Kapitel 19

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Die Köche hatten sich an diesem Abend selbst übertroffen.

Und während wir hier zu Abend aßen, uns die köstlichsten und besten Spezialitäten des Kapitols aufgetischt wurden, leerte sich der große Platz vor dem Trainingscenter allmählich, auf dem eben noch die Interviews stattgefunden hatten.

Die Stimmung am Tisch war den Umständen entsprechend ausgelassen, sogar Lynn wirkte zur Abwechslung mal glücklich und bei guter Laune.

Nach dieser köstlichen Mahlzeit und drei Portionen Nachtisch die ich in mich hinein stopfte, machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer.

Die Wiederholung der Interviews anschauen.

Da konnte Ich getrost drauf verzichten.

Zuerst war natürlich Lynn dran und Sie wurde in den höchsten Tönen von den anderen gelobt, Ich fand Sie allerdings etwas zu kalt und zu abweisend.
So wie immer halt.

Und dann waren ihre Minuten schon vorbei und ich betrat die Bühne. Caesar begrüßte mich und wir plauderten vor uns hin. Ab und zu lachte das Publikum und Caesar sprang auf und setzte sich wieder in seinen Sessel zurück. Ich tat es im gleich.

Alles in allem fand ich mich ganz nett und charmant, doch die anderen meinten das komplette Kapitol wolle mich nun heiraten.
Dann wurde der Bildschirm schwarz und es wurde sehr ruhig im Raum.

Die Spiele würden morgen um 10 Uhr beginnen, damit die Bewohner des Kapitols in Ruhe ausschlafen konnten, den Tributen wurde das leider nicht erlaubt.
Wir mussten schon früh raus, noch vor Sonnenaufgang.

Denn niemand wusste, wie lange es dauern würde zur Freilichtarena zu fliegen, da sie ja extra für diese Spiele neu gebaut wurde.
Charles und Mags würden nicht mitkommen, sondern ins Hauptquartier der Spiele übersiedeln, wo Sie hoffentlich eine Menge Sponsoren auftreiben würden, dafür würden aber James mitkommen.

Der Abschied von Charles fiel mir nicht sonderlich schwer, dafür aber der von Mags. Charles schüttelte mir die Hand und wischte sich die Tränen von den künstlichen Wimpern.

Dann wollte Ich noch einmal mit Lynn reden, ihr gut zu sprechen und sogar Glück wünschen. Ich hätte wissen müssen, dass das ein unnötiger Versuch war, denn Sie blockte nur ab.

"Wir sind keine Freunde Odair", hatte Sie nur gesagt und sich dann abgewandt.
Und dann endlich war ich mit Mags alleine.

Bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte, nahm mich Mags einmal fest in den Arm und mein Ziel, nicht zu weinen, stark zu wirken, löste sich in diesem Moment in Luft auf. Ich krallte mich in ihre Schulter.

"Ich habe Angst, solche Angst Mags", jetzt liefen die ersten Tränen über mein Gesicht "Ich habe solche Angst zu sterben!", das war es, das und nur das, was mir Angst machte. Ich hatte es verdrängt, einen Riegel drüber geschoben in der Hoffnung es zu vergessen, wie dumm von mir, denn jetzt kam diese Angst noch viel heftiger zurück und ließ mich zittern. Doch anstelle mir Mut zu machen hielt Mags mich weiterhin fest und streichelte mir sanft übers Haar. Augenblicklich musste ich an die Verabschiedung aus Distrikt 4 denken, wie sie mich alle im Arm gehalten hatten, Annie, meine Eltern, Tobi und Nico und ich fing an zu schluchzen.

"Schh ... schh", flüsterte Mags.

Als mein kleiner Anfall allmählich abklang schob mich Mags von sich und sah mich an.

"Hör zu Finnick, ich ... kann dir nicht viel helfen, wenn du dort ... in der Arena bist, aber ich weiß, du kannst ... das. Du kannst das Finnick!", sie lächelte. "Wir haben keine Strategie ausgearbeitet, keine Plan ... erstellt wie Lynn und Librae, weil wir es nicht brauchten. Du weißt alles was du ... wissen musst.", sie hatte Recht und ich wusste es.

Finnick Odair - The Hunger Games (Die Tribute von Panem)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt