Kapitel 18

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Dann stand ich auf, langsam, ein breites Lächeln im Gesicht, schaue so aus, als wäre dies hier der schönste und einzige Ort, an dem ich je sein wollte.

Das war er aber nicht.

Ganz und gar nicht.

Caesars unnatürlich weißen Zähne glänzten. Als wären Sie eigene, riesige Scheinwerfer und Ich ging geradewegs auf Sie zu. Die riesige Scheinwerfer strahlten mich an und ich blinzelte angestrengt.

"Hallo Finnick!", Caesar Flickerman hielt mir die Hand hin, sein Händedruck war warm und stark und ich war froh, das er sich nicht angewidert die Hände an seiner Hose oder sonst wo abwischte, als ich seine angebotene Hand schüttelte.

Das Publikum jubelte, doch ich nahm alles, das Gelächter, die Farben, den Applaus wie durch einen Wattebausch war. Alles wirkte so dumpf, unwirklich und stumpf. Ich hatte mein Lächeln angeknipst, strahlte das Publikum an, winkte und nahm kaum war wie die Bewohner des Kapitols ausrasteten.

"Guten Abend Caesar", begrüßte ich ihn überschwänglich. Die Worte kamen einfach so aus meinem Mund, ich konnte sie nicht daran hindern, nicht aufhalten.

Mein Blick schweifte über die Menge und blieb an Mags hängen, von allen Leute hier auf diesem riesigen Platz war sie die einzige Person deren Lächeln echt und aufrichtig war. Sie zwinkerte.

Nachdem wir uns die Hände gereicht und begrüßt hatten, setzten wir uns auf zwei auf der Bühne aufgestellten Sessel. Groß waren sie, alte Ohrensessel mit dickem speckigen Leder überzogen und in der gleichen Farbe wie Caesar Flickermans Haare gehalten.

Sie passten nicht wirklich zu dem Ambiente des Kapitols. Sie waren nicht modern, nicht schick, nicht hochglanzpoliert.

Ich machte es mir bequem und lehnte mich leicht nach vorne, Caesar tat es mir gleich. Faltete die Hände und versuchte so zu vertuschen, das sie wie verrückt zitterten. Innerlich tobte ein Schwarm lauter kleiner fieser Wespen in meinem Bauch, die mich unwillkürlich zittern ließen, doch nach außen hin war ich locker und total gelassen. Hoffte ich zumindest.

Allmählich ebbte der Applaus ab und es wurde still im Publikum.

Und dann fing das eigentliche Interview erst an.

"Finnick, Finnick...", sagte Flickerman mit einer gespielt ernsten Miene. "Eins musst du mir verraten", er grinste und seine überdimensionalen Zähne blitzten, als er zu mir herüber schielte. "Von wem hast du bloß diesen unglaublichen Anzug?!", er lachte laut und sprang auf. "Sehen sie ihn sich an meine Damen und Herren, ist er nicht der Wahnsinn?", das letzte Wort zog er in die Länge.

Das Publikum klatschte und johlte begeistert.

Auch ich erhob mich betont lässig und lächelte schief. "Da müssen sie wohl meinen Stylisten fragen Caesar, er entwirft die schönsten Kostüme im ganzen Kapitol", rief ich übertrieben begeistert. Caesar klatsche einmal kurz in die Hände. Und riss den Mund auf.

"Einen riesengroßen Applaus für James! Kommen Sie James stehen Sie bitte auf, damit wir sie alle sehen können!", er deutete in die Menge.

Als sich James erhob wurde es noch lauter. Ich sah wie er sich zu den Menschen umdrehte und ihnen zuwinkte und sie jubelten ihm zu. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

Doch dann versuchte Caesar das Publikum wieder zu beruhigen und wir setzten uns zurück in die Sessel.

"Also Finnick", fuhr Caesar Flickerman fort. "Du hast im Training sagenhafte 8 Punkte erzielt, was ziemlich viel für einen 14 jährigen ist, wo hast du das, was du gemacht hast gelernt.", er machte eine obligatorische Pause "Kannst du uns nicht vielleicht etwas darüber erzählen?", er zwinkerte den Spielemachern zu. Die hielten sich vor lauter lachen den Bauch, als wäre das der beste Witz den Sie jemals gehört hatten. Innerlich konnte ich nur die Augen verdrehen. Doch dann schüttelten Sie prustend die Köpfe und vom Publikum kamen leise Beschwerden und Murren. Doch Caesar hatte Sie sofort wieder im Griff.

Wann waren diese drei Minuten endlich um?

Ich lächelte als wäre es ein kleiner Scherz am Rande.

Dann moderierte er weiter.

"Und was hast du aus deiner Heimat mitgebracht?", Caesar sprach in einem lockeren Tonfall.

Jetzt grinste ich ehrlich und zog die kleine Kette von Annie aus meinem Kragen und zeigte Sie dem Publikum. Ich hatte Sie heimlich unter meinem Kostüm mit geschmuggelt. Die Menschen steckten ihre Hälse um besser sehen zu können.

"Die Kette hier, die habe ich vor meiner Abreise aus Distrikt 4 von einer sehr guten Freundin geschenkt bekommen", gedankenverloren drehte Ich an der Muschel, dann schaute ich in die Kamera, wo das große rote Lämpchen unaufhörlich blinkte.

Mein Gesicht, aufgehübscht und lachend, spiegelte sich in der Linse und ich lächelte, aufrichtig.

Aber Ich lächelte nicht für die Kamera, nicht für das Kapitol,  auch nicht für das Publikum, sondern nur für Annie.

Ich blinzelte.

Für einen Moment hatte ich gedacht ihr Gesicht auf der Linse zu sehen. Schnell wandte ich mich ab. Plötzlich hatte ich furchtbares Heimweh. Ich wollte nur noch nach Hause.

Und dann wurde ich endlich erlöst.

Laut dröhnte eine Hupe von irgendwo her und wir erhoben uns. Caesar reichte mir noch einmal seine Hand.

"Meine Damen und Herren, Finnick Odair aus Distrikt 4!", wieder zog er das letzte Wort lang nach.

Ich winkte und strahlte das Publikum an, während dieses völlig ausrastete.

Und dann saß Ich wieder auf meinem Sessel, wurde kurz von den Kameras noch einmal eingeblendet, dann richteten sich ihre Linsen wieder auf Caesar Flickerman, der nun das Mädchen aus Distrikt 5 begrüßte.

Es ging weiter.

Doch mein Gehirn fühlte sich an, als hätte es jemand kurzerhand durch Watte ersetzt und ich fragte mich, was wohl alles falsch gelaufen war. Ich bekam nur noch so halb mit wie der Junge aus 9 der beim Training sagenhafte 11 Punkte erreicht hatte von Caesar über das Einzeltraining ausgequetscht wurde und Luke, der von seinem Traum das Meer einmal zu sehen erzählte weil er es so schön fand, obwohl er noch nie dort war. Und dann kam Distrikt 12 Und plötzlich war es auch schon vorbei.

Endlich.

Endlich.

Endlich!

Hallo ihr Lüeben!
Okay... Das war für mich definitiv das schwerste Kapitel, bis jetzt. Ich hatte einfach keine Ahnung was ich schreiben sollte, darum noch mal sorry das es so lange gedauert hat. Manchmal habe Ich so Phasen wo mein Hirn eine Idee nach der anderen ausspuckt, und dann wieder nicht.
Wie bei diesem Kapitel.
Und ich wette mit euch, wenn ich das Kapitel erst einmal geupdatet habe, mir gaaanz viele Ideen zufliegen:/
Naja, hoffe es gefällt euch trotzdem. Alles Liebe eure Jana!

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt