangen und da ich keine Ahnung war wie lange eine Nacht in der Arena dauern würde hatte ich mich direkt auf den Weg gemacht.

Wie ich vermutete hatte, hatten die Spielemacher den Fluss anstauen lassen, denn nur wenige Minuten nach meinem Kampf mit dem 11 Punkte-Typen war der reißende Strom weniger geworden und ich konnte den Fluss gefahrenlos durchqueren.

Kurz nachdem ich wieder im Dschungel verschwunden war, hatte es angefangen zu dämmern und die gefallenen Tribute des Tages waren am Himmel erschienen, der 11 Punkte-Typ schaute mich von der Holo Projektion her finster an und seit dem hatte ich das Bild seines verbrannten Leichnahms erfolgreich nicht mehr aus meinem Kopf verbannen können.

Meine Augen kribbelten.

Kurz nachdem ich die andere Uferseite erreicht hatte, war auch schon der Hovercraft zu hören gewesen und hatte seinen toten Körper abgeholt. Irgendwie musste ich dann an die Karrieros denken, was hatten sie wohl gedacht als das Bild ihres größten Konkurrenten am Himmel erschienen war? Was waren ihre Vermutungen wer ihn getötet haben könnte? Kamen Sie vielleicht nicht mal dahinter das es ein anderer Tribut war?

Vor mich hin lächelnd dachte Ich an die Wetten im Kapitol dachte. Wie viele hatten wohl auf ihn gesetzt? Und wie viele auf mich?

Ich hatte mein Zeitgefühl komplett verloren und durch das dichte Blätterdach schien kaum bis gar kein Licht. Mir war nicht einmal klar ob es Tag oder Nacht war.

Fakt war, das die Sonne schien als Ich das Füllhorn erreichte. Es lag unnatürlich matt schwarz vor mir. Die goldenen Kisten glitzerten und blendeten mich. Ich konnte nicht sagen ob sich jemand auf der anderen Seite der Lichtung befand.

Noch tat sich nichts. Die Sonne ging gerade auf und Ich hatte das Gefühl, das der sechste Tag angebrochen war. Sicher war Ich mir da aber nicht. Außer mir schien noch niemand da zu sein und zum ersten mal fragte Ich mich was es beim Festmahl denn geben würde, immerhin brauchte Ich nichts wirklich dringend, wie mir auffiel.

Ich suchte noch einmal die Lichtung ab - nichts. Mir fiel es schwer etwas mit den Augen zu fokussierten.

Nebelschwaden hingen noch über der taufrischen Wiese und Ich hörte die Affen ähnlichen Mutationen aus dem Wald hinter mir schreien. Ich packte meinen Dreizack fester.

Denn Festmahl bedeutete immer auch Tote.

Ich wischte mir mit meiner völlig verschwitzten Hand durch die Augen. Ich blinzelte. Seit ein paar Stunden schienen Sie schon unaufhörlich zu jucken.

Kurz überprüfte Ich flüchtige meine Dolche und war froh Sie alle an ihrem angestammten Platz zu finden. Das Netz in meiner Hand war mittlerweile fertig geworden und ich hatte jetzt überall Schnitte in den Handflächen die unangenehm kribbelten.

Dann baute Ich meine erste Falle.

Ich hatte das schon unzählige male gemacht um Fische zu fangen, oder Krebse. In gewisser Weise war das hier nicht viel anders, nur größer.

Ich dachte kurz an mein Einzeltraining im Kapitol zurück, welches auch schon eine halbe Ewigkeit her zu sein schien, und hatte das geistige Bild der Würfelpuppe vor meinen Augen.

Innerhalb von vielleicht zwanzig Minuten hatte Ich drei weitere Netze geknüpft. Ein großes und zwei kleinere.

Das erste wurde keine zehn Meter von Rand der Korn Fläche aufgebaut, eine einfache Tritt Falle mit Schlaufe. Insgesamt schaffte ich in einem Radius von vielleicht einen Kilometer 15 solcher Fallen aufzubauen. Natürlich immer vorsichtig bedacht keine unnötigen Geräusche von mir zu geben.

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt